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Die Deutsche Meisterin Adelheid Morath steigt in Südfrankreich in die Saison 2015 ein. Foto: Hoshi Yoshida
27.03.2015 13:52
MTB: Meisterin Adelheid Morath debütiert in Marseille

Marseile (rad-net) - Die Deutsche Cross-Country-Meisterin Adelheid Morath steigt am Sonntag in Marseille ins Wettkampf-Geschehen ein. Ebenfalls am Start: Hanna Klein, ihre Teamkollegin von BH-Sr Suntour-KMC.

«Ich bin mal gespannt, aber ich glaube, ich hinke im Vergleich zum Vorjahr einen Tick hinterher. Mit meinem Trainer Robert Pintaric habe ich beschlossen alles weiter nach hinten zu schieben, weil der Weltcup so spät losgeht», erklärt Adelheid Morath vor ihrer persönlichen Saison-Premiere.

«Ich glaube, ich bin diesen Winter mehr auf den Skiern gestanden als auf dem Bike gesessen», fügt die Freiburgerin lachend hinzu.

Die Konkurrenz wird vor allem aus Teamkollegin Julie Bresset und, der derzeit vielleicht noch höher einzuschätzen, aus U23-Vizeweltmeisterin Margot Moschetti (Betch.n-Superior Brentjens) bestehen.

Das Resultat beim Auftaktrennen des Coupe de France wird nachrangige Bedeutung haben. Das neue Bike im Wettkampf zu erleben, in ihrem neuen Team die Abläufe zu justieren und natürlich auch weiter an der Form zu feilen, das sind die Vorgaben für die Sportsoldatin.

Die Ziele für die Saison 2015 sind die gleichen geblieben wie im Vorjahr. «Im Weltcup auf dem Podium stehen», also ein Top-Fünf-Ergebnis einzufahren. «Dafür muss an einem Tag alles zusammen passen», weiß Morath. 2014 ging es in Albstadt nach einem Sturz in der letzten Runde mit Rang sechs nur knapp daneben. 2013 war das im Val di Sole einmal gelungen (4.).

In diesem Jahr aber wird eine solche Platzierung einen Bonus bedeuten. Sofern der Deutsche Olympische Sportbund den Vorschlag von Bundestrainer Peter Schaupp annimmt, wird die Qualifikations-Periode für Rio 2016 bereits dieses Jahr beginnen und ein Top-Acht-Resultat wäre volle Norm.

Zwei weitere Fixpunkte nennt Adelheid Morath noch. Im Juni will sie ihren Deutschen Meistertitel verteidigen und dann will sie «bei der WM endlich mal wieder zeigen können, was ich kann», sagt sie.

2014 musste sie wegen Krankheit unverrichteter Dinge aus Norwegen wieder abreisen und 2013 war sie nach ihrem Schlüsselbeinbruch nicht in Top-Verfassung. «Auf Andorra freue ich mich riesig», lässt sie wissen.

Mit der neuen Equipe in Frankreich gab es noch nicht allzu viele Begegnungen. Doch was sie bisher erlebt habe, «hat sich sehr gut angefühlt», sagt Adelheid Morath.

So ist die 30-Jährige dann ganz positiv gestimmt gemeinsam mit Hanna Klein in Freiburg in den TGV gestiegen, um am Sonntag in Marseille ihr erstes Rennen zu bestreiten.

Auch Hanna Klein feiert ihr Saison-Debüt. Nach einer Saison 2014 mit nur wenigen Erfolgserlebnissen will sie wieder an 2013 anknüpfen. «Im Herbst habe ich schon eine Zeit gebraucht, bis ich wieder Lust hatte», bekennt die studierte Sportwissenschaftlerin.

Trainer Patrik Faller erkennt jetzt aber eine erfreuliche Tendenz. «Sie steht viel besser da als voriges Jahr», meint Faller. Ungünstig, dass sie sich ausgerechnet am vergangenen Wochenende einen Infekt einfing, aber zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht tragisch.

«Am Sonntag kann ich noch nicht viel erwarten, ich brauche sowieso immer Rennen, um in den Rhythmus rein zu kommen. Aber mein Ziel ist es wieder in den Nationalkader zurück zu kehren. Im Training hatte ich ein paar Mal ein ganz gutes Gefühl und ich hoffe, ich kann das umsetzen», erklärt Hanna Klein. Da lässt sich wieder mehr Zuversicht aus ihren Aussagen heraus lesen.

Die 27-Jährige zählt nicht zu der Fraktion Sportler, die große Ansagen machen. Und konkrete Vorstellungen in punkto erhoffte Platzierungen gibt sie ohnehin nicht gerne zu Protokoll.

«Wenn ich in den Nationalkader zurück will, komme ich aber an entsprechenden Platzierungen gar nicht vorbei. Top-20 oder Top-15 im Weltcup muss es dann schon werden», rechnet sie vor.

Die Weltmeisterschaft in Andorra muss natürlich auch für sie ein Ziel sein. Dort lag Hanna Klein beim Weltcup 2013 kurzzeitig auf Rang zehn und wurde am Ende 15. Es war eines der besten Rennen ihrer Karriere.

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