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Das Zeitfahrpodium mit den drei C1-Fahrern (v.li.) Erich Winkler, Michael Teuber und Pierre Senska. Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behinderten Sportverbands DBS, gab den Startschuss und gratulierte persönlich. Foto: privat
26.05.2015 12:23
Para-Cycling-DM: «Inklusion aktiv gelebt»

Köln (rad-net) - Am vergangenen Pfingstwochenende fanden im Rahmen der Cologne Classic die Deutschen Meisterschaften der Para-Cycler im Straßrennen und im Zeitfahren statt. Zeitgleich waren die Rennen auch international als Europacup ausgeschrieben. «Die Veranstaltung war wirklich sehr gelungen, die Abläufe nahezu perfekt. Ein wirklich großes Lob an die Verantwortlichen um Gina Haatz und Gino Baudriz. Die Veranstaltung hat Inklusion aktiv gelebt», sagte Para-Cycling-Teammanager Tobias Engelmann.

Zunächst standen die Zeitfahren auf dem Programm, in denen die Cycler-, Handbike-, und Tricycle-Klassen jeweils zusammen an den Start gingen. Je nach Behinderungsgrad wurde die gewertete Zeit mittels eines Faktors errechnet und daraus eine Gesamtwertung erstellt.

So gewann Michael Teuber (BSV München/C1) die Goldmedaille im Kampf gegen die Uhr mit einer gewerteten Zeit von 24:40 Minuten für die 15 Kilometer vor Erich Winkler (TV Geisenhausen/C1/25:48) und Pierra Senska (PSC Berlin/C1/26:23). Bei den Frauen war Denise Schindler (BSV München/C3) mit einer gewerteten Zeit von 22:44 Minuten am schnellsten unterwegs. Zweite wurde Kerstin Brachtendorf (BPRSV e.V./C5/22:58), Platz drei ging an Yvonne Marzinke (BSV München/C2/23:58).

Die Zeitfahr-Meisterschaft der Handbiker gewann Vico Merklein (H4) in einer Zeit gewerteten von 30:25 Minuten vor seinen Vereinskameraden vom GC Nendorf, Bernd Jeffré (H4/30:57) und Torsten Purschke (H4/31:01). Bei den Frauen war Dorothee Vieth (Hamburger Sportverein/H5) in 25:12 vor Christiane Reppe (H4/25:45) und Silke Pan (H4/28:11), ebenfalls beide vom GC Nendorf, erfolgreich.

Hans-Peter Durst (Sturm 1925 Hombruch/T2) holte Gold im Einzelzeitfahren der Tricycler, wo Männer und Frauen zusammen das Rennen bestritten, mit einer Zeit von 24:48 Minuten. Zweite wurde Jana Majunke (BPRSV e.v./T2/27:16), Dritter Dursts Vereinskollege David Wiegmans (T2/26:46).

Bei den Tandems ging die Goldmedaille an Timo Kleinwächter mit seinem Piloten Erik Mohs (SC DHJK Leipzig) in genau 26 Minuten. Platz zwei belegten Christian Vaith und Pilot Marcel Kalz (RSV Irschenberg). Kai Kruse/Stefan Nimke (Schwerin) waren als drittes Tandem nicht an den Start gegangen, so dass der dritte Platz offen blieb.

Im gemeinsamen Straßenrennen der Klassen C1 und C2 gewann Pierre Senska die Goldmedaille mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf Michael Teuber und Erich Winkler, die Silber im Sprint unter sich ausmachten (alle C1). In der C3-Klasse der Männer holte sich Steffen Warias (RVC Reute) mit einer Minute Vorsprung den Sieg vor Andreas Rudnicki (GC Nendorf) und Christian Krötz (Stimmel Sports e.V.). Im Rennen der Klassen C4 und C5 ging es eng zu, hier wurden die Medaillen im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe vergeben. Thomas Schäfer (RSG Bad Harzburg/C4) gewann hier vor Oliver Kempel (Mars-Rotweiss FFM/C4) und Walter Marquardt (BSV München/C5).

Bei den Frauen gingen alle Klassen zusammen auf die Strecke, so dass am Ende Kerstin Brachtendorf vor Denise Schindler im Sprint gewan. Dritte wurde mit etwas mehr als einer Minute Rückstand Angelika Dreock-Käser (RSLC Holzkirchen/C4).

In den Handbike-Klassen H1 und H2 war H2-Fahrer Mariusz Frankowski (TV Waldstraße Wiesbaden) einziger Starter und wurde somit Deutscher Meister. Bei den Handbiker H3 bis H5 gewann erneut Vico Merklein im Sprint vor Torsten Purschke und Wolfgang Almer (Union Raiffeisen Radteam Tirol/H4). Bei den Frauen waren bei den Handbikern ebenfalls alle Klassen gemeinsam am Start. Es setzte sich Christiane Reppe in einem engen Kampf gegen Dorothee Vieth und Silke Pan.

Das Straßenrennen der Tricycler gewann ebenso Hans-Peter Durst mit zwei Sekunden Vorsprung auf seinen Vereinskameraden David Wiegmans. Dritter wurde Lars Nikolay (BPRSV e.v./T2) mit mehr als einer Minute Rückstand. Das Rennen der Frauen gewann hier auch Jana Majunke. Sie verwies Vivien Hockwin auf den zweiten Rang (BPRSV e.v./T1). Eine dritte Frau war nicht am Start, der Bronzerang blieb somit offen.

Das Ergebnis der Tandems fiel genauso aus wie im Zeitfahren. Im Spurt setzten sich Kleinwächter/Mohs gegen Vaith/Kalz durch. Kruse/Nimke waren hier ebenfalls nicht an den Start gegangen.

Gleichzeitig waren die DM-Rennen als Europacup ausgetragen. Im Zeitfahren siegten somit Teuber, Schindler, Merklein, Laura de Vaan (Niederlande/H5), Durst und Vincent Ter Schure/Timo Fransen (Niederlande). Die Straßenrennen der Europacup-Wertung gewannen Senska, Schelfhout Diederick (Belgien/C3), Abraham Ebru (Niederlande/C5), Brachtendorf, Frankowski, Merklein, De Vaan, Durst, Majunke, Ter Schure/Fransen sowie Anouk van Bommel/Sigrid Jochems (Niederlande).

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