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Kathrin Hammes jubelt über ihren Weltmeistertitel nach einem tollen Solosieg. Die distanzierten Polinnen Katarzyna Solus-Miskowicz (links) und ihre Landsfrau Martyna Klekot zollen der Freiburgerin Applaus. Foto: Veranstalter
11.07.2014 09:43
Kathrin Hammes ist Studierenden-Weltmeisterin - Zweites Silber für Gebauer

Jelenia Góra (rad-net) - Kathrin Hammes hat nach ihrem Zeitfahrsilber bei den 5. Studierenden-Weltmeisterschaften Gold im Straßenrennen über 80,8 Kilometer geholt. Die 25-Jährige von der Universität Freiburg, die für das Racing Students Team fährt, feierte in Jelenia Góra einen beeindruckenden Solosieg.

Hammes distanzierte gestern mit ihrer Siegzeit von 1:59:59 Stunden die Polin Katarzyna Solus-Miskowicz um 55 Sekunden und ihre Landsfrau Martyna Klekot um 2:48 Minuten. Noch vor dem gestrigen Einzelzeitfahren, das Hammes als Vizeweltmeisterin beendet hatte, betonte Hammes, ihr Schwerpunkt liege auf dem Straßeneiner. «Ich wusste vom Einzelzeitfahren, dass ich gut drauf bin und hier gewinnen kann», so Hammes, die als Einzelstarterin vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) ins Rennen geschickt wurde.

Vom Start weg musste sich die Deutsche gegen die zahlenmäßig überlegenen Teams behaupten. «Ich wollte die Überzahlsituation vermeiden», sagt Hammes. So attackierte sie konsequent von Runde zu Runde im 4,5 Kilometer langen Anstieg, bis alle Konkurrentinnen abgehängt waren und sie dem Ziel alleine entgegenfahren konnte.

Tim Gebauer fuhr nach Silber im Einzelzeitfahren zu seinem zweiten Vizeweltmeister-Titel. Völlig verausgabt, aber überglücklich war Gebauer nach seinem Husarenritt über sieben Runden und 108,8 Kilometer bei strömendem Regen im Ziel. Als Zweiter hatte der Stölting-Fahrer von der Fachhochschule Mainz den Zielsprint einer vierköpfigen Gruppe gewonnen. Selbst die darin doppelt vertretenen Polen konnten ihm diesen Triumph nicht vereiteln.

Gebauer, der ebenfalls als Einzelfahrer gestartet war, schien alles richtig gemacht zu haben. Keine einzige der zahlreichen Attacken der ersten Rennhälfte konnte ihn aus der Reserve locken. Als dann der gestrige Sieger des Zeitfahrens, der Tscheche Petr Vakoč vom Team Omega-Pharma-Quickstep, gemeinsam mit seinem Nationalmannschafts-Kollegen Jiri Polnický antrat, war Gebauer der einzige Fahrer, der noch folgen konnte. Dass die abwechselnden Antritte der Tschechen auf die Dauer alleine nicht zu parieren sein würden, war absehbar. So konnte sich der starke Vakoč schließlich absetzen und fuhr in 2:30:33 Stunden zum Sieg.

In der Zwischenzeit war es erneut an Gebauer, die Nachführarbeit zu leisten, an der Vakočs Teamkollege verständlicherweise kein Interesse hatte. Vom Publikum beflügelt, schlossen überraschend die beiden polnischen Verfolger Emanuel Piaskowy und Marek Konwa auf. Im Sprint setzte sich Gebauer schließlich durch und verwies die Konkurrtenen auf die weiteren Plätze. Bronze ging an Piaskowy, 1:09 Minute betrug der Rückstand des Quartetts auf den überlegenen Solosieger Vakočs.

«Mit einem zweiten deutschen Starter hätten wir das Rennen heute auch in der Männerkonkurrenz für uns entscheiden können», sagte Teamchef Martin Wördehoff, zuständig für den Radsport im adh. Zwar sei für die Straßenrennen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die zugelassene Maximalbesetzung von vier Athleten nominiert worden, letztlich habe aber «nur für jeweils einen Starter eine ausreichende Finanzierung akquiriert werden» können, so der Disziplinchef.

Studierenden-WM: Gebauer und Hammes gewinnen zum Auftakt Silber

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