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Giacomo Nizzolo hat seinen zukünftigen Teamkollegen John Degenkolb im Sprint besiegt. Foto: Trek-Segafredo
20.10.2016 14:55
Abu Dhabi Tour: Nizzolo gewinnt erste Etappe vor Degenkolb und Cavendish

Madinat Zayed (rad-net) - Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) hat die erste Etappe der Abu Dhabi Tour (UCI 2.HC) gewonnen. Nach 147 Kilometern in Madinat Zayed siegte der italienische Meister im Massensprint vor seinem zukünftigen Teamkollegen John Degenkolb (Giant-Alpecin) und Mark Cavendish (Dimension-Data).

Degenkolbs langjähriger Helfer Koen De Kort zog den Sprint etwa 500 Meter vor dem Ziel an und sein Kapitän schien in perfekter Position zu sein, als Nizzolo an der 200-Meter-Marke lossprintete – mit Degenkolb am Hinterrad. Doch der konnte nicht mehr am Italiener vorbeiziehen und hatte offenbar auch Probleme mit der Schaltung. Dass es sein Nationalmannschaftskollege Andre Greipel (Lotto Soudal) schwer haben würde, war klar: der deutsche Meister hat in Abu Dhabi keinen Sprinterzug zur Verfügung und konnte im Finale den Kontakt zur Spitze nicht halten.

Nizzolo hatte sich für das Finale einen Plan zurechtgelegt, der perfekt aufging. «Die letzte richtige Kurve kam 1.200 Meter vor dem Ziel, gefolgt von einem leichten Bogen etwa 700 Meter vor dem Ziel. Ich hatte mein Team gebeten, mich genau dort in eine gute Position zu bringen. Von dem Bogen aus bin ich alleine weitergefahren und habe meinen Sprint etwa 200 bis 220 Meter vor der Ziellinie angezogen. Ich habe die Kraft gespürt und war zuversichtlich, den Sprint zu gewinnen – so ist es dann ja auch gekommen», erklärte Nizzolo nach seinem Sieg.

Eine vierköpfige Spitzengruppe, in der Degenkolbs Nachfolger bei Giant-Alpecin, Michael Matthews (Orica-BikeExchange) vertreten war, hatte 17 Kilometer vor dem Ziel noch rund zwei Minuten Vorsprung auf das Feld. Dieses geriet jedoch nicht in Panik und konnte die Ausreißer bei starkem Gegenwind rechtszeitig stellen. Nizzolo musste jedoch seinen eigentlich Leadout-Fahrer Niccolo Bonifazio frühzeitig bei der Tempoarbeit einspannen. «Als ich sah, dass der Vorsprung so kurz vor dem Ziel noch so groß war, habe ich entschieden, noch einen weiteren Fahrer führen zu lassen. Wir wollten kein Risiko eingehen und haben bei der Nachführarbeit geholfen. Am Ende war das die richtige Entscheidung. Natürlich werden wir morgen versuchen, das Leadertrikot zu verteidigen.»

Morgen geht es für die zweite Etappe zurück in die Hauptstadt Abu Dhabi. Die zu bewältigenden 115 Kilometer sind vollständig flach und dürften damit den Sprintstars eine weitere Chance auf einen Tageserfolg geben. Übermorgen wird es am Jebel Hafeet die einzige Bergankunft geben, bei der wohl auch die Entscheidung um die Gesamtwertung fallen wird.

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