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Robert Förstemann macht sich Hoffnungen auf einen der drei deutschen Startplätze für die Spiele 2016. Foto: Patrick Pleul
09.06.2015 14:06
Bahn-DM: Konkurrenzkampf der Sprinter um Olympia-Tickets beginnt

Berlin (dpa) - Das Olympia-Casting der Sprinter geht bei den deutschen Bahnrad-Meisterschaften in Berlin in die erste Runde.

«Die Konkurrenz ist groß. Bis zur WM und Olympia ist zwar noch Zeit, aber es geht darum, sich jetzt für die Weltcup-Mannschaften anzubieten», sagt Bundestrainer Detlef Uibel vor dem Auftakt der Wettbewerbe im Velodrom. Bis zum 14. Juni werden im Elitebereich 15 Titel vergeben. Die Meister haben dann die Chance, sich im Weltcup für höhere Aufgaben zu empfehlen.

Mit Robert Förstemann (Gera), Maximilian Levy (Cottbus), René Enders (Erfurt), Joachim Eilers, Max Niederlag und Stefan Bötticher (alle Chemnitz) dürfen sich sechs Fahrer Hoffnungen auf einen der drei deutschen Startplätze für die Spiele 2016 im Kurzzeitbereich der Männer machen. Schon bei der WM Ende Februar bei Paris war der zunehmende Konkurrenzkampf zu spüren. «Die Meisterschaft ist eine wichtige Standortbestimmung», sagt Uibel.

Sorgenkind ist momentan Ex-Sprint-Weltmeister Bötticher. Der Titelverteidiger im Sprint und Keirin muss wegen muskulären Problemen in Berlin passen. In die Lücke wollen vor allem Förstemann und Levy stoßen. «Ich lege meinen Fokus bei den Meisterschaften auf den Sprint und das Keirin», sagt Förstemann, der sich nach den Meisterschaften auf die Rolle als Anfahrer im Teamsprint-Trio konzentrieren will.

Nach einem verkorksten Jahr mit WM-Sturz 2014 und langer Zwangspause konzentriert sich der Cottbuser Maximilian Levy in dieser Saison bisher auf den Sprint und will damit seine Vielseitigkeit unterstreichen. «Das lief überraschend gut. Ich bin gesund und merke, dass mein Körper auf die normalen Reize reagiert», sagt Levy, der im Keirin seit Jahren zur Weltspitze zählt und auch zum Stamm der Teamsprinter-Auswahl gehört.

Teamsprint-Weltmeister Förstemann hat sich vor dem Beginn der Titelkämpfe über mangelnde Trainingszeiten im Velodrom beklagt. «Uns wurden pro Jahr 100 Tage zugesagt, tatsächlich waren es 2014 genau 56 Tage. Das ist unmöglich, gerade im vorolympischen Jahr», sagte der Sprinter am Dienstag. «Wenn das so weitergeht, ist der Bahnradsport am Olympiastützpunkt Berlin tot.» Für den 18. Juni ist laut Förstemann ein Gespräch mit dem Betreiber Velomax und dem Berliner Senat vorgesehen.

Während bei den Männern auch noch der Chemnitzer Max Niederlag nach seinem Grand-Prix-Sieg in Moskau ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden kann, ist das Feld bei den Frauen sehr überschaubar. Nachwuchshoffnung Doreen Heinze aus Erfurt musste nach einer Lungenentzündung und einem Sturz mit Schädel-Hirn-Trauma für Berlin absagen. So machen die Titel wieder die Olympiasiegerinnen Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Welte (Kaiserslautern) unter sich aus.


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