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Michael Teuber raste über die Strecke in Rio und ist erneut Paralympics-Sieger im Einzelzeitfahren. Unten: Denise Schindler jubelte über Silber. Fotos: Christian Teuber/Oliver Kremer-Pixolli Studios
14.09.2016 15:50
Paralympics: Teuber gewinnt C1-Zeitfahren - Doppelsieg der Handbikerinnen

Rio de Janeiro (rad-net) - Die deutschen Para-Cycler konnten sich über die ersten fünf Medaillen auf der Straße freuen. Michael Teuber wurde in der Morning-Session Paralympics-Sieger im Einzelzeitfahren der C1-Klasse, bei den Handbikerinnen H4-5 gab es durch Dorothee Vieth und Andrea Eskau einen Doppelerfolg, Denise Schindler holte in der C1-3-Klasse Silber und Handbiker Vico Merklein (H4) konnte sich über Bronze freuen.

Den Auftakt des Medaillenregens machte Michael Teuber. Nach 20 Kilometern setzte sich Teuber, der eine inkomplette Lähmung beider Beine hat, in 27:53 Minuten vor dem Kanadier Ross Wilson und Giancarlo Masini aus Italien durch und holte zum vierten Mal in Folge Gold im Einzelzeitfahren - das gelang vor ihm noch keinem. «Ich bin überglücklich. Es ist alles perfekt aufgegangen. Viel besser geht's nicht. Ich habe das beste Zeitfahren meiner Karriere hingelegt», sagte Teuber. Die Entscheidung um Bronze fiel äußerst knapp aus, denn Wilson und Masini hatten am Ende 53 Sekunden Rückstand zum Deutschen und es entschieden die Zehntelsekunden über Platz zwei und drei. Als Vierter verpasste Erich Winkler, der einen technischen Defekt erlitt, eine Medaille wie schon in der Einerverfolgung auf der Bahn knapp.

Gleich doppelten Grund zur Freude gab es bei den Handbikerinnen. Dorothee Vieth gewann nach einmal Silber und dreimal Bronze ihre erste paralympische Goldmedaille in 31:35 Minuten mit 39 Sekunden Vorsprung vor Andrea Eskau (beide H5), die bergigere Strecken bevorzugt, und der Niederländerin Laura de Vaan (+1:27). Christiane Reppe (H4) konnte als Sechste (+2:19) in dem gemeinsamen Rennen ebenfalls überzeugen. An der ersten Zwischenzeit hatte Vieth noch rund drei Sekunden hinter Eskau gelegen, sich jedoch offenbar das Rennen besser eingeteilt. Auf dem zweiten Abschnitt konnte Vieth mächtig zulegen und ließ der Konkurrenz keine Chance. «Das ist unglaublich», freute sie sich.

Nach einem etwas holprigen Start mit der Disqualifikation in der Einerverfolgung auf der Bahn konnte sich die unterschenkelamputierte Denise Schindler jetzt über Silber freuen. Beim Zeitfahren der Frauen C1-3 legte sie die 20 Kilometer in 30:18 Minuten zurück und fuhr mit 32 Sekunden Rückstand zur Siegerin Alyda Norbruis aus den Niederlanden auf den zweiten Platz. Weitere 23 Sekunden zurück wurde Sini Zeng (China) Dritte. «Das Zeitfahren auf der Straße war für mich eigentlich gar keine Fokus-Disziplin, Bronze wäre für mich das absolute Highlight gewesen. Dass es jetzt Silber geworden ist, ist einfach unglaublich», freute sich Schindler mit ein paar Freudentränen in den Augen und sagte weiter: «Nach dem Drama auf der Bahn ist das ein Geschenk für mich.»

Bronze gab es für Vico Merklein. Im Zeitfahren der H4-Klasse, ebenfalls über 20 Kilometer, belegte er in 28:42 Minuten mit 1:03 Minuten Rückstand den dritten Platz. Schneller waren nur Topfavorit Rafal Wilk (Polen) in 27:39 und Thomas Frühwirth (+0:10/Österreich).

Im Zeitfahren der Frauen C5 und der Männer H3 erreichten die deutschen Athleten ebenfalls Top Ten-Platzierungen. Kerstin Brachtendorf wurde beim Sieg von Sarah Storey Siebte, und Max Weber fuhr auf den neunten Platz; es gewann Vittorio Podesta (Italien).

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