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Peter Sagan (M) verteidigte seinen WM-Titel. Foto: Oliver Weiken
16.10.2016 15:39
Peter Sagan verteidigt seinen Weltmeister-Titel

Doha (rad-net) - Peter Sagan hat seinen Weltmeistertitel erfolgreich verteidigt. Im Sprint setzte sich der Slowake, der nächstes Jahr für Bora-Hansgrohe fährt, vor Mark Cavendish (Großbritannien) und Tom Boonen (Belgien) durch. Die deutschen Rennfahrer hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.

Die deutschen Hoffnungen auf den WM-Titel hatten sich bei Temperaturen von über 35 Grad schon auf der Schleife durch die Wüste nach gut 80 Kilometern zerschlagen, als bei einer Windkantenattacke der Anschluss verpasst wurde. Einzig John Degenkolb war zunächst in der Spitzengruppe, fiel dann aber wegen eines Defekts zurück. Stundenlang schufteten die deutschen Fahrer vergeblich in der Verfolgergruppe, kamen aber nicht nach vorne. «Das war eine scheiß Saison dieses Jahr. Aber ich lebe noch, das Leben geht weiter», sagte Degenkolb, den ein Defekt um alle Chancen gebracht hatte: «Das hat für mich alles entschieden. Ich weiß nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn das nicht passiert wäre.»

Kurz nach dem Start des 257 Kilometer langen Rennens hatten zunächst die sieben Rennfahrer Brayan Stiven Ramirez Chacon (Kolumbien), Nick Dougall (Südafrika), Natnael Berhane (Eritrea), Ryan Roth (Kanada), Anas Ait El Abdia (Marokko), Sergiy Lagkuti (Ukraine) und Rene Corella (Mexiko) aus dem Feld attackiert und sogar bis zu zehn Minuten Vorsprung, ehe die Vorentscheidung um den Sieg fiel.

Das war bereits 175 Kilometer vor dem Ziel, als die Straße durch die Wüste die Richtung änderte und das Feld durch Seitenwinde in mehrere kleine Gruppen zerfetzt wurde. Zuvor waren einige Nationen wie die Belgier, Niederländer, Briten, aber auch die Deutschen, nach vorne gekommen, um einer guten Ausgangslage zu sein. Das Tempo wurde bis auf über 70 km/h hochgezogen und es riss die entscheidende Lücke. Rund 30 bis 40 Fahrer fanden sich fortan an der Spitze. Einige sollten noch zurückfallen, wie etwa auch André Greipel, der nie richtig den Anschluss fand oder auch einer der Mitfavoriten, Fernando Gaviria, der sich wohl die Schulter auskugelte, als er an einen anderen Fahrer prallte, dabei aber nicht zu Fall kam.

Nach rund 30 Kilometern in rasend schneller Fahrt wurden die Ausreißer, von der ersten Gruppe des Feldes eingeholt. 26 Fahrer fuhren schließlich um den WM-Titel, darunter auch welche der ehemaligen Spitzengruppe, wie zum Beispiel der Eritreer Natnael Berhane.

In der ersten Gruppe waren viele der Favoriten und starken Nationen: Neben Peter Sagan, Mark Cavendish und Tom Boonen auch Elia Viviani (Italien), Alexander Kristoff (Norwegen) und Olympiasieger Greg van Avermaet (Belgien). So kam es auch schließlich, dass die zweite Gruppe des Hauptfeldes um die drei deutschen Sprinter André Greipel, Marcel Kittel und John Degenkolb nicht mehr nach vorne kam, da sich niemand an der Führungsarbeit beteiligen wollte. Vielmehr störten Fahrer aus Belgien und Großbritannien die Nachführarbeit. So war schnell klar, dass es zu keinem Zusammenschluss mehr kommen und der spätere Sieger aus der ersten Gruppe kommen würde.

Unter der Führungsarbeit der Belgier und Norweger wurden die letzten Kilometer sehr schnell gefahren, sodass kein Rennfahrer mehr angreifen konnte. Dennoch versuchte es erst Niki Terpstra (Niederlande) und Greg van Avermaet konterte, doch ohne Erfolg. Zwei Kilometer vor dem Ziel war es dann mit Tom Leezer der nächste Niederländer, der sein Glück versuchte und das sah zunächst gar nicht schlecht aus: Erst 300 Meter vor dem Ziel raste die Gruppe an ihm vorbei.

Später mehr!

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