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Die Teamsprint-Weltrekordler (von links): Joachim Eilers, Robert Förstemann und René Enders. Bild unten: Stephanie Pohl (Mitte) siegte im Punktefahren vor Jasmin Glaesser (Kanada) und der tschechischen Weltmeisterin Jarmila Machacova. Fotos: privat
06.12.2013 09:18
Weltrekorde für Teamsprinter und dreimal Gold - «Was für ein geiler Tag»

Aguascalientes (rad-net) - Mit drei Goldmedaillen und zwei Weltrekorden sind heute Nacht die deutschen Sprinter beim Bahnrad-Weltcup in Aguascalientes/Mexiko gestartet.

Im Teamsprint der Männer setzten sich René Enders, Robert Förstemann und Joachim Eilers im Finale in 42,117 Sekunden gegen Olympiasieger Großbritannien (43,325) durch. In der Qualifikation verbesserte das Trio von Bundestrainer Detlef Uibel begünstigt durch die Höhenlage von knapp 1900 Metern in Mexiko den Weltrekord auf 41,871 Sekunden (vorher 42,600 durch Großbritannien 2012 in London).

«Wir hatten dieses Ergebnis angepeilt. Das ist sicherlich ein Rekord, der eine Weile Bestand haben wird», sagte Uibel. «Es ist sicher auch bemerkenswert, in der dritten gemischten Besetzung gewonnen zu haben.»

Das auf der vermutlich schnellsten Bahn der Welt erwartete Rekord-Festival eröffnete im Teamsprint der Männer Großbritannien. In der Qualifikation stellten die Briten in nur 42,339 Sekunden ihren eigenen Weltrekord ein, wenige Minuten später übertrafen die Deutschen als letzte von 19 Mannschaften mit 41,871 Sekunden diese Bestmarke - erstmals in der Bahnradgeschichte blieb ein Trio unter 42 Sekunden.

«René Enders fuhr dabei als Anfahrer als erster Sprinter der Welt unter 17,00 Sekunden. Der junge Joachim Eilers konnte das hohe Anfangstempo ohne Probleme mitgehen und dann selbst noch eine super letzte Runde fahren», berichtete Uibel gegenüber «rad-net».

Die Teamsprint-Olympiasiegerinnen Miriam Welte und Kristina Vogel siegten nach dem Weltcup-Auftakt in Manchester auch in Aguascalientes. Im Finale (32,212) behielt das Duo gegen Großbritannien (32,602) die Oberhand. Im Vorlauf hatten die deutschen Weltmeisterinnen den Weltrekord der Chinesinnen (32,422) auf 32,153 Sekunden gesteigert. «Was für ein Tag, geiler gehts kaum», twitterte Vogel. «Es war ganz wichtig, dass sich Welte deutlich steigern konnte und somit eine gute Basis für Vogel geschaffen hat», analysierte Uibel.

Für das dritte Gold sorgte Stephanie Pohl. Die Cottbuserin gewann das nicht mehr olympische Punktefahren der Frauen mit einem Rundengewinn vor Jasmin Glaesser aus Kanada. Pohl bestätigte in ihrer Paradedisziplin nach Platz fünf bei der EM und Rang vier beim Weltcup in Manchester ihre gute Form und stand erstmals bei einem Weltcup auf dem Treppchen.

«Sie fuhr sehr zeitig alleine eine Runde heraus und kontrollierte dann das Rennen», sagte Uibel über den Verlauf des Finales. Dank ihres Sieges übernahm die 26-Jährige auch das Trikot der Weltcup-Gesamtführenden.

Nach dem ersten Tag führt Deutschland die Nationenwertung mit dreimal Gold vor Großbritannien (1 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze) und Australien (1 x Gold, 2 x Bronze) an.

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