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21.10.2016 22:25
Becker bei der Bahn-EM Vierte im Punktefahren - Engler greift nach Sprint-Medaille

Saint-Quentin-en-Yvelines (rad-net) - Charlotte Becker hat bei der Bahn-Europameisterschaft in Saint-Quentin-en-Yvelines (Frankreich) eine Medaille im Punktefahren nur knapp verpasst und belegte den vierten Rang. Europameisterin wurde Kirsten Wild (Niederlande) mit 25 Punkten. Nur einen Punkt dahinter belegte Jolien D'Hoore (Belgien) den Silberrang. Dritte wurde Katarzyna Pawlowska (Polen) mit 14 Zählern.

Zu Pawlowska wies Becker bei 13 Zählern nur einen Punkt Rückstand auf. Vor der letzten Wertung lag Becker noch vor der Polin, doch Pawlowska spurtete hier auf den dritten Rang, während Becker nur 16. wurde, und konnte sich so noch vier Punkte sichern, da seit der Reglements-Änderung der UCI die letzte Wertung nun doppelt zählt.

Im reformierten Omnium, das nun nur noch aus vier Rennen besteht, wurde Lucas Liß Zehnter, nachdem ihm im Scratch mit einem Sieg ein Auftakt nach Maß gelungen war. Der Europameistertitel ging nach Spanien an Albert Torres Barcelo, der sich mit 126 Punkten knapp vor Scratch-Europameister Gael Suter (123/Schweiz) durchsetzte. Bronze sicherte sich Benjamin Thomas (114/Frankreich).

Pauline Grabosch, Silbermedaillengewinnerin über 500 Meter, wurde Elfte im Keirin-Wettbewerb. Europameisterin wurde Liubov Basova aus der Ukraine, die im Finale vor Nicky Degrendele (Belgien) und Simona Krupeckaite (Litauen) am schnellsten war.

Im Sprint-Turnier der Männer steht derweil Eric Engler im Halbfinale. Nachdem er das Viertelfinale über den Hoffnungslauf erreicht hatte, zeigte er hier eine souveräne Leistung und gewann in zwei Läufen gegen Ryan Owens (Großbritannien). Im Halbfinale trifft er nun auf Roy van den Berg, gegen den er im Achtelfinale schon einmal ausgeschieden war und deswegen in den Hoffnungslauf musste

«Die Qualifikation war noch etwas verkrampft und schwerfällig. Aber im Sprint hat Eric wieder die notwendige Spannung und Konzentration gefunden», lobte Bundestrainer Detlef Uibel seinen Schützling, der schon zwei Medaillen auf dem Konto hat. Zum Auftakt belegte Engler über die 1000 Meter in sehr guten 1:00,807 Minuten den zweiten Platz. Im Teamsprint führte der Cottbuser vom Track-Team Brandenburg mit «Super-Rundenzeiten», so Uibel, die Mannschaft als Schlussfahrer zur Bronzemedaille. «Engler hat bisher einen starken Wettkampf abgeliefert», lobte Uibel.

Vor dem EM hatte der Bundestrainer den Sprinter in die Pflicht genommen. Engler, schon mehrfacher WM-Teilnehmer und zweimaliger Deutscher Meister über die 1000 Meter, gehört zwar seit Jahren zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft, der große Durchbruch wollte aber bisher nicht gelingen. Bei der Weltmeisterschaft 2016 erhielt Maximilian Dörnbach aus Erfurt den Vorzug. Den Rückschlag wandelte Engler inzwischen zu seinem Vorteil: «Ich konnte dieses Jahr in Ruhe trainieren und so mein gesamtes Leistungsniveau auf ein höheres Level bringen», so der Schützling von Heimtrainer Eyk Pokorny. Vor den Toren von Paris könnte Engler nun die Entwicklung mit Gold im Sprint krönen: «Der Sieg ist aber keineswegs Pflicht, dafür ist Engler in der Vergangenheit zu wenige hochklassige Wettkämpfe gefahren», sagte Detlef Uibel.

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