Der 186,3 Kilometer lange Kurs in Buninyong war mit einigen Anstiegen bestückt, sodass sich ein spannender und abwechslungsreicher Rennverlauf im Klassiker-Stil entwickelte. Auf der letzten Runde formierte sich eine 14-köpfige Spitzengruppe mit unter anderem Gerrans, seinem Helfer Luke Durbridge, Haas und auch Bora-hansgrohe-Fahrer Jay McCarthy. Jedoch überraschte Scotson seine Kontrahenten mit einer Attacke innerhalb der letzten 1500 Meter, die schließlich zum Sieg führte.

Scotson profitierte von einem größeren Gang, den der BMC-Fahrer angesichts einer schnellen Abfahrt unmittelbar vor dem Ziel gewählt hatte. «Ich habe am Ende der Gruppe gewartet, habe dann attackiert, versucht, den Gang voll aufzudrehen und mich in der Abfahrt kleinzumachen. Als ich am Fuße angekommen war und sah, dass ich eine wirklich große Lücke hatte, konnte ich es kaum glauben», erklärte der glückliche Sieger.

Gerrans offenbarte nach dem Rennen, dass er in der letzten Vorbereitungsphase während der Feiertage krank gewesen war, weshalb der 36-Jährige mit seinem zweiten Platz durchaus zufrieden war. «Ich bin zwischen Weihnachten und Neujahr kaum gefahren, da ich Magenprobleme hatte. Das war sehr enttäuschend, da ich bis zu diesem Zeitpunkt so viel gearbeitet hatte und es nur dieses letzte Stück war, das fehlte. Am Ende zurückzukommen und Zweiter zu werden, macht mich dann doch ziemlich glücklich», so der dreifache australische Meister.

Beim Frauenrennen setzte sich die gebürtige Münchenerin Garfoot gemeinsam mit ihrer Orica-Scott-Teamkollegin Amanda Spratt etwa drei Runden vor dem Ziel entscheidend ab. Im Schlusssprint hatte Garfoot dann die größeren Reserven und sicherte sich den ersten Doppelsieg seit acht Jahren. 2009 gelang Carla Ryan das Double. «Vor dem Rennen wussten wir schon, dass wir circa fünf oder vier Runden vor dem Ziel attackieren wollten. Unser Ziel war es dann, gemeinsam über den letzten Anstieg zu kommen und dann zu sprinten. Eigentlich war mein Plan, an ihrem Hinterrad zu sein, doch dafür war Amanda zu clever. Ich blieb auf der linken Seite, um sofort den Windschatten mitnehmen zu können, wenn sie rechts vorbeigeht», so Garfoot nach ihrem Sieg. Spratt war als zweifache Straßenmeisterin und Titelverteidigerin ins Rennen gegangen. Den dritten Platz sicherte sich Lucy Kennedy.