Offizielle Webseite des Bund Deutscher Radfahrer e.V.
Veröffentlicht am
19.10.2022 15:35:15

Giro-Sieger Hindley: «Bergzeitfahren kann das Rennen kosten»

Jai Hindley gewann den Giro 2022. Foto: Gian Mattia D'Alberto/LaPresse
Jai Hindley gewann den Giro 2022. Foto: Gian Mattia D'Alberto/LaPresse

Mailand (rad-net) - Am Montag wurde die Strecke des Giro d'Italia 2023 in Mailand (Italien) vorgestellt. Vorjahressieger Jai Hindley (Bora-hansgrohe) war ebenfalls vor Ort, war sich aber noch nicht sicher, ob er im kommenden Jahr zur Titelverteidigung antreten wird.

Bislang steht das genaue Rennprogramm für Hindley in der kommenden Saison noch nicht fest und wird voraussichtlich auch nicht vor der Streckenpräsentation der Tour de France am 27. Oktober festgelegt. «Ich habe mich noch nicht entschieden, und wir haben noch nicht allzu viele Gespräche mit dem Team über das nächste Jahr geführt, daher ist es schwer zu sagen», sagte Hindley auf die Frage, ob er zum Giro zurückkehren wird oder sein Debüt bei der Frankreich-Rundfahrt geben wird. «Letztendlich wird es ein bisschen darauf ankommen, wie die Tour-Strecke ist, und dann werden wir sehen. Aber es ist auch etwas Besonderes, als Titelverteidiger in den Giro zu gehen, das habe ich noch nie gemacht, also ist das auch ein Faktor.»

Die 106. Auflage der Italien-Rundfahrt beinhaltet drei Zeitfahr-Etappen über insgesamt 70,6 Kilometer. «Das sind wahrscheinlich drei mehr, als ich möchte», lächelte Hindley. «Aber nicht ich organisiere die Strecke, also nehme ich es einfach, wie es kommt. 2020 gab es drei Zeitfahren und ich war immer noch Zweiter, und ich denke, dass ich seitdem auch ein bisschen besser im Zeitfahren geworden bin. Ich arbeite weiter daran und versuche, es zu einer Stärke zu machen. Sicherlich ist es nicht ideal für mich, aber du kannst nicht immer bekommen, was du willst.»

Begeistert zeigte sich der Australier von dem Bergzeitfahren am vorletzten Giro-Tag: «Bergzeitfahren sind im Laufe der Jahre irgendwie in Vergessenheit geraten und sie sind eigentlich ziemlich cool.» Die ersten elf Kilometer führen über flaches Terrain, doch dann geht es den steilen Monte Lussari hinauf. Der Berg ist 7,2 Kilometer lang und durchschnittlich zwölf Prozent steil - mit Spitzen von bis zu 18 Prozent. «Wenn dir beim letzten Zeitfahren die Beine versagen, könnte dich das das Rennen kosten.»

Während Jai Hindley noch darüber nachdenkt, überhaupt beim Giro zu starten, scheint die zeitfahrlastige Strecke Straßen-Weltmeister Remco Evenepoel entgegenzukommen. «Ich denke, es spielt keine Rolle, wo er startet, er ist immer ein Anwärter und immer eine Bedrohung», sagte Hindley, der bei Evenepoels Gesamtsieg bei der Vuelta a España Zehnter wurde. «Er hat diesen Sieg bei der Vuelta voll und ganz verdient. Es war eine ziemlich große Leistung, die er gezeigt hat. Alle drei Grand Tours sind ziemlich hart. Man kann sie nicht zufällig gewinnen.»