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Anna Knauer freut sich über WM-Gold im Omnium.
11.08.2013 17:42
Bahn-WM: Anna Knauer holt Gold im Omnium der Juniorinnen

Glasgow (rad-net) - Anna Knauer ist neue Weltmeisterin im Omnium der Juniorinnen. Dabei gelang der 18-Jährigen in dem sechsteiligen Wettbewerb einen recht komfortablen Vorsprung von fünf Punkten auf ihre Konkurrentinnen herauszuarbeiten, am Ende hatte die Eichstätterin 19 Punkte auf ihrem Konto. Auf dem Silberrang folgte Soline Lamboley aus Frankreich mit 24 Punkten, die zur Halbzeit noch einen Punkt vor Knauer lag, Dritte wurde die Britin Emily Kay mit 29 Punkten.

Knauer war mit einem Sieg über die 200 Meter fliegend in den Wettkampf gestartet, belegte Rang vier im Punktefahren und wurde zweite im Ausscheidungsfahren, so dass sie nach den ersten drei Rennen am ersten Tag mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz zwei der Gesamtwertung lag. Heute setzte Knauer den Wettbewerb zunächst mit Platz drei in der Einerverfolgung fort, wurde dann Achte im Scratch und gewann wieder das abschließende 500-Meter-Zeitfahren, mit einer Zeit von 36,533 Sekunden, was immerhin Platz sieben in dieser Disziplin bei den Sprint-Spezialistinnen bedeutet hätte.

Anna Knauer war mit dem Ziel eine Medaille zu holen nach Glasgow gereist, «welche Farbe ist mir egal», dass es nun mit Gold geklappt hat, freute die junge Sportlerin vom Rottaler RSV umso mehr: «Ich kann es immer noch nicht glauben. Nach dem Punktefahren gestern war ich schon ziemlich platt und habe nicht damit gerechnet, da auch die Französin und die Australierin sehr stark gefahren sind», so Knauer gegenüber «rad-net». «Im Zeitfahren habe ich noch einmal alles aus mir herausgeholt, und es hat sich gelohnt.»

Das deutsche Duo hat im Zweiermannschaftsfahren das Podest unterdessen knapp verpasst. Marc Jurczyk, der sich gestern über Silber im Omnium der Junioren freuen durfte, und sein Partner Sven Reutter belegten nach 30 Kilometern, die von Hektik und vielen Stürzen geprägt waren, den undankbaren vierten Platz. Den Sieg holten sich die favorisierten Dänen Mathias Krigbaum und Jonas Poulsen, die zusammen mit den Neuseeländern Regan Gough und Liam Aitcheson einen Rundengewinn gegenüber ihren Kontrahenten hatten herausfahren können. Letztendlich hatten die Dänen mit elf Punkten drei Punkte Vorsprung auf Neuseeland. Dritte wurden die Australier Joshua Harrison und Sam Welsford, die mit 17 Zählern zwar die meisten Punkte geholt hatten, aber nicht den entscheidenden Rundengewinn. Dahinter reihte sich das deutsche Duo mit sieben Punkten auf Platz vier ein.

Am letzten Wettkampftag fiel auch noch die Entscheidungen im Keirin der Juniorinnen und im Sprint der Junioren. Die 17-Jährige vom RSC Cottbus wurde in dem Kampfsprint Achte. Im Sprintturnier war zunächst 1000-Meter-Weltmeister Maximilian Dörnbach in der Qualifikation mit 10,542 Sekunden die zweitschnellste Zeit gefahren, Jan May wurde mit 10,649 Sekunden Sechster. Jedoch schied Dörnbach bereits in den Hoffnungsläufen des Achtelfinals aus, May kämpfte sich weiter bis ins Viertelfinale, scheiterte dort jedoch und wurde letztendlich Sechster. Den Titel sicherte sich der Litauer Svajanus Jonauskas vor Jeremy Presbury aus Neuseeland und Vladislav Fedin aus Russland.

Mit Knauers Goldmedaille erhöht sich die Bilanz des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) auf drei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille. Manuel Porzner konnte sich den WM-Titel im Scratch der Junioren sichern, Maximilian Dörnbach wurde neuer Weltmeister im 1000-Meter-Zeitfahren, Marc Jurczyk holte Silber im Omnium der Junioren, und das Trio Dörnbach/May/Rahn freute sich über Bronze im Teamsprint.

«Fünf Medaillen, das ist echt super. Wir sind sehr zufrieden, vor allem auch mit dem jungen Jahrgang. Es ist nun eine große Herausforderung, dass sich die Sportler in ihrem zweiten Junioren-Jahr weiterentwickeln und auch im nächsten Jahr wieder erfolgreich bei der WM dabei sind», so BDR-Vizepräsident Günter Schabel gegenüber «rad-net». «Wir haben in allen Bereichen, auch im Ausdauerbereich der weiblichen und männlichen Junioren, Medaillen geholt und Top-Platzierungen erreicht. Das ist eine Bestätigung unserer guten Nachwuchsarbeit, auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Rio 2016.»

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