SV Eberstadt hatte bereits nach dem dritten Spiel die Vorrunde souverän für sich entschieden. Als einzige Mannschaft gelang ihnen drei Spiele zu gewinnen und verloren nur ihr letztes gegen Obernfeld, die genau durch diesen Sieg im nächsten Spiel gegen taktieren konnten und sich eine Niederlage mit drei Toren Differenz erlauben konnten. Die 1:3-Niederlage gegen Gärtringen reichte somit, um sich für das Finalspiel mit der besseren Tordifferenz zu qualifizieren. So kam es zur Neuauflage des Vorjahresfinales: SV Eberstadt gegen RVS Obernfeld.

Im Finale gab es wenige Torchancen auf beiden Seiten, weil kein Team volles Risiko ging. Mitte der ersten Hälfte schaffte Jens Krichbaum die 1:0-Führung per Ecke für die Südhessen. Schon nach 30 Sekunden in der zweiten Hälfte stellte Krichbaum nach tollem Zuspiel von Marco Rossmann den Endstand von 2:0 für SV Eberstadt her. Der dritte Titel in Folge für das «Team Rossbaum» war geschafft, für Jens Krichbaum nach 2006 und 2007 mit seinem Bruder Holger sogar der fünfte DM-Titel.

Trotz der Silbermedaille war es für RVS Obernfeld dennoch eine Enttäuschung, denn bei einem DM-Sieg wären sie für die WM in Brünn qualifiziert. Dank des besseren Punkte-Rankings (RV Gärtringen 28 Punkte, RVS Obernfeld 26, SV Eberstadt 25, RMC Stein 23 und SV Ehrenberg 17) wird der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nun vom RV Gärtringen bei der WM 2014 vertreten.

Gärtringen bestritt wie im Vorjahr das Kleine Finale um Platz drei gegen RMC Stein und blieb mit der 2:5-Niederlage ohne Medaille. Die Mladys als jüngstes Team im Felde freuten sich zwar über ihre erste DM-Medaille, haderten aber mit ihrem Spiel gegen Eberstadt, denn binnen 70 Sekunden hatten sie sich ihre gesamte tolle Saison verdorben. Bei einer 3:2-Führung hatten sie aus drei Metern einen Freischlag, den Bernd Mlady nicht verwandeln konnte und in der Folge patzten die Franken noch zweimal und verloren noch mit 3:4 Toren. Damit war das Finalspiel verpasst und auch im Weltcup-Ranking fiel man auf den undankbaren vierten Platz zurück.

SV Ehrenberg (Rico Rademann - Mike Schroeter) startete gegen SV Eberstadt mit 1:6 schwach und brachten sich mit der gelb/roten Karte gegen Mike Schroeter im zweiten Spiel gegen RVS Obernfeld selbst um alle Chancen, es blieb bei Rang fünf.

Neuer Name, alter Meister: RV Etelsen siegt im Radpolo

Im Radpolo sicherte sich der RV Etelsen den DM-Titel. Im Finale setzten sie sich mit einem 7:4 gegen RVS Obernfeld (Jennifer Kopp - Anna Meseke) durch. Dritter wurde RKB Wetzlar (Sabrina Schulwitz - Maike Schott).

Bei Titelverteidiger Etelsen fehlte jedoch Stammspielerin Claudia Liesau (laut Weserkurier hat sie ihre Laufbahn aus privaten und beruflichen Gründen beendet), dafür spielte an der Seite von Anika Müller eine neue alte Partnerin mit Jennifer Krüger, geborene Knocke. Acht Meistertitel hatte dieses Duo bisher gewonnen.

Die relativ kurze Vorbereitungsphase zeigte sich in den ersten Spielen gegen RKB Frellstedt (Marina Finster - Petra Piecha), als man eine 3:1-Pausenführung beim 3:2 gerade noch über die Zeit retten konnte und bei der 2:4-Niederlage gegen RVS Obernfeld (Jennifer Kopp - Anna Meseke). Dieser Sieg für die Damen aus dem Eichsfeld brachte so viel Selbstvertrauen, dass man mit 5:2 Toren einen weiteren Favoriten mit RKB Frellstedt besiegte und am Ende sogar Platz eins der Meisterrunde belegte.

Mehr Mühe hatte RV Etelsen, gegen den Reideburger SV (Stefanie Hedler - Kristin Hesselbarth), lag man zwar bis zur neunten Minute 1:0 in Front, der Bann brach aber erst, als aus einem abgewehrten 4-Meter-Ball der Konter zum 2:0 gelang und am Ende ein 5:0 ermöglichte. Ein Nervenspiel auch gegen RKB Wetzlar (Sabrina Schulwitz - Maike Schott): Es reichte aber ein Unentschieden für das Finalspiel, aber beim Seitenwechsel stand es 1:1 und bis weit in die zweite Halbzeit war es nur eine knappe 2:1-Führung für RV Etelsen. Erst als RKB Wetzlar aufmachen musste, fielen die Konter zum 5:2-Sieg.

Das Finalspiel wurde eine Wiederholung aus dem Jahre 2010 in Hamburg, damals 7:3 für Etelsen. Wie in früheren Tagen zogen Müller und Krüger das Spiel weit auseinander und schafften ihre Querpässe perfekt durch den Strafraum, über ein 2:0 und 4:1 war die Dominanz zu spüren. RVS Obernfeld spielte zwar schneller, aber richtige Torgefahr ging nur von Jennifer Kopp aus. Bei eigener Führung ließ RV Etelsen durch kontrollierte Ballbeherrschung nichts mehr anbrennen und brachte mit 7:4 Toren ihren neunten gemeinsamen Titel unter Dach und Fach. Die Bronzemedaille sicherte sich RKB Wetzlar mit 2:2 gegen RKB Frellstedt, weil man einen 0:2-Rückstand ausgleichen konnte.

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