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Auf Zypern starten viele erstklassige Mountainbiker in die Saison. Foto: Armin M. Küstenbrück
19.02.2019 15:30
Afxentia MTB-Etappenrennen: Alle Augen auf die Cape-Epic-Paarungen?

Lefkara (rad-net) - Am kommenden Donnerstag, den 21. Februar, beginnt in Lefkara (Zypern) die 23. Auflage des Afxentia MTB-Etappenrennens. Der Deutsche Vize-Meister Georg Egger und eine Hand voll andere Deutsche greifen ins Renngeschehen ein. International liegt der Fokus auf Annika Langvad und Anna van der Breggen bei den Damen, so wie Jaroslav Kulhavy und Howard Grotts bei den Herren. Die bereiten sich auf das Cape Epic vor.

Aus deutscher Sicht wollen Ex-Meister Markus Schulte-Lünzum (Bike Way Racing), Vize-Meister Georg Egger (Lexware Mountainbike Team), U23-Vizemeister Luca Schwarzbauer und der DM-Vierte Martin Gluth (Superior XC Team) einen guten Einstieg in die Saison finden. «Das Training lief gut und ich werde schon versuchen so viel wie möglich Weltranglistenpunkte zu holen», sagt Georg Egger, der im Gegensatz zum Teamkollege Schwarzbauer das Afxentia schon kennt. 2018 war er Gesamt-17. Dieses Ergebnis würde er natürlich gerne steigern.

Luca Schwarzbauer zeigt sich ganz zuversichtlich, ohne wirklich einschätzen zu können, was für ihn in seinem ersten Elite-Jahr drin ist. «Ich will nicht zu große Worte in den Mund nehmen. Ich glaube, ich bin sehr gut drauf, aber Bäume werde ich jetzt natürlich noch keine ausreißen», sagt der Nürtinger.

Martin Gluth ist schon am Samstag mit seinem Team nach Zypern geflogen, nach zwei Tagen Fotoshooting und Firmenführung bei Hauptsponsor Superior in Tschechien. «Meine Verfassung ist gut und ich freue mich, dass die Saison los geht», so Gluth. Er sei gespannt wie es im neuen Team ablaufen würde und wie sich das Bike im Renneinsatz anfühlt. «Wir werden sehen, wo ich stehe und darauf dann aufbauen», sagt der Freiburger.

Auch für Markus Schulte-Lünzum ist das Afxentia Etappenrennen eine Premiere in einem neuen Team. Im Bike Way Racing Team aus Israel will der zweifache Deutsche Ex-Meister wieder zurück zur alten Klasse.

Bei den Damen werden die deutschen Farben vertreten durch Ex-U23-Meisterin Felicitas Geiger (Superior XC) und die Sprint-WM-Dritte Marion Fromberger (Mountainbike Racingteam). Für beide geht es auf Zypern vor allem um den Formaufbau und im günstigen Fall auch um eine Anzahl Weltranglisten-Punkte, die in der Kategorie SHC bis Rang 40 vergeben werden.

Mit den Podestplätzen haben die deutschen Biker wohl kaum was zu tun. Dafür sind andere zuständig.

Beim Afxentia Etappen-Rennen ist man es schon gewohnt, große Namen der Cross-Country- und Marathon-Szene an der Startlinie zu entdecken. Bei den Herren führt Dauergast Jaroslav Kulhavy aus Tschechien das Feld an. Der Olympiasieger von 2012 bereitet sich auf das Cape Epic vor. Gemeinsam mit Specialized Marken-Gefährte Howard Grotts ist er bei dem renommierten Rennen in Südafrika Titelverteidiger, auf Zypern sind sie vorher noch mal Gegner.

Wo es taktisch wird, könnte Kulhavy aber mit dem US-Amerikaner und Vorjahres-Zweiten beim Afxentia schon mal zusammen arbeiten. Und damit auch gegen seinen Landsmann Ondrej Cink (Kross Racing), der im zweiten Jahr nach seiner Rückkehr von der Straße sicher wieder zur Weltklasse aufschließen wird.

