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Veröffentlicht am
19.03.2021 13:18:35

Majerus als Repräsentantin für UCI-Sicherheitskommission ernannt

Christine Majerus repräsentiert künftig die Profi-Rennfahrerinnen in der UCI-Sicherheitskommission.
Christine Majerus repräsentiert künftig die Profi-Rennfahrerinnen in der UCI-Sicherheitskommission.

Aigle (rad-net) - Die Luxemburgerin Christine Majerus wird zukünftig das Frauen-Peloton in der UCI-Sicherheitskommission vertreten. Die Fahrerin von SD Worx schließt sich damit ihren männlichen Kollegen Matteo Trentin (UAE-Team Emirates) und Philippe Gilbert (Lotto-Soudal) an, die ihrerseits als Repräsentanten der Fahrer fungieren.

«Ich bin sehr glücklich, dem Frauen-Peloton in der UCI-Sicherheitskommission eine Stimme zu geben», erklärte Majerus nach der Verkündung der CPA Women in den sozialen Netzwerken. Dabei forderte die vielfache Luxemburgische Meisterin ihre Kolleginnen direkt dazu auf, sich bei Problemen und Sorgen aktiv an sie zu wenden. «Zögere nicht, mir eine Nachricht zu hinterlassen oder ein Gespräch mit mir zu suchen, wenn Du das Gefühl hast, dass Du gehört werden musst», schrieb die 34-Jährige auf «Twitter».

Die Ernennung Majerus' zur Repräsentantin der Profi-Radsportlerinnen folgte jetzt auf die Beschlüsse der Sicherheitskommission Anfang Februar. Damals verkündete die UCI verschiedene Beschlüsse, um die Sicherheit der Fahrer während der Rennen zu gewährleisten beziehungsweise zu steigern, wobei beispielsweise das Verbot des «Super-Tuck» und der «Unterarme-auf-dem-Lenker-Position» in Kraft trat.

Da zu diesem Zeitpunkt sowohl die Fahrerinnenvereinigung TCA und die, vergangenes Jahr neu gegründete, Vereinigung UNIO nicht von der UCI anerkannt war, mussten die Frauen auf eine Repräsentantin während der Verhandlungen um die neuen Sicherheitsbestimmungen verzichten. Stattdessen fällte das Gremium um UCI-Präsident David Lappartient und Professionell-Cycling-Council-Präsident Tom van Damme, lediglich unter Absprache mit männlichen Repräsentanten die neuen Sicherheitsentscheidungen für den gesamten Straßen-Radsport.

Beteiligt wurden demnach an den Entscheidungen der Kommission die vier Repräsentanten der Teamvereinigung AIGCP, Iwan Spekenbrink, Richard Plugge, Patrick Lefevere und Carsten Jeppesen, sowie die Vertreter der Rennorganisatoren, Christian Prudhomme und Thierry Gouvenou. Von der Fahrervereinigung CPA wurden der Vorsitzende Gianni Bugno, Pascal Chanteur und Laura Mora, sowie die Repräsentanten der Fahrer Matteo Trentin und Philippe Gilbert an den Besprechungen beteiligt.

Die Frauen erhielten bis zur Ernennung Majerus' lediglich eine indirekte Vertretung in der Sicherheitskommission durch Spekenbrink und Plugge, die bei DSM und Jumbo-Visma auch jeweils ein Frauenteam unterhalten. Gouvenou sprach als Mitorganisator von La Course, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Flèche Wallonne ebenfalls für die Frauen mit, wobei alle drei Repräsentanten vornehmlich als Interessenvertreter der Männer-WorldTour zugegen waren.

«Es gab keine Frauen, die an der Entscheidung über das Verbot des 'Super-Tuck' oder der 'Unterarme auf dem Lenker-Positionen' beteiligt waren», beschwerte sich bereits vergangenen Monat Ashleigh Moolman-Pasio im Interview mit «Cyclingnews». Die Fahrerin fungiert als Repräsentantin der TCA und leitet das Rider’s Council, dem neben Majerus auch Marianne Vos (Jumbo-Visma), Ellen van Dijk, Audrey Cordon (beide Trek-Segafredo), Leah Kirchmann (DSM) und Amanda Spratt (BikeExchange) angehören. Schon damals verkündete Moolman-Pasio, dass es Dank der CPA Women bald eine Vertreterin für das Frauenfeld in der Sicherheitskommission geben werde, was mit Majerus' Ernennung nun geschehen ist.