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Sabine Spitz fuhr auf Zypern um drei Sekunden am Gesamtsieg vorbei. Foto: Erhard Goller
26.02.2017 19:55
Sabine Spitz verpasst Gesamtsieg um drei Sekunden

Lefkara (rad-net) - Mountainbikerin Sabine Spitz hat auf Zypern ihren ersten Sieg beim Afxentia-Klassiker knapp verpasst. Während die Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa wie schon 2016 beim abschließenden Cross-Country-Rennen triumphierte, verfehlte Spitz das Gelbe Trikot nur um drei Sekunden. Die Belgierin Githa Michiels blieb die Glückliche und gewann die Gesamtwertung, wie Olympiasieger Jaroslav Kulhavy bei den Herrren.

Eindrucksvoll setzte sich Mountainbike-Legende Gunn-Rita Dahle-Flesjaa bei der finalen Etappe des Afxentia Stage Race in Szene und sicherte sich in Mantra tou Kampiou wie schon 2016 den Sieg im abschließenden Cross-Country-Rennen. Die Rekord-Weltmeisterin ging schon in der Start-Runde in Führung und gab sie nicht mehr ab.

Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) und bis zur ersten Runde auch noch Malene Degn (Ghost Factory Racing) versuchten ihrem Tempo zu folgen, doch die Maschine der Norwegerin arbeitete wie geschmiert an diesem warmen und sonnigen Tag in Mantra tou Kampiou. In der Gesamtwertung hatte sie nach einem Defekt bei der Auftaktetappe keine Chance mehr, aber am Sonntag baute sie ihre Führung mehr und mehr aus und beendete das Rennen nach 1:16:21 Stunden mit einem Vorsprung von 1:05 Minuten auf Yana Belomoina. «Das war mein Tag. Vom Training her weiß ich, dass ich Cross-Country-Rennen gut fahren kann. Wir trainieren das während des Winters, aber Anstiege sind in meinen Programmen maximal sieben Minuten lang. Cross-Country, das ist mein Ding und ich freue mich, dass ich Zypern mit einem Sieg verlassen kann», kommentierte Dahle-Flesjaa.

Yana Belomoina kämpfte an zweiter Stelle darum, die verfolgende Sabine Spitz (WIAWIS) auf Abstand zu halten, doch die Deutsche hatte den Blick mehr nach hinten gerichtet.

Spitz virtuell in Führung
Mit einem Rückstand von 25 Sekunden auf Githa Michiels (Versluys) im Gelben Trikot war sie in das Cross-Country-Rennen gegangen. Nach der zweiten Runde lag Spitz virtuell schon mit sechs Sekunden in Führung. Doch dann verlor die 45-Jährige Zeit, als sie sich in einer technischen Passage versteuerte und ins Gebüsch fiel. So verringerte Michiels ihren Rückstand auf Spitz auf zehn Sekunden und lag damit wieder in Führung.

Sabine Spitz versuchte noch auf der letzten halben Runde alles. Auf den letzten zwei Kilometern baute sie ihren Vorsprung auf Michiels noch mal auf 22 Sekunden aus – das waren aber drei Sekunden zu wenig. So konnte Michiels ihr ersten Sieg beim Afxentia Etappen-Rennen feiern und damit den ersten von Spitz verhindern.

«Ich habe mich im Trail oben versteuert und es hat mich aus dem Kurs geschoben. Das waren die entscheidenden Sekunden. In der ersten Runde ist mir auch mal die Kette runter gefallen. Aber Githa war sehr stark und hat den Sieg verdient. Ein zweiter Platz ist nicht zu schlecht. Ich wollte das Afxentia für die Cape Epic nutzen und damit bin ich sehr zufrieden», bilanzierte Sabine Spitz, die als Tagesdritte mit 1:39 Minuten Rückstand auf Dahle-Flesjaa ins Ziel kam. Die Ungarin Barbara Benko (Focus XC) rettete als Sechste den dritten Gesamtrang.

Herren: Kulhavy kontrolliert das Geschehen.
Bei den Herren gewann Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC) zwar die letzte Etappe, doch der Gesamtsieg war eine Beute von Rio-Silbermedaillengewinner Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing). Er holte sich die 21. Auflage des zypriotischen Klassikers vor Sarrou und dem Tages-Dritten Jan Skarnitzl (Tschechien).

An einem warmen und sonnigen Tag im Macheras-Gebirge, dominierte das Trio, das auch in der Gesamtwertung vorne lag, das abschließende Cross-Country-Rennen. Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) und Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC) entkamen ein wenig und Kulhavy sorgte dann für eine kleine Tempo-Drosselung, die es seinem Landsmann Jan Skarnitzl (Sram Mitas Trek) ermöglichte aufzuschließen.

Hans Becking (CST Sandd American Eagle), verlor durch einen frühen Defekt alle Chancen.

Das Führungs-Trio blieb bis zur letzten Runde zusammen. Dann erhöhte Sarrou im Kampf um den Etappensieg das Tempo und Skarnitzl verlor den Anschluss. Kulhavy, der zu diesem Zeitpunkt an dritter Stelle lag, konnte die entstandene Lücke ohne Mühe wieder schließen. Den letzten Anstieg nahm Sarrou nochmal mit Vollgas und schaffte es als Erster in den Singletrail zu kommen. Er konnte dort seine Position verteidigen und Kulhavy wusste, dass es kaum noch eine Chance gab, zu überholen.

So gewann Jordan Sarrou die Etappe mit Jaroslav Kulhavy an seinem Hinterrad, während Jan Skarnitzl mit 51 Sekunden Rückstand Dritter wurde.

Die Reihenfolge in der Gesamtwertung blieb dieselbe wie vor dem abschließenden Tag. Kulhavy gewann zum dritten Mal nach 2010 und 2012 das Afxentia-Etappenrennen und zog damit in Sachen Siege mit Fabian Giger (Kross Racing) gleich.

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