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Veröffentlicht am
24.10.2021 16:46:27

Friedrich auch Weltmeisterin im Keirin

Lea Sophie Friedrich holte ihr drittes WM-Gold in Roubaix. Foto: Arne Mill
Lea Sophie Friedrich holte ihr drittes WM-Gold in Roubaix. Foto: Arne Mill

Roubaix (rad-net) - Lea Sophie Friedrich hat Emma Hinze als Weltmeisterin im Keirin beerbt. Damit haben die deutschen Sprinterinnen alle Kurzzeit-Wettbewerbe bei der Weltmeisterschaft im französischen Roubaix gewonnen. Stefan Bötticher verpasste eine Medaille knapp und wurde Vierter.

Mit Platz zwei in der Qualifikation und dem Sieg im Halbfinale hatte sich Friedrich souverän ins Keirin-Finale gefahren. Dort loste sie Startposition eins - und diese verteidigte sie bis ins Ziel. Als der Schrittmacher drei Runden vor Schluss die Bahn verließ und die Konkurrenz nach vorne drängte, erhöhte die 21-Jährige auch ihr Tempo und konnte alle Angriffe abwehren. Friedrich setzte sich vor Mina Sato (Japan) und Yana Tyshchenko (Russland) durch und holte damit nach Gold im Teamsprint und 500-Meter-Zeitfahren ihren dritten Titel in dieser WM-Woche. Obendrein gab es für sie Silber im Sprint. Sie war damit die erfolgreichste WM-Teilnehmerin.

«Das war mental ein harter Tag. Ich war kurz davor, das Rennen aus gesundheitlichen Gründen abzubrechen. Aber ich wollte unbedingt dieses Trikot. Das Ergebnis ist nicht zu toppen - es ist überhaupt nicht greifbar», freute sich Friedrich über ihren erneuten Triumph.

Bötticher zeigte ein starkes Sprint-Turnier und war bis ins Kleine Finale vorgedrungen. Dort schien er seinen französischen Gegner Sebastien Vigier unter Kontrolle zu haben und rollte im ersten Lauf auch als Erster über den Zielstrich. Doch kurze Zeit später wurde der Deutsche relegiert, da er in den Sprintkorridor von Vigier gefahren war - Vigier wurde daraufhin der Sieg zugesprochen. Den zweiten Lauf entschied Bötticher dann aber auch für sich und erzwang einen Entscheidungslauf. Dort musste er sich jedoch Vigier geschlagen geben und wurde undankbarer Vierter.

Weltmeister wurde derweil Topfavorit und Titelverteidiger Harrie Lavreysen, der sich in einem rein niederländischen Finale gegen Jeffrey Hoogland durchsetzte. Lavreysen gelang damit der Titel-Hattrick im Sprint.

Elia Viviani aus Italien feierte im Ausscheidungsfahren der Männer seinen ersten WM-Titel. Er setzte sich vor Iuri Leitao (Portugal) und Sergei Rostovtsev (Russland) durch. Theo Reinhardt wurde 16.

Im Zweiermannschaftsfahren der Männer siegten die Dänen Lasse Norman Hansen/Michael Morkov, die bereits Gold bei den Olympischen Spielen in Tokio gewonnen hatten. In einem spannenden und hart umkämpften Rennen setzten sie sich mit 68 Punkten vor Simon Consonni/Michele Scartezzini (Italien) mit 64 Punkten sowie Kenny de Ketele/Robbe Ghys (Frankreich) mit 62 Punkten durch. Nach dem sturzbedingten Ausfall von Tim Torn Teutenberg war keine deutsche Mannschaft am Start.

Das Punktefahren der Frauen entschied Lotte Kopecky aus Belgien für sich. Als einzige Fahrerin konnte sie drei Rundengewinnen erzielen und kam am Ende auf 76 Punkte. Damit verwies sie Katie Archibald (Großbritannien) mit 72 Punkten und Kirsten Wild (Niederlande) mit 60 Punkten auf die Plätze zwei und drei.

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