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Veröffentlicht am
05.04.2020 17:09:39

Van Avermaet gewinnt virtuelle Flandern-Rundfahrt

Der virtuelle und der «echte» Greg van Avermaet auf der Strecke der «Lockdown Edition» der Flandern-Rundfahrt. Foto: Flanders Classic
Der virtuelle und der «echte» Greg van Avermaet auf der Strecke der «Lockdown Edition» der Flandern-Rundfahrt. Foto: Flanders Classic

Oudenaarde (rad-net) - Greg van Avermaet hat die «Lockdown Edition» der Flandern-Rundfahrt gewonnen. Der Belgier vom Team CCC gewann das virtuelle Rennen über 32 Kilometer auf der Online-Plattform «Bkool» mit 20 Sekunden Vorsprung vor Oliver Naesen (Ag2r-La Mondiale) und 21 Sekunden vor Nicholas Roche (Sunweb).

13 Spitzenprofis waren zu dem Online-Rennen, das das Finale der Flandern-Rundfahrt 2020 simulierte, angetreten.

Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step) war der erste Fahrer, der angriff. Zu ihm gesellte sich Vorjahressieger Alberto Bettiol (EF Pro Cycling). Thomas De Gendt (Lotto-Soudal) und Roche schlossen sich ebenfalls dem Spitzenduo an. Kurz vor dem Oude Kwaremont hatten auch Naesen und Van Avermaet den Anschluss nach vorne geschafft.

Evenepoel und De Gendt schienen sich auf dem Kwaremont etwas lösen zu können, konnten aber doch keine entscheidende Lücke reißen. Auch ein zweiter Angriff von Evenepoel konnte keine Entscheidung herbeiführen. Während Bettiol nicht mehr folgen konnte, schlossen die restlichen vier Fahrer wieder zu dem jungen Belgier auf.

Zwölf Kilometer vor dem Ziel wurde mit dem Paterberg der letzte Anstieg des Tages erreicht. Dort setzte Van Avermaet die entscheidende Attacke und fuhr dem Ziel als Solist entgegen. Evenepoel musste unterdessen Roche, De Gendt und Naesen ziehen lassen und fiel zurück. Das Trio hatte zehn Sekunden Rückstand zu Van Avermaet und bemühten sich, diese Lücke zu schließen. Aber der Olympiasieger baute seinen Vorsprung weiter aus und gewann allein mit durchschnittlich 435 Watt in 43:17 Minuten.

Naesen versuchte auch noch einmal anzugreifen, wurde aber von Roche nicht fahren gelassen. Im Sprint sicherte sich der ehemalige belgische Meister aber noch den zweiten Platz.

«Ich glaube, meine Herzfrequenz war lange nicht mehr so hoch», sagte Van Avermaet, der seinen Trainingsraum auf dem Dachboden seines Hauses aufgebaut hatte, nach dem Rennen gegenüber Sporza. «Ich bin mit meiner Leistung auf jeden Fall zufrieden. Es ist etwas eigenartig, von zu Hause aus Rennen zu fahren, aber ich habe mein Bestes gegeben. Am Anfang war ich schockiert von der Geschwindigkeit und musste mich deshalb am Kruisberg zurückfallen lassen, aber ein bisschen wie im wirklichen Leben habe ich alles in den Paterberg gesteckt. Danach bin ich um mein Leben gefahren.»

Obwohl zum Original rund 200 Kilometer fehlten, sei es wie ein echtes Rennen gewesen - nur ohne Windschatten fahren. «Es macht Spaß. Ohne zu übertreiben, ich denke wir hatten alle eine gute Zeit. Es war eine sehr schöne Idee. Jeder liebt die Flandern-Rundfahrt. Es ist keine würdige Alternative zur echten Tour, aber wir konnten die Leute ein bisschen unterhalten», so Van Avermaet.

Einer der Favoriten, Evenepoel, war von seiner Strategie enttäuscht und gab zu, dass er überrascht war, als Van Avermaet angriff. «Ich habe auf den Bildern gesehen, dass Greg Van Avermaet am Paterberg aufstand. Ich dachte, was wird er tun? Aber er hat alles richtig gemeacht. Es war dort sehr schwer und das ist keine meiner größten Qualitäten. Es war hart. Ich habe versucht, nochmal zurückzukommen, aber sie sind einfach weitergefahren. Dann war das Spiel vorbei.» Evenepoel wurde am Ende Sechster mit 1:42 Minuten Rückstand.

13 Spitzen-Profis bei virtueller Flandern-Rundfahrt

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