Offizielle Webseite des Bund Deutscher Radfahrer e.V.
Veröffentlicht am
07.09.2009 19:35:36

Marathon-DM Daun: Schneider und Weber feiern Premieren-Titel

Daun (rad-net) - Der Wahl-Freiburger Sascha Weber hat zum ersten Mal in seiner Karriere den Deutschen Meister-Titel im Marathon geholt. In Daun gewann er nach 100,5 Kilometern im Sprint hauchdünn vor Titelverteidiger Julian Schelb und Simon Stiebjahn. Bei den Damen konnte Janine Schneider ihren ersten Meister-Titel wesentlich deutlicher feiern. Sie holte Gold vor Nadine Rieder und Sabine Spitz, die bei ihrer letzten DM die 28. Medaille gewann.

Bei den Herren gab es im Verlauf des Rennens einige Versuche die Spitzengruppe zu sprengen, doch so richtig riß es erst 15 Kilometer vor dem Ziel auseinander. Als es etwa sieben Kilometer vor dem Ziel in einen Trail ging, wurde es hektisch. Die drei Top-Favoriten Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain), Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) und Simon Stiebjahn (Team Bulls) hatten eine kleine Lücke herausgefahren, doch sie stießen auf Fahrer der Kurz-Strecke und E-Bike-Piloten.

«Julian war an erster Position, konnte aber nicht ganz durchziehen, die nicht auf die Seite gegangen sind», berichtet Simon Stiebjahn. So konnten Simon Schneller und Peter Herrmann (Firebike-Handelshof) zwei Kilometer vor dem Ziel nochmal aufschließen.
Als es ins Finale ging, kassierten die beiden aber erneut eine Lücke und sprinteten mit zehn Sekunden Rückstand nur noch um Rang vier, mit dem besserem Ende für Herrmann.

Sascha Weber hatte schließlich im Sprint um eine Zehntel-Sekunde das Rad vorne, Julian Schelb wurde Zweiter. Simon Stiebjahn, dem man vielleicht sogar die größten Sprint-Qualitäten zugetraut hätte, wurde mit knapp zwei Sekunden Rückstand Bronze-Medaillengewinner.

«Ich bin happy», freute sich Sascha Weber, «nach diesem Jahr habe ich mir das verdient.» In der ersten Saisonhälfte hatte der Saarländer immer wieder starke Rennen gezeigt und Erfolge gefeiert. Für den 31-Jährigen, der aus St. Wendel stammt, ist es nach zwei U23-Meisterschaften im Cyclo-Cross der erste Titel in der Elite überhaupt. «Julian hat lange gewartet und dann ordentlich Gas gegeben. Aber ich denke, ich war heute der Stärkste», meint Weber.

Allerdings bedauerte Julian Schelb, dass kaum zehn Meter vor dem Ziel auf der Geraden eine Ecke mit Begrenzungsgittern in seine Fahrlinie ragt. Er kommt mit Tempo-Überschuss, musste kurz rausnehmen, einen kleinen Bogen fahren und verlor den Sprint nur um wenige Zentimeter.

«Kein Vorwurf an Sascha, aber es ist halt schade, dass war eher ungünstig eingerichtet», meinte Schelb. Zum Rennen meinte der entthronte Titelverteidiger: «Ich musste schon den ganzen Tag kämpfen, die Beine haben sich nicht gut angefühlt. Ich habe dann aber trotzdem am letzten Berg angegriffen, so dass nur noch Stiebi und Sascha dabei waren.»

Simon Stiebjahn fehlt der Marathon-Titel noch in seiner Sammlung. «Es war eine knappe Entscheidung mit den zu erwartenden Protagonisten», kommentiert der Schwarzwälder aus Titisee-Neustadt. «Am Ende hat mir ein bisschen der Punch gefehlt.»