Offizielle Webseite des Bund Deutscher Radfahrer e.V.
Veröffentlicht am
19.10.2021 11:54:10

Nach Sturz bei Paris-Roubaix Femmes: Van Vleuten absolviert erste Radfahrt im Freien

Annemiek van Vleuten arbeitet an ihrem Comeback. Foto: Archiv/Photogomez Sport
Annemiek van Vleuten arbeitet an ihrem Comeback. Foto: Archiv/Photogomez Sport

Wageningen (rad-net) - Rund zweieinhalb Wochen nach ihrem Sturz bei der ersten Ausgabe von Paris-Roubaix Femmes, hat Annemiek van Vleuten sich zu ihrem Gesundheitszustand geäußert. Auf ihrer Webseite verkündete die Niederländerin, bereits vergangene Woche ihre erste Fahrt mit dem Fahrrad im Freien gemacht zu haben und sich nun auf dem Weg der Besserung zu befinden.

Van Vleuten war Anfang Oktober bei der Premiere von Paris-Roubaix auf den nassen Kopfsteinpflastern schwer gestürzt, wobei sie sich sowohl die Schulter als auch das Becken brach. Direkt nach dem Sturz vermutete die Fahrerin vom Team Movistar zunächst, die kommenden Wochen ans Bett gefesselt zu sein, doch schon zwei Tage später konnte sie auf einem Heimtrainer in die Pedale treten: «Vielleicht bin ich etwas motivierter und habe weniger Angst, mich zu bewegen, sobald ich es verantworten kann. Und dann setzt man sich 48 Stunden nach dem Sturz einfach auf einen Heimtrainer (unter Aufsicht des Physiotherapeuten und natürlich mit Genehmigung des Arztes). Ich glaube, dass man auf diese Weise etwas schneller vorankommt und auf jeden Fall nicht viel an Muskeln und Kondition verliert.»

Tatsächlich unternahm die 39-Jährige seitdem bereits mehrere Fahrten auf ihrem Freizeit-Fahrrad und schaffte vergangenen Dienstag schon 16 Kilometer auf dem Rad: «Der Weg zur Besserung hat begonnen. [...] Vergangenen Dienstag habe ich meine erste Fahrt unternommen. Nach 16 Kilometern war ich komplett erschöpft, aber ich habe es gemacht! Der Schmerz ist immer noch mein Berater darüber, was ich tun und was ich lassen sollte, aber solange ich keinen Schmerz spüre, kann ich mich bewegen und belasten.»

Dabei weiß Van Vleuten mittlerweile genau, wovon sie spricht. Die Niederländerin hat in ihrer Karriere bereits einige schwere Stürze überwunden und dabei relativ schnelle Genesungsprozesse gezeigt. 2016 stürzte die Fahrerin bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, erlitt dabei eine schwere Gehirnerschütterung und brach sich drei Wirbel und gewann trotzdem schon einen Monat später die Lotto Belgium Tour. Ähnlich verhielt es sich 2020 als sie sich beim Giro d'Italia Donne das Handgelenk brach und nur eine Woche später bei den UCI Straßenweltmeisterschaften startete, wo sie den zweiten Platz im Straßenrennen belegte.

«Ich erhalte diese Reaktion von vielen Menschen, dass ich mich einfach schnell erhole, aber das ist nur teilweise wahr», berichtete Van Vleuten weiter. «Jeder Knochenbruch benötigt eine Heilungsphase von vier bis sechs Wochen und diese Zeitspanne gilt natürlich auch für mich.»