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Kristina Vogel Mitte) freut sich über ihren WM-Titel im Keirin. Foto: UCI
03.03.2016 21:44
Vogel holt Gold im Keirin - Australien Verfolgungs-Weltmeister

London (rad-net) - Kristina Vogel hat sich den Weltmeistertitel im Keirin geholt. Die 25-Jährige setzte sich im Finale vor der elfmaligen Weltmeisterin Anna Meares (Australien) sowie Rebecca James (Großbritannien) durch. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es bereits die zweite Goldmedaille im Kurzzeit-Bereich an diesem Tag, nachdem Joachim Eilers schon sensationell im 1000-Meter-Zeitfahren triumphiert hatte.

Vogel hatte schon in den Vorrunden das Keirin-Turnier dominiert. Sie gewann sowohl in der ersten Runde als auch im Halbfinale souverän und kontrolliert ihren Lauf und ging im Finale als Topfavoritin an den Start. Die Erfurterin hatte im Finale früh die Spitze genommen und konnte dort von ihren Konkurrentinnen nicht mehr verdrängt werden. Mit mehr als zwei Radlängen Vorsprung überquerte Vogel den Zielstrich.

«Das Rennen lief perfekt für mich. Ich bin super happy, gewonnen zu haben. London ist für mich ein besonderer Ort, nachdem Miriam und ich hier 2012 Olympasiegerinnen werden konnten. Es ist toll, im Keirin Gold geholt zu haben», so Kristina Vogel gegenüber rad-net.

In der Mannschaftsverfolgung holten sich etwas überraschend die Australier den WM-Titel. Zwar gehörten sie auch zu den Favoritenteams, doch die Briten hatten in die Vorrunden sehr überzeugt und wirkten sicher. In einem äußerst spannenden Finale lagen zunächst die Australier mit sieben Zehntelsekunden vorn, doch die Briten kämpften sich Stück für Stück heran und zogen zwischenzeitlich auch an Australien vorbei. Eine Runde vor Schluss musste aber der dritte britische Fahrer reißen lassen und Gold ging so an die Australier, die eine Spitzen-Zeit von 3:52,727 Minuten hinlegten. Die Briten kamen auf 3:53,856 Minuten.

Der deutsche Bahnvierer fuhr auf Rang sechs. In 4:01,725 Minuten mussten sich Leif Lampater, Theo Reinhardt, Nils Schomber und Kersten Thiele den Russen (3:59,833) im Kampf um Platz fünf geschlagen geben. «Unterm Strich ist das Ergebnis okay», bilanzierte Bundestrainer Sven Meyer. «Die Vorbereitungen sind nicht zu hundert Prozent gelaufen. Dennoch Sechster zu werden und den Kontakt zur Spitze zu halten, geht in Ordnung.» Auch Domenic Weinstein zeigte sich nicht ganz zufrieden, bleibt aber optimistisch: «Wir sind unter die ersten Sechs gefahren, aber optimal lief es nicht. Wir wissen, dass wir schneller fahren können und werden in den nächsten Wochen an den Schwächen arbeiten. Ich mache mich jetzt nicht verrückt.»

Im Scratch der Frauen war Charlotte Becker bis kurz vorm Ziel in aussichtsreicher Position, doch einige Fahrerinnen hatten noch größere Kraftreserven und zogen noch vorbei. Becker blieb nur der neunte Rang. Weltmeisterin wurde Lokalmatadorin Laura Trott (Großbritannien) im Sprint vor Kirsten Wild (Niederlande) und Stephanie Roorda (Kanada). Für die zweimalige Olympiasiegerin war es schon der insgesamt sechste Weltmeistertitel.

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