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Veröffentlicht am
17.08.2022 18:51:26

Zeitfahr-EM: Schweizer Doppelsieg durch Bissegger und Küng - Walscheid gestürzt

Maximilian Walscheid stürzte im EM-Zeitfahren. Foto: UEC
Maximilian Walscheid stürzte im EM-Zeitfahren. Foto: UEC

München (rad-net) - Die Schweiz hat einen Doppelsieg bei der Europameisterschaft im Einzelzeitfahren können. In München siegte Stefan Bissegger vor Titelverteidiger Stefan Küng und Weltmeister Filippo Ganna (Italien). Miguel Heidemann belegte den 16. Platz, Max Walscheid kam nach einem Sturz nicht über Rang 25 hinaus.

An der Zwischenzeit nach 15,3 Kilometern hatte noch Küng in Führung gelegen - allerdings auch nur knapp zwei Sekunden vor Ganna und drei Sekunden vor Bissegger. Doch Bissegger hatte auf der zweiten Hälfte des 24-Kilometer-Kurses noch etwas mehr Kraft übrig und passierte nach 27:05 Minuten den Zielstrich. Damit war er aber nur eine halbe Sekunde schneller als sein Landsmann. Ganna wies am Ende acht Sekunden Rückstand auf.

Heidemann war mit einer Fahrzeit von 28:51 Minuten bester Deutscher und wurde damit 16. «Das war ein Hammerzeitfahren. Das Publikum war grandios. Ich habe die ganze Zeit meinen Namen gehört. Das Rennen lief nicht optimal, weil mein Funk ausgefallen war. Darum bin ich am Anfang auch nicht Vollgas gefahren. Das Risiko am Berg war zu groß, zu überziehen», so Heidemann.

Unterdessen war für Walscheid bereits nach rund zehn Kilometern klar, dass er heute nicht in die Entscheidung würde eingreifen können. Abseits der Fernsehkameras war er in einer Linkskurve gestürzt. Dabei schürfte er sich Ober- und Unterschenkel sowie seine Schulter auf. Zwar sprang er schnell wieder auf und setzte seine Fahrt fort, hatte dadurch aber zu viel Zeit verloren. Schon vor Rennhälfte fuhr deshalb auch der anderthalb Minuten nach ihm gestartete Küng bereits an ihm vorbei. Der Pechsträhne des Neuwieders in dieser Saison setzte sich so auch bei dieser EM fort. Der 29-Jährige war im Frühjahr bei einer Trainingsfahrt von einem Auto erfasst worden und fiel einige Wochen aus. In guter Form startete er im Juli in die Tour de France, wo er wegen einer Corona-Infektion vorzeitig aufgeben musste.

«Ich war in einer Kurve einfach zu schnell unterwegs. Ich war wohl übermotiviert und bin jetzt sehr enttäuscht. Aus Respekt vor dieser Kulisse und dem Publikum bin ich trotzdem zu Ende gefahren auch wenn ich mental und körperlich am Ende war. Ich hatte heute eigentlich einen guten Tag erwischt, war in guter Form und hatte mir viel vorgenommen. Die Enttäuschung ist jetzt riesengroß», bedauerte Walscheid seinen Fehler.