Die Startphase gelang den drei deutschen Cross-Country-Bikerinnen nicht sehr gut. Morath und Grobert waren in einem Sturz verwickelt. Sabine Spitz kam halbwegs gut durch und begannvon Position 14 eine Aufholjagd. Als es in die dritte Runde ging, wurde sie schon an sechster Stelle gesichtet, auch wenn der Abstand zu Rang drei bereits eine Minute betrug.

Dann passierte ihr ein kleines Malheur. «Ich habe mir mal ein Pedal in die Kniekehle gehauen. Da war ich dann eine Zeit lang aus dem Rhythmus», erklärt Spitz.

Das ist die Phase, in der Irina Kalentieva ihre Aufholjagd begann die noch auf dem Silberrang endete. Die Russin musste sie in dieser Phase ziehen lassen. So fuhr Spitz bis in die letzte Runde an siebter Stelle, ehe sie noch von der Kanadierin Emily Batty passiert wurde.

Mit Rang acht (+4:02) erreichte sie dennoch erstmals in dieser Saison die A-Norm für Rio 2016. «Ich bin schon zufrieden. Man muss die Leistungsdichte sehen. Es war vieles möglich heute.»

Die Deutsche Meisterin Helen Grobert aus Freiburg musste jenseits der 30. Position ihre Aufholjagd starten, die schließlich auf Platz elf (+5:56) endete. «Es war heute ein mega Rennen, ich hatte so gute Beine. Aber es war am Anfang einfach sehr schwierig nach vorne zu kommen. Ich konnte mich nicht mehr auf meinen Rhythmus konzentrieren, es ging nur ums Überholen. Mitte des Rennens musste ich dann mal vorsichtig sein, da war ich am Limit. Aber am Ende ging es wieder», so Grobert.

Adelheid Morath kämpfte sich mit nicht ganz optimalen Beinen noch auf Rang 13 (+7:14) und verbuchte damit wie Grobert erneut eine B-Norm.

Pauline Ferrand Prevot setzte sich bei ihrer ersten Elite-WM ein kleines Denkmal. Die Französin fuhr der Konkurrenz in der zweiten Runde davon, ließ Titelverteidigerin Catharine Pendrel aus Kanada als letzte Begleiterin zurück und pedalierte souverän zum Titel. Nachdem sie vergangenen Herbst auf der Straße und im Januar auch die Goldmedaille im Cyclo-Cross geholt hat, besitzt sie aktuell drei Regenbogen-Jerseys.

Hinter ihr gab es einen faszinierenden Kampf um Silber und Bronze. Die Russin Irina Kalentieva erreichte in der vorletzten 4,2-Kilometer-Schleife die Verfolgergruppe mit Pendrel, Maja Wloszczowska (Polen), der jungen Ukrainerin Yana Belomoina sowie der Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa.

Immer wieder wechselten die Positionen, doch die WM-Zweite des Vorjahres hatte die größten Reserven, während Wloszczowska sich mit einem Defekt verabschiedete.

Yana Belomoina war auch schon abgehängt, kam aber mit einer starken Leistung am Berg wieder zurück und schnappte Pendrel in der letzten Runde die Bronze-Medaillen-Position weg.