Offizielle Webseite des Bund Deutscher Radfahrer e.V.
Der Däne Julius Johansen jubelt über seinen WM-Sieg der Junioren im norwegischen Bergen. Foto: Jon Olav Nesvold
23.09.2017 12:50
Märkl spurtet auf Platz vier - Johansen U19-Weltmeister

Bergen (rad-net) - Der Däne Julius Johansen ist neuer Straßen-Weltmeister der Junioren. Bei den Titelkämpfen im norwegischen Bergen siegte Johansen als Solist mit 51 Sekunden Vorsprung. Niklas Märkl verpasste als Vierter eine Medaille knapp.

Lange Zeit bestimmte eine Ausreißergruppe das Geschehen des 135,5 Kilometer langen Rennens. Vom Start weg gab es viele Attacken. Zunächst setzten sich nach rund 20 Kilometern zwei Fahrer ab, die kurze Zeit später von sechs weiteren Fahrern Gesellschaft bekamen und rund eine Minute Vorsprung herausholten. Einige Zeit später setzte noch der deutsche Nationalfahrer Leon Heinschke nach und rund 65 gefahrenen Kilometern hatte er alleine den Anschluss nach vorne geschafft.

Die Gruppe arbeitete eigentlich gut zusammen, aber das Feld wollte sie nicht davonfahren lassen, da unter anderem mit Heinschke, Mark Donovan (Großbritannien) und Giulio Masotto (Italien) einige gute Fahrer vorne vertreten waren. Das dänische Team beteiligte sich zusammen mit den Franzosen an der Nachführarbeit. Der Vorsprung der Ausreißer pendelte hin und her, betrug zwischenzeitlich nur noch 20 Sekunden, dann waren es wieder 40 Sekunden.

27 Kilometer vor dem Ziel hatten sich mit Donovan, Masotto und Gleb Brussenskiy (Kasachstan) drei Fahrer aus der Spitzengruppe abgesetzt, die daraufhin komplett zerfiel und bis auf die drei Fahrer eingeholt wurde.

Als das Feld 22 Kilometer vor dem Ziel nur noch 20 Sekunden hinter dem Trio lag, griff Julius Johansen an und schaffte schnell den Anschluss an die Gruppe. Kurze Zeit war damit ein Quartett vorne unterwegs, ehe Johansen rund 15 Kilometer vor dem Ziel erneut das Tempo verschärfte und seinen Kontrahenten auf und davon fuhr. Schnell holte der gute Zeitfahrer einen Vorsprung von rund 30 Sekunden heraus, der sich bis ins Ziel sogar noch vergrößern sollte.

«Ich kann es nicht glauben. Ich habe mich den ganzen Tag gut gefühlt, ich bin absolut in Topform. Mein Dank geht aber auch an meine Teamkollegen. Sie haben toll gearbeitet und das Rennen für mich zusammengehalten», sagte Johansen im Siegerinterview. «Oft attackiere ich zu früh. Also habe ich gewartet und gewartet. 25 Kilometer vor dem Ziel war es dann an der Zeit und ich konnte es bis zum Ziel halten.»

Dahinter machte sich der Italiener Luca Rastelli alleine auf die Verfolgung des entflohenden Dänen, kam aber nicht entscheidend näher. Er konnte aber bis ins Ziel aber wenige Zentimeter Vorsprung vor dem heranrasenden Peloton verteidigen und sicherte sich Silber.

Zwischenzeitlich war mit Filippo Zana noch ein zweiter Italiener alleine auf Bronzekurs, doch der wurde vor dem Zielstrich noch eingeholt und stattdessen spurtete sein Landsmann Michele Gazzoli knapp vor Niklas Märkl zu Bronze. «Ein vierter Platz ist der undankbarste von allen. Es ist halt knapp am Podium vorbei», bedauerte Märkl im Ziel. Juri Hollmann wurde 17., Jakob Geßner fuhr auf den 32. Platz.

Zurück