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06.05.2015 11:51
UCI begründet Entscheidung im Fall Astana

Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI hat nun eine vollständige Begründung der Lizenzierungskommission zum Fall Astana veröffentlicht und erklärt, warum das Team trotz mehrerer Dopingverstöße und einer negativen Bewertung des Sportwissenschaftlichen Instituts der Universität Lausanne (ISSUL) seine WorldTour-Lizenz behalten durfte.

«Der Entzug einer Lizenz ist die härteste Sanktion gegen ein WorldTour-Team und sollte nur verhängt werden, wenn weniger drastische Sanktionen nicht mehr infrage kommen», so die Lizenzierungskommission. Stattdessen setzt die UCI auf eine Reformierung des Teams, welche Astana seit November 2014 angestoßen hat.

Die Lizenzierungskommission komme daher zu dem Schluss, dass ein Lizenzentzug «das Prinzip der Verhältnismäßigkeit verletzen würde» - angesichts der «Veränderungen, die bereits stattgefunden haben und angekündigt wurden, sowie des Ausbleibens weiterer Vorfälle». Der Lizenzentzug würde also nur auf Fakten aus der Vergangenheit basieren. Zudem habe sich das Team Astana dazu verpflichtet, die von der ISSUL empfohlenen Maßnahmen einzuhalten und diese von der ISSUL auch überprüfen zu lassen.

Das Verfahren des Lizenzentzugs gilt damit als ausgesetzt und das Astana kann seine Lizenz für 2015 behalten. Im Falle des Nichteinhaltens der Vorgaben oder neuer Dopingfälle könne das Verfahren jedoch jeder Zeit wiedereröffnet werden.

«Wir freuen uns, dass das Team Astana dem Reformierungs-Prozess zugestimmt hat. Angesichts der Tatsache, dass das Team unter Aufsicht des ISSUL und der Lizenzierungskommission steht, sind wir mit der Entscheidung zufrieden und halten sie für angemessen. Wir sind überzeugt, dass das Team seine Kultur, seine Strukturen und sein System im Antidoping-Kampf verbessern wird», so UCI-Präsident Brian Cookson.

UCI lässt Astana-Team die Lizenz trotz Doping-Fällen


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