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Max Brandl siegte in Haiming. Foto: Archiv/Erhard Goller
22.04.2018 19:05
Ötztal MTB-Festival: Egger Sechster - U23-Doppelsieg für Brandl und Schwarzbauer

Haiming (rad-net) - Maxime Marotte aus Frankreich und die Niederländerin Anne Tauber haben im österreichischen Haiming das HC dotierte MTB-Festival gewonnen. Im U23-Rennen triumphierten Max Brandl und sein Lexware-Teamkollege Luca Schwarzbauer.

Bei den Herren bildete sich auf der 4,3 Kilometer langen Strecke bildete sich ein Spitzentrio, nachdem Stellenbosch-Weltcupsieger Sam Gaze (Specialized Racing) in Runde zwei abreißen ließ - und später aufgab. Florian Vogel (Schweiz), Maxime Marotte und Stephane Tempier (beide Frankreich) machten in der Folge die Podestplätze unter sich aus. Am Ende siegte Marotte 22 Sekunden vor Tempier und 55 Sekunden vor Europameister Vogel.

Georg Egger (Obergessertshausen) hatte einen guten Start erwischt und lag nach Runde eins in der Spitzengruppe. «Da musste ich schon mal schnaufen», gestand Egger im Ziel. Doch er konnte ein hohes Niveau weiterfahren und nachdem Gaze raus war, fuhr er bis zur fünften von sieben Runden alleine an vierter Stelle. «Die letzten ein, zwei Runden hat es mich dann schon gekostet», bekannte Egger, der von Karl Markt und Gregor Raggl (beide Möbel Märki) noch abgefangen wurde. Auch der Italiener Marco Fontana (Bianchi-Countervail) ging an Egger vorbei, doch der DM-Dritte blieb mental auf der Höhe. «Ich hatte noch Reserven und konnte Fontana am letzten Anstieg noch abstellen», erzählte Egger.

Zwei Positionen hinter ihm wurde Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) Achter (+4:02). Er war ein konstantes Rennen gefahren und konnte im letzten Drittel noch Plätze gut machen.

Christian Pfäffle (Stevens) konnte als 13. (+6:03) nach einem unglücklichen Start und Aufholjagd nach seiner Verletzungspause zufrieden sein. Manuel Fumic hatte wie erwartet Probleme mit seinem geschienten Finger, so dass er weder in den technischen Passagen mithalten konnte, noch in den Anstiegen richtig am Lenker ziehen. Zudem hatte er harte Trainingseinheiten absolviert, um verloren gegangenes Terrain wieder aufzuholen. Er belegte Rang 15 (+7:04).

Das Damenrennen war eine klare Angelegenheit für Anne Tauber. Die Weltcup-Dritte von Stellenbosch vollendete ein langes Solo mit 2:32 Minuten Vorsprung auf Eva Lechner (Clif Pro Team), die in der Schlussrunde noch einen Doppelsieg von CST Sandd American Eagle verhinderte und die Ukrainerin Yana Belomoina um vier Sekunden auf Rang drei verwies. Die Deutsche U23-Meisterin Felicitas Geiger (M-Wave Pro) wurde gute 15. (+8:50).

Geiger war mit ihrem Rennen «all in all sehr zufrieden», wie sie sagte. Nur der Sturz in der Schlussrunde ärgerte sie. Ein Stopp in der Technischen Zone, um den Lenker wieder gerade zu biegen, kostete in einem «sehr harten und heißen Rennen» noch zwei Plätze.

Bundestrainer Peter Schaupp durfte in der U23-Kategorie einen deutschen Doppelsieg beobachten. Max Brandl gewann mit 1:34 Minuten vor seinem Lexware-Teamkollegen Luca Schwarzbauer und 2:09 Minuten vor dem Franzosen Clément Berthet. Auf Rang sieben folgte David List (Lexware) mit 3:40 Minuten Differenz ein weiterer Deutscher in den Top-Ten.

Brandl und Schwarzbauer konnten bereits in Runde eins eine Lücke zu den Konkurrenten aufmachen. «Ich dachte, entweder hast du jetzt überzogen oder du bist einfach gut drauf», habe er sich gedacht, Schwarzbauer. Er hatte nicht überzogen, doch Brandl erwies sich in den technischen Passagen als stärker.

«Ich habe gemerkt, dass ich an einigen Stellen schneller fahren konnte, bin an Luca vorbei und habe gehofft, dass er meinem Flow folgen kann», erzählte Brandl. «Das hat bis zur Hälfte der zweiten Runde auch geklappt, aber dann hatte ich doch plötzlich eine Lücke und bin mein Tempo konstant und kontrolliert weiter gefahren.» Erst in der letzten Runde hätte er die Beine gespürt. Mit einem neuen Streckenrekord von 1:19:17 Stunden feierte der Deutsche U23-Meister seinen ersten Saisonsieg.

Luca Schwarzbauer, der vor dem Rennen mit den Top-Fünf geliebäugelt hatte, konnte mit sich und seiner Leistung sehr zufrieden sein, auch wenn der Vorsprung von rund 40 Sekunden auf die Verfolger in der Schlussrunde noch mal schmolz. «Ich bin wunderbar weg gekommen, hatte technisch dann allerdings etwas Schwierigkeiten. Max war da besser. Hinten raus hatte ich dann schon zu kämpfen, aber ich musste nie über mein Limit gehen. Ich bin einfach nur happy, wir haben ja ein paar ganz gute Leute hinter uns gelassen», erklärte Schwarzbauer.

Am Streckenrand freute sich Bundestrainer Peter Schaupp über sein schnelles Doppelzimmer. «Das war schon viel besser als beim Weltcup in Südafrika», freute er sich nicht nur über den Sieg des U23-WM-Dritten, sondern auch besonders über Schwarzbauer, der eine schwierige Zeit hinter sich hat.

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