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Veröffentlicht am
13.04.2018 15:39:17

BMX-Kader gut in die Saison gestartet

Luis Brethauer war schon zweimal bei Olympischen Spielen am Start. Foto: BDR
Luis Brethauer war schon zweimal bei Olympischen Spielen am Start. Foto: BDR

Frankfurt (rad-net) - Spätestens seit BMX olympische Disziplin geworden ist, nimmt das Interesse an dieser spektakulären Sportart allerorts zu. 2020 wird auch BMX Freestyle neu zum Olympischen Programm gehören. Beide Nationalkader befinden sich deshalb bereits jetzt in intensiven Wettkampfvorbereitungen.

Die BMX-Fahrer jagen derzeit von einem internationalen Termin zum nächsten: Am kommenden Wochenende findet in Zolder in Belgien bereits der zweite Lauf zur Europaliga statt. Im Mai stehen die Weltcup-Läufe drei bis sechs an.

Weil BMX eine sehr verletzungsanfällige Sportart ist, hat Bundestrainer Florian Ludewig auch in dieser Saison einige Ausfälle zu beklagen. Axel Webster (Cottbus) hat sich das Schlüsselbein gebrochen, Philip Schaub (Ingersheim) die Bänder im Fußgelenk gerissen und Marco Jäckel (Betzingen) laboriert an einem Kreuzbandriss. Und zwei der stärksten Kaderfahrer, Liam Webster (Cottbus) und Luis Brethauer (Cottbus), haben ihre Verletzungen aus der letzten Saison noch nicht völlig auskuriert.

«Liam hatte sich das Sprungbein gebrochen, konnte glücklicherweise bei Spezialisten in den USA erfolgreich operiert werden, sonst wäre seine Karriere wohl beendet gewesen», sagt Ludewig und freut sich, dass der Nationalfahrer dennoch gut in die neue Saison gestartet ist. «Im ersten Weltcup in Paris hat er den stärksten Eindruck hinterlassen, beim Europacup in Verona fuhr er bereits ins Halbfinale. Ihm fehlt noch die Substanz aufgrund der langen Pause», so der Bundestrainer.

Luis Brethauer schaffte es beim Weltcup ins Viertelfinale. Der gebürtige Württemberger hatte sich letztes Jahr einen doppelten Wadenbeinbruch zugezogen und hat noch leichte Probleme bei extremer Belastung. Ludewig hofft, dass sich das bis zur Weltmeisterschaft im Juni in Baku (Aserbaidschan) gebessert hat.

Weiterer Saisonhöhepunkt für Deutschlands BMX-Fahrer sind die Europameisterschaften im August in Glasgow (Großbritannien). Die BMX-Bundesliga, die am letzten Wochenende in Bispingen begann, besetzen die Kaderathleten wegen internationaler Terminüberschneidung nur punktuell.

«Bis zu den Europameisterschaften in Glasgow hoffen wir, dass alle Kaderfahrer wieder stabile Leistungen zeigen können und wir vor Verletzungen verschont bleiben», Florian so Ludewig. Denn ab September beginnen bereits die Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020. «Die Zeit bis dahin brauchen wir, um ein stabiles Leistungsniveau zu erzielen. Wenn die Saison gut läuft bin ich zuversichtlich, dass wir besser abschneiden werden als vor den Spielen von Rio.»

Dazu könnten auch die neuen Qualifikations-Kriterien verhelfen. Es gibt mehr Qualifikationswettbewerbe und erstmals auch Streichresultate. «Das macht das ganze gerechter, vor allem wenn jemand verletzt ist und einige Zeit ausfällt», sagt Ludewig. Statt 32 qualifizieren sich für Tokio aber auch nur noch 24 Männer für den Kampf um Olympisches Edelmetall, bei den Frauen sind es ebenfalls 24. «Das klingt auf einer Seite gerecht verteilt, wenn man aber sieht, dass beim letzten Weltcup in Paris 234 Männer am Start standen, aber nur 56 Frauen, dann stimmt das Verhältnis nicht.» Ludwig bemängelt auch, dass die Sportler durch die hohe Anzahl von Teilnehmern extremen Belastungen ausgesetzt sind. «In Paris wurden sieben Runden innerhalb von vier Stunden gefahren. Das bedeutet sieben Mal Vollgas und ist einfach zu viel.»

Bei den Frauen ist Nadja Pries das Aushängeschild des BMX-Kaders. «Sie hat zwar noch nicht das Niveau des Vorjahres, ist aber auch einem guten Weg», sagt Ludwig und berichtet, dass die Nationalfahrerin ihren Heimtrainer gewechselt hat und er mit dem neuen Coach, Wilko Gronendaal aus den Niederlanden, gut zusammenarbeitet. «Das harmoniert, und Nadja konnte zum Weltcup-Auftakt in Paris bereits zwei Mal ins Halbfinale fahren.»

Im BMX-Freestyle Park ist Lara Lessmann die international erfolgreichste Athletin im deutschen Kader: Die Berlinerin belegte beim Weltcup-Auftakt in Japan einen ausgezeichneten dritten Platz.

BMX-Termine 2018:
5.-6. Mai: BMX Supercross Weltcup 3+4, Papendal (Niederlande)
8.-13. Mai: BMX Freestyle Park Weltcup, Montpellier (Frankreich)
12.-13. Mai: BMX Supercross Weltcup 5+6, Zolder (Belgien)
5.-9. Juni: BMX-Weltmeisterschaft, Baku (Aserbaidschan)
14.-16. Juni: BMX Freestyle Park Weltcup, Budapest (Ungarn)
23.-24. Juni: BMX-Bundesliga, Berlin
30. Juni-1. Juli: Deutsche Meisterschaft, Weiterstadt
10.-11. August: BMX-Europameisterschaft, Glasgow (Großbritannien)
31. August-2. September: BMX Freestyle Park Weltcup, Edmonton (Kanada)
8.-9. September: BMX-Bundesliga, Ingersheim
29.-30. September: BMX-Bundesliga-Finale, Kornwestheim
29.-30. September: BMX Supercross Weltcup 7+8, Santiago del Estero (Argentinien)
8.-11. November: Urban Cycle WM (BMX Freestyle Park), Chengdu (China)