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Veröffentlicht am
27.10.2022 12:56:23

110. Tour de France mit acht Bergetappen und nur einem Zeitfahren

Die Strecke der 110. Tour de France. Grafik: ASO
Die Strecke der 110. Tour de France. Grafik: ASO

Paris (rad-net) - Veranstalter ASO hat heute in Paris den kompletten Streckenverlauf der 110. Tour de France präsentiert. Die Frankreich-Rundfahrt startet kommendes Jahr am 1. Juli in Bilbao und endet drei Wochen später, am 23. Juli, in der französischen Hauptstadt Paris. Der 3404 Kilometer lange Kurs beinhaltet acht Flachetappen, vier hügelige Etappen und acht Bergetappen, von denen vier Bergankünfte aufweisen. Nur ein Zeitfahren steht auf dem Programm.

Wie bereits länger bekannt ist, startet die Rundfahrt 2023 zum zweiten Mal in Folge außerhalb der französischen Grenzen. Nachdem Dänemark 2022 Gastgeber des Grand Départ war, startet das wichtigste Etappenrennen des Jahres 2023 im spanischen Baskenland. Die 182 Kilometer lange Auftaktetappe rund um Bilbao dürfte vor allem auf den letzten 50 Kilometern spannend werden, wenn dort mehrere Anstiege – mit der Côte de Pike als Highlight – bezwungen werden müssen. Die zweite Tour-Etappe führt über 209 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach San Sebastián und beinhaltet unter anderem den legendären Jaizkibel, der auch bei der Clásica San Sebastian als Scharfrichter gilt. Die dritte und letzte Etappe im Baskenland startet in Amorebieta und führt die Fahrer entlang der baskischen Küste über San Sebastián in den französischen Teil des Baskenlandes. In Bayonne werden die Fahrer nach einer größtenteils flachen Etappe ins Ziel kommen, das heißt, es wird mit einer ersten Sprintankunft gerechnet. Auch am nächsten Tag dürften die Sprinter noch einmal eine Chance haben, denn die vierte Etappe endet auf der Motorrennstrecke von Nogaro.

Dann warten schon direkt die Pyrenäen auf die Profis. Die fünfte Etappe führt über 165 Kilometer von Pau nach Laruns und über den Col de Soudet und den Col de Marie Blanque. Das Rennen geht in den Pyrenäen auf der sechsten Etappe von Tarbes nach Cauterets Cambasque weiter und ist eine erste richtige Herausforderung: Das Peloton muss den Col d'Aspin und den Col du Tourmalet erklimmen, bevor eine lange Abfahrt ins Tal und der 16 Kilometer lange Schlussanstieg folgen.

Etappe sieben führt den Tour-Tross hinaus aus den Pyrenäen nach Bordeaux mit einem Start in Mont-de-Marsan. Bordeaux war zuletzt 2010 Etappenziel und endete mit einem Sprintsieg von Mark Cavendish. Auch dieses Mal dürfte die Etappe eine Sache der schnellen Männer werden.

Die 201 km lange achte Etappe von Liborne nach Limoges ist eine Übergangsetappe zum Zentralmassiv und eine weitere Gelegenheit für einen Sprint, bevor es auf der neunten Etappe mit dem Ziel auf dem Puy de Dôme zurück in die Berge geht.

Danach gibt es für die Rennfahrer einen ersten wohlverdienten Ruhetag, ehe eine hügelige 167 Kilometer lange Etappe zwischen dem Vulkanpark Vulcania und Issoire folgt. Teilstück Nummer elf führt von Clermont Ferrand nach Osten nach Moulins und bietet den Sprintern eine weitere Cahnce. Ähnlich sieht es auf der zwölften Etappe von Roanne nach Belleville-en-Beaujolais aus.

Auf dem 13. Teilstück wird es dann wieder für die Anwärter auf den Gesamtsieg ernst. Die erste Bergetappe ist eine kurze, aber intensive 138 Kilometer lange Fahrt von Chatillon-sur-Charlaronne hinauf zum Grand Colombier. Auch auf der 14. Etappe geht es ins Hochgebirge. Mit 4200 Höhenmetern auf nur 152 Kilometern zwischen Annemasse und Morzine wartet eine richtige Herausforderung. Der Tag umfasst sechs Anstiege, darunter der Col de la Ramaz und der Col du Joux Plane. Ein anspruchsvolles Wochenende endet mit der 15. Etappe von Les Gets nach Saint-Gervais Mont Blanc. Das Teilstück durch die Region Haute-Savoie umfasst den Col de la Forclaz, den Croix Fry und den Col des Aravis. Der Anstieg zum Ziel beginnt mit der Côte des Amerands und dann wird der sieben Kilometer lange Anstieg nach Saint-Gervais steiler und steiler, mit Spitzen von bis zu 17 Prozent.

Nach einem zweiten Ruhetag geht es dann in die ebenfalls schwere Schlusswoche der Tour de France. Das einzige Zeitfahren der Rundfahrt 2023 findet auf der 16. Etappe statt. Es umfasst zwar nur 22 Kilometer, doch für die Klassementsfahrer ist es ein weiterer wichtiger Baustein. Der Kampf gegen die Uhr beginnt in Passy auf der Nordseite des Arve-Tals und führt dann nach Süden, um die Côte de Domancy zu erklimmen. Der Anstieg ist nur drei Kilometer lang, hat aber eine durchschnittliche Steigung von 8,5 Prozent und einen Abschnitt mit 16 Prozent Steigung.

Auf Etappe 17, der Königsetappe der 110. Tour de France, geht es wieder ins Hochgebirge. Auf der 166 Kilometer langen Strecke von Saint-Gervais Mont Blanc nach Courchevel liegen drei kategorisierte Alpenpässe. Es geht über den Col de la Loze, gefolgt von einer kurzen Abfahrt nach Courchevel. Dann geht es jedoch weiter hinauf zur Start- und Landebahn des Altiports. Mit seinen 2304 Metern Höhe ist der Col de la Loze der höchste Punkt des gesamten Rennens und wurde bislang nur einmal, 2020, befahren.

Die Tour verlässt die Alpen auf der 18. Etappe von Moutiers nach Bourg-en-Bresse. Auf dem Teilstück könnten Ausreißer versuchen, um den Tagessieg zu fahren. Etappe 19 von Moirans-en-Montagne nach Poligny ist eine hügeligere Übergangsetappe durch den Jura in Richtung Vogesen. Die 20. Etappe zwischen Belfort und dem Skigebiet Le Markstein beginnt mit dem Ballon d'Alsace, umfasst fünf Anstiege in der Mitte der Etappe und endet dann mit dem Petit Ballon und dem Col du Platzerwasel.

Danach begibt sich das Peloton in Richtung Paris. Die Schlussetappe wird an der Radrennbahn von Saint-Quentin-en-Yvelines gestartet, gefolgt von den letzten 115 Kilometern durch Paris.