«Ich bin durch mit Rennfahren», sagte Abbott, die als die wohl stärkste Kletterin im Peloton der Frauen gilt. 2010 und 2013 gewann sie den Giro Rosa, holte dort sieben Etappensiege und konnte auch die Gesamtsiege bei einigen weiteren Rundfahrten feiern. Zweimal war sie amerikanische Meisterin auf der Straße.

Das Olympische Straßenrennen in Rio de Janeiro war Abbotts letztes Rennen und womöglich auch eine ihrer größten Niederlagen. Bis wenige Meter vor dem Ziel sah sie als die Siegerin aus, ehe Anna van der Breggen, Emma Johansson und Elisa Longo Borghini noch an ihr vorbeizogen und Abbott nur der undankbare vierte Platz blieb. «Die Leute kommen immer wieder zu dir und wollen darüber reden», kritisierte Abbott. «Man geht dann einfach weg. Wenn man es zu Olympia schafft, bist du nur damit nicht zufrieden. Aber du bist stolz darauf, dein Bestes gegeben zu haben.»

Mara Abbott hatte während ihre Karriere als Radrennfahrerin immer wieder mit Störungen ihres Essverhaltens zu kämpfen, ging mit der Tatsache aber auch offen um. 2011 unterbrach sie deswegen ihre aktive Laufbahn, kehrte 2013 aber wieder zurück und gewann prompt den Giro Rosa.