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Veröffentlicht am
27.03.2020 19:20:27

Dlamini zurück im Sattel - Olympia-Verschiebung spielt ihm in die Karten

Nicholas Dlamini im Bergtrikot der Tour of Britain 2018. Foto: Wikimedia Commons/Geof Sheppard
Nicholas Dlamini im Bergtrikot der Tour of Britain 2018. Foto: Wikimedia Commons/Geof Sheppard

Amsterdam (rad-net) - Nicholas Dlamini ist zurück im Sattel, nachdem er sich von einem Armbruch erholt hat, der aus einer Auseinandersetzung mit einem Parkranger in Südafrika, Ende 2019, resultiert war. Sein Team NTT Pro Cycling berichtete in einer Pressemitteilung, dass der Profi die Erlaubnis des Mannschaftsarztes erhalten habe, wieder im Freien zu trainieren.

Derzeitig befindet sich Dlamini in den Niederlanden, wo er die Auswirkungen des Coronavirus miterlebt. «Ich versuche zurzeit nichts anzufassen, wenn ich meinen Alltag bestreite und ich trainiere auch alleine. In Holland ist es im Moment noch erlaubt, im Freien zu fahren, trotzdem ist es natürlich besser alleine zu trainieren», berichtete der Fahrer.

Trotz des sozialen Abstands sei er aber froh darüber, wieder im Freien fahren zu können, nachdem er zehn Wochen lang drinnen trainieren musste: «Ich habe mich wirklich darauf gefreut, ins Freie zu kommen und einfach Zeit auf dem Rad zu verbringen, mit einer schönen Aussicht und frischer Luft. Ich habe lange auf diesen Moment gewartet und war froh, als er da war.»

Dlaminis Verletzung hatte Ende letzten Jahres viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, nachdem der Armbruch durch Fremdeinwirkung eines Parkrangers herbeigeführt und von einem Trainingskollegen gefilmt worden war. Durch die globale Auseinandersetzung mit dem Fall, hat der südafrikanische Rennfahrer in der Zeit seiner Genesung viel Unterstützung durch die Radsportgemeinschaft erhalten. «Die Unterstützung war phänomenal, echt unglaublich. Viele Leute haben mir geschrieben und ich konnte in den ersten Wochen kaum meine beiden Telefone managen. Ich habe außerdem viele Nachrichten in den sozialen Netzwerken erhalten», erinnert sich der 24-Jährige.

Der Vorfall im Nationalpark am Tafelberg in Südafrika ereignete sich mitten in der Vorbereitung für die Olympischen Spiele, auf die der Fahrer in dieser Saison hinarbeiten wollte. Die Verschiebung der Spiele passe nun jedoch ganz gut in seinen Zeitplan: «Da die Spiele nun verschoben wurden, habe ich mehr Zeit zur Vorbereitung. [...] Auch das Coronavirus und die Neuordnung des Rennkalenders spielen mir in die Karten. [...] Sobald das Renngeschehen wieder beginnt, werde ich also auf dem gleichen Level sein, wie die anderen Fahrer und werde auch hoffentlich für Olympia im nächsten Jahr in guter Form sein», reflektiert Dlamini, der sich schon lange wünscht, Südafrika einmal bei den Olympischen Spielen zu vertreten.

Nun schaut der NTT-Profi jedoch auf das, was diese ungewöhnliche Saison noch bereithalten könnte. Da der Rennkalender insgesamt später ins Jahr hineinreiche, wünsche er sich, beim Critérium du Dauphiné zu starten, sowie wieder bei einer Grand Tour dabei zu sein. Der Südafrikaner hatte vergangenes Jahr seine erste dreiwöchige Rundfahrt bei der Vuelta a España bestritten und würde seine Erfahrungen dieses Jahr gerne dazu nutzen, bessere Ergebnisse zu erzielen. «Ich bin nach wie vor motiviert besser zu werden. Und ich denke, dass ich mit dem, was ich letztes Jahr gelernt habe, in den finalen Rennen bestehen und Erfolge erzielen kann. Da freue ich mich wirklich drauf, sollten die Wettkämpfe in dieser Saison wieder einsetzen.»

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