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Veröffentlicht am
27.09.2019 09:04:42

2020 erste «E-Sports»-WM im Radsport

Auch Tour-Sieger Geraint Thomas macht Werbung für Zwift und «E-Sports». Grafik: Zwift
Auch Tour-Sieger Geraint Thomas macht Werbung für Zwift und «E-Sports». Grafik: Zwift

Harrogate/Aigle (rad-net) - Der Weltradsportverband UCI und Zwift, die globale Online-Trainings- und Rennplattform haben eine Absichtserklärung zur Steuerung und Entwicklung des «E-Sports» als neue Radsportdisziplin unterzeichnet. Damit einigte man sich auch auf die Ausrichtung der ersten «E-Sports»-Weltmeisterschaften im Jahr 2020. Die Einführung dieser neuen Disziplin des Sports bilde einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Radsports.

Diese Erklärung folgt der Integration des «E-Sports» in die UCI-Verfassung, die beim Kongress im September 2018 im Rahmen der Straßen-Weltmeisterschaften in Innsbruck (Österreich) gebilligt wurde. Neben der Einführung einer WM sei das Ziel auch Anforderungen festzulegen, die gewährleisten, dass diese Radsport-Art die für alle UCI-sanktionierten Disziplinen erforderlichen Standards für sportliche Integrität und Fairness erfüllt.

Die erste «E-Sports»-Weltmeisterschaft im Radsport wird im kommenden Jahr stattfinden. Wie die aussehen wird, welche offizielle Formaten sie beinhaltet, der Veranstaltungsort und Details zu den Qualifikationsveranstaltungen sollen in den kommenden Monaten bekanntgegeben werden.

Fest steht aber schon, dass sich die UCI und Zwift auf die Ausrichtung von maximal 15 nationalen Meisterschaften in ausgewählten Ländern sowie Kontinentalmeisterschaften verständigt haben. Diese Wettkämpfe, die vor Ort oder online ausgetragen werden, dienen als Qualifikationswettbewerbe für die neue WM. Zudem arbeite man daran einen gleichen Wettbewerb für Männer und Frauen zu schaffen. Das bedeutet die gleiche Anzahl von Rennen, die gleiche Abdeckung für Rennen und das gleiche Preisgeld.

«Wir haben uns schon seit geraumer Zeit mit Zwift mit der Entstehung von E-Sports beschäftigt», sagt David Lappartient, Präsident der UCI. «Als Dachverband des Sports müssen wir offen bleiben für technische Innovationen und Veränderungen, und für alle Zielgruppen relevant bleiben. Zwift ist eine Plattform, die von Menschen aller Altersgruppen und Fähigkeiten genutzt wird. Es gibt jedoch eine besonders spannende Möglichkeit durch E-Sports, durch die wir versuchen, ein jüngeres Publikum für das Radfahren zu gewinnen. Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, die Fitness von Jugendlichen durch die Schaffung eines neuen nachhaltigen Sports zu unterstützen.»

Zwift startete seine «E-Sports»-Reise erstmals im Januar dieses Jahres mit der Gründung der KISS Super League, der ersten eSports-Liga mit Profisportlern. «Anfang des Jahres haben wir unsere Ambition bekräftigt, eine E-Sports-Plattform zu entwickeln, aber ich denke, es ist viel mehr als das. Wir wollen eine neue Radsportdisziplin etablieren», ergänzt Eric Min, Zwift-Geschäftsführer und Mitbegründer. «Diese Partnerschaft ist ein bedeutender Schritt auf diesem Weg zu unserem Ziel, Wettbewerb auf höchstem Niveau im Sport zu bieten. Wir stehen hier bei Zwift am Anfang eines langen und spannenden Weges, um eine neue und innovative Disziplin für den Radsport zu etablieren.»

Nach der ersten Ausgabe der «E-Sports»-Weltmeisterschaften wird die UCI ein Ausschreibungsverfahren einleiten, um den Anbieter zu bestimmen, mit dem sie für die folgenden «E-Sports»-Weltmeisterschaften zusammenarbeiten wird.