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Veröffentlicht am
28.07.2019 17:38:22

Favorit Van der Poel holt trotz Sturz EM-Gold - Egger Neunter

Mathieu van der Poel war in Brünn nicht zu schlagen. Foto: Traian Olinici
Mathieu van der Poel war in Brünn nicht zu schlagen. Foto: Traian Olinici

Brünn (rad-net) - Zum Abschluss der MTB-Europameisterschaften im tschechischen Brünn ist der Niederländer Mathieu van der Poel seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sich zum ersten Mal in der olympischen Cross-Country-Disziplin den Titel geholt. Van der Poel siegte in 1:28:34 Stunden mit 43 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer Florian Vogel und 1:02 Minuten vor Milan Vader aus den Niederlanden. Georg Egger wiederholte als Neunter sein Vorjahres-Resultat.

Die deutschen Herren hatten mit der Entscheidung wie erwartet nichts zu tun.

In Runde eins von acht hat Mathieu van der Poel bereits eine Lücke aufgetan. Doch der Cyclo-Cross-Weltmeister machte einen Fahrfehler und überschlug sich. Er hatte Glück, dass sowohl das Bike als auch er selbst keinen Schaden davon trugen. Eine Runde lang musste er sich ein wenig erholen, doch dann setzte er erneut eine Attacke und entschwand der Konkurrenz.

Aus der Verfolgergruppe konnte sich dann Florian Vogel zwei Runden vor Schluss entscheidend absetzen und sich die Silbermedaille holen. Milan Vader, der lange an sechster Stelle gefahren war, hatte am Schluss den längsten Atem und holte sich überraschend Bronze.

Georg Egger (Aichen) erwischte einen guten Start, behauptete sich in der dritten Gruppe gemeinsam mit dem Essener Ben Zwiehoff zwischen Rang elf und 14, bevor er in der fünften Runde noch mal die Initiative ergriff und sich bis auf den siebten Rang nach vorne schob. Dort hatte er allerdings drei Fahrer im Schlepptau. Bisweilen lag er nur 20 Sekunden hinter den Medaillenrängen.

In den letzten zwei Runden wurde das Finale eingeläutet und Egger musste kämpfen. Auch weil er einmal kurz weg rutschte und eine Lücke zu seiner Gruppe kassierte. Den Franzosen Thomas Griot konnte er nicht halten und auch nicht die italienischen Zwillinge Luca und Daniele Braidot. So kämpfte er gegen den zurückgefallen Schweizer Thomas Litscher um Rang acht. Vergeblich. «Klar, Achter wäre ich schon gerne geworden, aber Litscher hat da noch mal so einen Antritt gesetzt, da war dann Ende. Irgendwann ist halt aus», meinte ein dennoch zufriedener Egger im Ziel. «Nach der zweiten Runde hatte ich richtig Druck und ich denke, ich habe das Ergebnis vom Weltcup in Les Gets (20.) bestätigt», meinte der 24-Jährige.

Ben Zwiehoff beendete das Rennen auf Rang 13 (+2:36). Die Tempoverschärfung von Egger konnte er nicht mitgehen. «Das Problem war, dass ich zuvor mal die Lücke zu Georgs Gruppe geschlossen haben, das war ein wenig zu viel. Aber egal, Ziel war heute mit einem Top-15-Ergebnis die zweite Hälfte der Olympia-Norm zu schaffen, da stand ich schon ein wenig unter Druck. Deshalb war es mir dann auch egal, ob ich Zwölfter oder 13. werde», meinte Zwiehoff, der fünf Sekunden hinter dem mitfavorisierten tschechischen Lokalmatador Ondrej Cink ins Ziel kam.

Der Nürtinger Luca Schwarzbauer wurde guter 23. (+3:44)

Ex-Meister Manuel Fumic (Kirchheim/T.) musste als 37. (+7:46) eine Enttäuschung einstecken, brachte das aber mit einem harten Trainingsprogramm in der Woche zuvor in Verbindung.