Für gewöhnlich ist mit Jan Skarnitzl (Mitas Mercedes-Benz Praha) ein weiterer Tscheche beim Afxentia schon sehr stark. Und dann bringen die Tschechen mit Kristian Hynek (Vitalo-Future Cycling) auch noch einen hervorragenden Marathon-Spezialisten mit.

Im Feld der Herren könnten auch die beiden Österreicher Karl Markt und Gregor Raggl (Möbel Märki) eine gute Rolle spielen. Auch auf den Dritten der U23-WM David Nordemann (CST Sandd Bafang) aus den Niederlanden und seine beiden Teamkollegen Sebastian Carstensen Fini (DEN) und Martins Blums aus Lettland darf man gespannt sein. Der U23-WM-Silbermedaillengewinner Christopher Blevins aus den USA gehört dem Specialized Racing Team an. Dann sind da noch die beiden Schweizer Fabian Giger (Superior XC), der das Afxentia 2016 gewonnen hat und Matthias Stirnemann (Möbel Märki), Cape-Epic-Sieger 2017. Zu den Podest-Kandidaten muss man auch Bartlomej Wawak (Volkswagen Samochody) zählen. Der Pole hat dieses Jahr schon ein Etappenrennen auf Lanzarote gewonnen.

Damen: Alle Blicke auf Van der Breggen und Langvad
Was war das 2018 für ein Einstand, als Straßen-Olympiasiegerin Anna van der Breggen bei ihrem Afxentia-Debüt gleich alle Mountainbikerinnen düpierte und den Klassiker gewinnen konnte. Dieses Jahr kommt die amtierende Straßen-Weltmeisterin zurück und hat noch mal ganz andere Ambitionen. Gemeinsam mit Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad wird sie für Specialized Racing das Cape Epic bestreiten. Das Duo trainiert schon seit einer Woche auf Zypern und dürfte am Donnerstag bestens vorbereitet am Start stehen und alle Blicke erst mal auf sie gerichtet sein.

Doch nur mit sich selbst beschäftigen können sie sich nicht. Denn da steht mit der Belgischen Meisterin Githa Michiels (Primaflor-Mondraker) nicht nur die Afxentia-Siegerin 2017 am Start, sondern eine, die sich auch auf das Cape Epic vorbereitet und das schon seit vielen Wochen auf Zypern.

Yana Belomoina (CST Sandd Bafang), Gesamtweltcupsiegerin 2017, ist möglicherweise noch nicht in Bestform, doch mit der Ukrainerin kalkulieren darf man trotzdem.

Das Ghost Factory Racing Team bringt gleich mehrere starke Figuren an den Start. Von der Ungarischen Meisterin Barbara Benko, der Niederländische Meisterin Anne Terpstra und sicherlich auch von der Schweizerin Sina Frei, Rekordsiegerin im U23-Weltcup, darf man einiges erwarten.

Linda Indergand (Superior XC) hat sicherlich auch das Potenzial für ein top Resultat, auch wenn sie sich auf Zypern in der Regel noch zurückhält. Spannend wird es auch zu sehen, wie sich Christina Kollmann-Forstner (Texpa-Simplon) behauptet. Die Österreicherin war hinter Annika Langvad bei den Marathon-Weltmeisterschaften Silbermedaillengewinnerin.

Regen erfordert kleine Änderungen
Der Winterregen hat die Wasserspeicher auf Zypern gefüllt und das Wachstum der Pflanzen angeregt. Zur Freude der Inselbewohner und ihren Gästen. Ein Nebeneffekt war, dass die Organisatoren des Cyprus Sunshine Cup an einigen Stellen der Strecke kleine Änderungen vornehmen mussten. «Der Schwierigkeitsgrad der Etappen ändert sich dadurch nicht», sagt Mike Hadjioannou von Bikin' Cyprus Event Management, «aber man kann sich nicht einfach auf seine Erfahrung aus den Vorjahren verlassen.»

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