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Sabine Spitz gewann etwas überraschend den Bundesliga-Auftakt in Heubach. Unten: Ronja Eibl war die beste Juniorin. Fotos: Erhard Goller
30.04.2017 15:25
Spitz gelingt der Coup beim Bundesliga-Auftakt in Heubach - Eibl U19-Siegerin

Heubach (rad-net) - Kurzfristig angemeldet und triumphiert: Sabine Spitz (Wiawis) hat in Heubach den Auftakt zur MTB-Bundesliga gewonnen. Die Deutsche Meisterin gewann zum ersten Mal das BiketheRock mit elf Sekunden Vorsprung auf die Ukrainerin Yana Belomoina (CST Sandd American Eagle) und 27 Sekunden vor Weltmeisterin Annika Langvad. Hinter Europameisterin Jolanda Neff (Kross Racing, +1:43) wurde Adelheid Morath (Bikesportworld) aus Freiburg Fünfte (+2:48).

Neff kam in Runde eins als Erste aus dem 1,2 Kilometer langen Downhill zur Zielpassage. Die Schweizerin ist als gute Starterin bekannt, doch entscheidend war die lange Downhill-Passage. Dort war Sabine Spitz in der Abfahrt ins Straucheln gekommen, so dass Jolanda Neff und mit 20 Sekunden Vorsprung die zweite von fünf Runden (á 4,06 km) in Angriff nehmen konnte. Auch Annika Langvad passierte Sabine Spitz, doch die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin aus Murg-Niederhof machte nach 2,2 Kilometer Anstieg den Rückstand bis zum höchsten Punkt der Strecke ihren Rückstand wieder wett.

Dennoch ging Neff als Erste in die Abfahrt und holte dort erneut fast eine halbe Minute Vorsprung heraus. Neff, die im Herbst ein Studium der Geschichte begonnen hat und sich noch nicht in der Vorjahres-Verfassung befindet, verlor ihren Vorsprung im folgenden Anstieg aber wieder. «Im steilsten Stück des Anstiegs bin ich an ihr vorbei gefahren», erzählte Sabine Spitz, die zuvor schon Annika Langvad hinter sich gelassen hatte.

Die führende Position gab Sabine Spitz dann nicht mehr her, Kletterkünstlerin Yana Belomoina konnte mit der schnellsten Schlussrunde den Anschluss auch nicht mehr herstellen, auch wenn sie Langvad noch vom zweiten Platz verdrängen konnte.

«Ich dachte, ich kann nach dem Rennen gleich wieder heimfahren, weil ich sowieso nicht auf dem Podium lande», scherzte Sabine Spitz. «Nein, der lange Anstieg hier ist natürlich genau das, was ich beim Cape Epic trainiert habe. Auch wenn mir das eigentlich nicht liegt. Die Stimmung beim BiketheRock ist aber natürlich immer toll und es ist schön hier zu gewinnen.»

Es ist der erste Sieg für eine deutsche Dame beim Klassiker BiketheRock seit Ivonne Kraft 2008.

Yana Belomoina fand sich zuerst nicht so gut zurecht, kam dann aber immer besser in Fahrt und profitierte etwas davon, dass Annika Langvad als schnellere Abfahrerin von Juniorinnen blockiert wurde. «Ich bin glücklich über meinen zweiten Platz, es ging von Runde zu Runde besser. Sabine ist eigentlich immer sehr stark», kommentierte Belomoina ihr Rennen.

Annika Langvad, die zur Zeit ihr Zahnarzt-Studium in Kopenhagen zu Ende bringt, hatte an ihrem Rennen, abgesehen von dem kleinen Zwischenfall mit der Juniorin, nichts auszusetzen. «Ich habe im Moment nicht die Zeit fürs Training, deshalb bin ich sehr zufrieden. Es lief besser als ich dachte», so Langvad.

Juniorinnen: Eibl siegt
Ronja Eibl (Gonso-Simplon) gewann das Rennen der Juniorinnen souverän. Ab der ersten von drei Runden dominierte sie das Rennen und ließ ihren Konkurrentinnen Emma Blömeke (ATV Haltern) und Leonie Fend (Bike Junior Team) keine Chance.

Schon früh fand sich Ronja Eibl zwischen den Elite-Damen ein und fuhr das schnelle Tempo mit. In der ersten Runde konnte sie schon eine Lücke von zweieinhalb Minuten zwischen sich und Leonie Fend legen. Danach konnte sie sich ganz auf sich selbst konzentrieren. Mit Rundenzeiten unter den zehn besten Damen war es kein Problem in der Elite mitzuhalten. «Die letzten beiden Runden bin ich nicht voll gefahren» sagte die Albstädterin. «Die Strecke liegt mir auch und zur Zeit lief es einfach.»

«Am Anfang habe ich mich gut gefühlt und es lief bergauf», sagte Leonie Fend. «In der ersten Runde habe ich allerdings überzogen. Ich wollte den anderen eben hinterher.» In der dritten Runde kam dafür die Quittung. Oben auf dem Berg, war der Ofen aus. Die Beine schwer und es ging nichts mehr. Die Berge wären eben lang für Fend und die Körner fehlen noch in den letzten Runden. Sie zeigte sich aber dennoch zufrieden und ist gespannt auf die kommenden Rennen und die UCI Junior World Series.

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