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Sascha Weber (li.) und Markus Bauer fuhren beim MTB Snow Bike Festival Gstaad auf die Plätze vier und drei. Foto: Nick Muzik
22.01.2017 18:48
Snow Bike-Festival Gstaad: Markus Bauer auf dem Podest

Gstaad (rad-net) - Das UCI notierte MTB-Etappenrennen Snow Bike-Festival in Gstaad, Schweiz, endete nach vier Tagen mit den Siegen der Schweizer Katrin Leumann (und Nicola Rohrbach. Markus Bauer (Kreidler Werksteam) und Sascha Weber (Craft-Rocky Mountain) landeten auf den Plätzen drei und vier.

«Cool, der erste Sieger eines UCI-Rennens auf Schnee zu sein», meinte Nicola Rohrbach am Sonntagnachmittag mit einem Schmunzeln. Er hatte das Snow Bike-Festival als Vorbereitungs-Block auf die Cross-WM eingeschoben und holte sich mit zwei Etappensiegen an Tag zwei und vier auch den Gesamtsieg.

Beim Prolog hatte er – wie etliche Konkurrenten auch – auf die falschen Reifen gesetzt. So gelang dem 19-jährigen Joris Ryf (Wheeler Pro Team) ein überraschender Erfolg.

Auf der ersten Etappe rückte Nicola Rohrbach dann die Verhältnisse gerade. Am zweiten Tag versuchten Sascha Weber und Markus Bauer gemeinsam ihr Glück. Auf normalen Cross-Country-Bikes unterwegs zogen die beiden Deutschen auf der ersten Flachpassage weg und gingen mit 40 Sekunden Vorsprung in einen langen Anstieg.

Zwei Kilometer vor dem höchsten Punkt wurden sie aber von Rohrbach eingeholt. Der Eidgenosse holte bis zur Abfahrt einen kleinen Vorsprung heraus und war auch im Downhill entschieden schneller als Bauer und Weber. Mit 1:31 Minuten Vorsprung legte er nach 1:21:58 Stunden die Basis für seinen Gesamtsieg.

Markus Bauer entschied den Sprint um Platz zwei für sich, zwei Sekunden vor Florian Chenaux (VTT Zimmermann-Bergamont). Sascha Weber wurde weitere elf Sekunden später Vierter.

Am Samstag zeigte Florian Chenaux eine bärenstarke Leistung und düpierte die Konkurrenz. 48 Sekunden vor Markus Bauer erreichte er das Ziel und baute seine zweite Position aus. Sascha Weber, der beim Prolog mit einem Kettenriss großes Pech hatte, wurde zeitgleich mit Bauer Dritter.

Etappe 3: Chenaux verweist Weber auf Drei
Chenaux war auch am Sonntag auf der Schlussetappe der Fahrer, der auf einer kupierten Strecke mit 1:56 Minuten Rückstand der Biker, der Nicola Rohrbach am nächsten kam. Im Finish verwies er Sascha Weber auf Rang drei, doch dem Deutschen Vize-Meister im Cyclo-Cross reichte es nicht mehr ganz aufs Podium. Markus Bauer wurde Sechster und verteidigte seinen dritten Gesamtrang mit neun Sekunden vor Weber.

«Der Kettenriss beim Prolog war natürlich ärgerlich, aber ich bin trotzdem zufrieden», kommentierte Sascha Weber und sprach von einem «geilen Rennen, das top organisiert» gewesen sei. Für Weber war es ebenfalls eine Vorbereitung auf die Cross-WM.

Auch Markus Bauer zog zufrieden von dannen. «Das Podium war mein Ziel, schon wegen der Punkte. Die brauche ich nach dem letzten Jahr», meinte Bauer, «Aber ich konnte nichts erwarten, denn man wusste ja nicht auf was man sich da einlässt. Dass Sascha und Nicola mit ihrer Form aus der Cross-Saison stärker sind, war zu erwarten. Ich habe etwas Glück gehabt, aber mit meiner Form war ich zufrieden.»

Der Vorjahres-Dritte Daniel Gathof wurde Gesamt-Siebter (+13:41). Katrin Leumann mit drei Etappensiegen zum Gesamterfolg
Bei den Damen war die spätere Gesamtsiegerin bereits im Prolog die Schnellste. Katrin Leumann war 36 Sekunden schneller als ihre schärfste Rivalin Esther Süss. Die Kräfte-Verhältnisse blieben auch an den folgenden Tagen dieselben. Am Freitag und am Samstag gewann Leumann die Etappen, einmal vor Cornelia Hug und einmal vor Esther Süss.

Am Schluss-Tag konnte Katrin Leumann Vorjahres-Siegerin Hielke Elferink ziehen lassen. Die erreichte das Ziel 4:05 Minuten vor Leumann, die aber ihre Konkurrentin Esther Süss in Schach hielt.

So gewann Leumann das S2-notierte Etappenrennen mit 6:02 Minuten Vorsprung auf Esther Süss und 11:18 Minuten vor Cornelia Hug. Sie holte damit viele wertvolle Weltranglistenpunkte. Hielke Elferink belegte in der Endabrechnung Platz sechs (+36:50).

Weber: Manchmal durch die Luft geflogen wie Batman
Das Snow Bike-Festival hatte das Glück von «idealen Verhältnissen», wie Nicola Rohrbach fand. «Weil es so kalt war und der Schnee richtig kompakt, kam es mehr auf die Fahrtechnik an», meinte der Eidgenosse. Bisweilen, das bringt die Schnee-Unterlage so mit sich, war das Terrain aber unberechenbar. «Es war meistens fest und gut zu fahren, aber dann kam eine weiche Passage und du bist vorne Lenker-tief in den Schnee rein und durch die Luft geflogen wie Batman», berichtete Sascha Weber.

Markus Bauer sprach davon, dass er beim Prolog «bestimmt sieben Mal auf dem Maul gelegen» habe. «Da spielten sich witzige Szenen ab, bisweilen war das kurios.» Immerhin landet man im Schnee vergleichsweise gut gepolstert.

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