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Veröffentlicht am
15.10.2022 21:22:05

Brauße Weltmeisterin in der Einerverfolgung

Franzika Brauße feierte den WM-Titel in der Einerverfolgung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Franzika Brauße feierte den WM-Titel in der Einerverfolgung. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Saint-Quentin-en-Yvelines (rad-net) - Franziska Brauße ist neue Weltmeisterin in der Einerverfolgung. Bei den Titelkämpfen im französischen Saint-Quentin-en-Yvelines setzte sie sich im Finale gegen Bryony Botha (Neuseeland) durch. Europameisterin Mieke Kröger belegte den undankbaren vierten Platz.

Das Finale um Gold und Silber zwischen Brauße und Botha war äußerst spannend. Nach einem Kilometer hatte die Deutsche schon über eine Sekunde Vorsprung, doch dann konnte ihre Gegnerin noch einmal zulegen, machte Runde für Runde Boden gut und als die Glocke zur letzten Runde läutete, lag Brauße plötzlich zwei Hundertstelsekunden zurück. Doch sie hatte noch ein paar Kraftreserven, um in er Schlussrunde noch einmal zu beschleunigen und mit einer Zeit von 3:19,427 Minuten mit vier Zehntelsekunden Vorsprung gegen Botha (3:19,869) zu gewinnen. Damit trat die 23-Jährige die Nachfolge als Weltmeisterin in der Disziplin von der zurückgetretenen Lisa Brennauer an.

«Ich hatte hinten raus Probleme, auf meiner Geschwindigkeit zu bleiben, deshalb ist es nochmal knapp geworden. Es hat zum Glück gereicht. Ich habe schon noch die Qualifikation in den Beinen gespürt», beschrieb Brauße die entscheidende Situation. «Alleine ganz oben auf dem Podest zu stehen und den Titel von Lisa Brennauer zu übernehmen, ist total besonders für mich.» 2020 hatte Brauße Bronze gewonnen, 2021 holte sie Silber und 2022 konnte sie als Weltmeisterin aufs oberste Podest klettern. «Auf der Fahrt hierer hatte ich schon mit meinem Trainer gescherzt, dass es nach Bronze und Silber dieses Jahr Gold werden muss. Ich bin super happy», so Brauße.

Ähnlich lief das Rennen für Kröger - mit dem Unterschied, dass sie sich nicht zurückkämpfen konnte. Die Bielefelderin lag bis zur letzten Runde gegen Josie Knight (Großbritannien) vorne. Doch dann wendete sich das Blatt und die Britin siegte in 3:21,459 Minuten mit fast sechs Zehntelsekunden Vorsprung gegen Kröger (3:22,002).

Im Zweiermannschaftsfahren wurden Lea Lin Teutenberg und Lena Charlotte Reißner Elfte. Zu Beginn des Rennens versuchten sie das Renngeschehen mitzubestimmen und machtne sich alleine auf den Weg zu einem Rundengewinn. Doch als sie rund eine halbe Runde Vorsprung hatten, zog das Tempo im Feld wieder an und das Duo wurde zurückgeholt. Später mussten Teutenberg/Reißner ihren Anstrengungen Tribut zollen und verloren eine Runde. Den Titel holte sich die belgische Paarung Lotte Kopecky/Shari Bossuyt mit 32 Punkten, nachdem sie als einzige Mannschaft einen Rundengewinn vollziehen konnten. Dennoch hatten sie nur einen Zähler Vorsprung auf Clara Copponi/Valentine Fortin (Frankreich). Mit 23 Punkten belegten Amalie Dideriksen/Julie Leth (Dänemark) den dritten Platz.

Tim Torn Teutenberg fuhr ein starkes Omnium. Er ging als Gesamtsechster in das abschließende Punktefahren und konnte sich dort noch weiter nach vorne arbeiten. Zwischenzeitlich lag der Kölner sogar auf dem Bronzerang, im Finale konnten sich aber noch zwei Fahrer an ihm vorbeischieben, sodass er Fünfter mit 105 Punkten wurde. Ethan Hayter (Großbritannien) feierte wie schon 2021 den Sieg. Er gewann mit 147 Punkten vor Benjamin Thomas (127/Frankreich) und Aaron Gate (118/Neuseeland).