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Lennard Kämna ist Europameister im Zeitfahren der U23. Foto: privat
14.09.2016 16:32
Kämna Europameister im Zeitfahren der U23

Plumelec (rad-net) - Lennard Kämna ist U23-Europameister im Einzelzeitfahren. In 33:59 Minuten blieb er als einziger Rennfahrer unter der Marke von 34 Minuten und war damit genau eine halbe Minute schneller als Verfolgungs-Weltmeister Filippo Ganna (34:29/Italien). Dritter wurde Remi Cavagna (34:34/Frankreich), 35 Sekunden hinter Kämna.

Kämna zeigte ein beeindruckendes Zeitfahren und machte sich mit seinem ersten Saisonsieg - abgesehen vom Gewinn der Nachwuchswertung beim Circuit des Ardennes - ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk, denn erst vor wenigen Tagen, am 9. September, wurde er 20 Jahre alt. Bereits an der Zwischenzeit war der WM-Dritte von 2015 in 19:39 Minuten mit fast 20 Sekunden Vorsprung klar der schnellste Fahrer. In der zweiten Rennhälfte konnte Kämna die Distanz zu seinen Gegnern nicht nur verwalten, sondern vergrößerte seinen Vorsprung sogar noch.

Hinter Kämna duellierten sich Filippo Ganna und Remi Cavagna um Silber und Bronze. An der Zwischenzeit sah es noch danach aus, als ob der Franzose Vizeeuropameister werden könnte, denn er lag 14 Sekunden vor dem Italiener. Doch im weiteren Verlauf schien Cavagna etwas einzubrechen, während Ganna sich die Kräfte besser eingeteilt hatte und noch zulegen konnte. So schob sich Ganna noch auf den zweiten Platz, neun Sekunden vor Cavagna.

Als Kämna ins Ziel fuhr, lächelte er. Er wusste, dass er optimal unterwegs war. «Aber am Ende war der Berg so brutal, da ging keine Sekunde mehr», sagte er im Ziel. «Ich wusste, dass es gut lief, ich hatte zu keinem Zeitpunkt Probleme, der Wind hat mir überhaupt nichts ausgemacht», so der neue U23-Europameister, der bereits 2014 diesen Titel bei den Junioren gewann, im selben Jahr Junioren-Weltmeister wurde und im letzten Jahr schon als WM-Dritter der U23 das Podium bestieg.

«Er ist gefahren wie in alten Zeiten», schwärmte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch vom «perfekten Rennen» des Norddeutschen, der beim Team Stölting fährt. «Bereits in der Tour de l'Avenir hat er mich überzeugt, wenn er da auch Fehler im Zeitfahren gemacht hat», so Grabsch. «Lennard ist ein kompletter Rennfahrer, ein Riesentalent. Wenn es auch zu Beginn dieser Saison nicht so optimal führ ihn lief, er wird seinen Weg gehen,» ist Grabsch von Kämna überzeugt. Im kommenden Jahr wird er für das deutsche Profiteam Giant-Alpecin starten.

Der zweite deutsche Starter, Jan Tschernoster benötigte 35:54 Minuten für die 25,4 Kilometer und wurde damit guter 14. «Jan ist ein gutes Rennen gefahren. Nach der langen Saison die er gefahren hat, fehlen jetzt ein paar Prozent. Das ist aber völlig normal und okay. Ich bin zufrieden mit der Leistung», so Grabsch. Tschernoster wird am Samstag, wie auch Kämna, noch das Straßenrennen bestreiten und im Anschluss direkt nach Düsseldorf reisen, um dort das Finale der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» zu fahren. Dort kann er den Gesamtsieg der Serie perfekt machen.

Sportlerportrait ...


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