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Der BDR entschied sich für Helen Grobert als zweite Mountainbikerin in Rio. Foto: Archiv/Marius Maasewerd
13.06.2016 11:56
BDR schlägt vier Mountainbiker zur Olympia-Nominierung vor

Frankfurt (rad-net) - Das Präsidium des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vier Mountainbiker zur Nominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vorgeschlagen. Neben Sabine Spitz, Manuel Fumic und Moritz Milatz haben sich die Verantwortlichen für die Deutsche Meisterin Helen Grobert als zweite deutsche Dame entschieden. Endgültig bekannt gegeben wird die Nominierung durch den DOSB allerdings erst am 28. Juni.

Dass Sabine Spitz (Murg-Niederhof), Manuel Fumic (Kirchheim/T.) und Moritz Milatz (Freiburg) zur Nominierung vorgeschlagen werden, das ist keine Überraschung. Die 44-jährige Sabine Spitz hatte im Frühjahr im Lager der Damen besten Ergebnisse abgeliefert und bei den Herren gab es außer Fumic und Milatz keinen weiteren Fahrer, der die geforderte Norm erfüllt hat.

Bei den Damen ist das anders: Elisabeth Brandau (Schönaich) hatte die Norm einmal mit einem siebten Platz in Albstadt erfüllt, Adelheid Morath (Freiburg) dagegen dreimal die A-Norm und viermal die B-Norm und Helen Grobert (Freiburg) zweimal die A-Norm und sechsmal die B-Norm. Daher musste man erwarten, dass die Entscheidung zwischen Morath und Grobert fällt. Leicht dürfte sie nicht gefallen sein. Zum Maßstab wurden «weiche» Faktoren wie Stabilität in den Leistungen, sportliche Perspektiven für die Zukunft, die vermuteten Chancen im Blick auf die Strecke, die äußeren Bedingungen in Rio und so weiter.

Dass die Entscheidung nicht allen gerecht werden konnte, war in dieser Konstellation klar und nicht anders als in der Schweiz, wo der 34-jährige Florian Vogel das Nachsehen hatte. Auch dort hat man auf den jüngeren Lars Forster (23) gesetzt, ähnlich wie beim BDR mit Helen Grobert.

Patrick Moster: Die schwierigste Entscheidung der letzten Jahre
Das allerdings war «nicht der ausschlaggebende Punkt», wie BDR-Sportdirektor Patrick Moster betonte. «Unter der Berücksichtigung des Gesamtpakets und der gezeigten Leistungen im Hinblick auf die Anforderungen in Rio haben wir uns für Helen Grobert entschieden. Es war mit Sicherheit die schwierigste Entscheidung der letzten Jahre», erklärte Moster. «Wir denken, dass uns Helen Grobert mit Sabine Spitz in Rio am besten vertreten.»

Für Adelheid Morath tue es ihm «wahnsinnig leid», sagt Moster. «Sie ist eine hervorragende Sportlerin und hat in den vergangenen Jahren vielleicht immer ein wenig im Schatten von Sabine Spitz gestanden. Umso bitterer ist für sie, wenn ihr jetzt eine andere Athletin vorgezogen wird. Ich hoffe aber, dass wir auch in Zukunft auf alle Sportlerinnen zählen können.» Da schloss er auch Elisabeth Brandau mit ein.

Das gilt nicht nur im Blick auf das kommende Jahr, wenn sich Sabine Spitz aus dem Cross-Country-Sport verabschiedet hat, sondern auch schon für die folgenden Wochen. «In sieben, acht Wochen kann viel passieren und ich hoffe, dass sich alle Sportlerinnen weiter gewissenhaft fit halten. Zudem haben wir ja in Kürze auch eine Weltmeisterschaft zu bestreiten», meint Patrick Moster gegenüber rad-net. Falls sich zum Beispiel Grobert oder Spitz verletzen würden, könnte eine Ersatzfahrerin nach Rio geschickt werden.

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