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Veröffentlicht am
31.05.2019 07:55:46

Gedern nächste Station in der MTB-Bundesliga

Anne Terpstra gehört in Gedern zu den Favoritinnen. Foto: Erhard Goller
Anne Terpstra gehört in Gedern zu den Favoritinnen. Foto: Erhard Goller

Gedern (rad-net) - Nach dem Weltcup ist vor der Bundesliga. Im hessischen Gedern bereitet man sich auf zwei spannende Cross-Country-Tage, die internationaler aufgestellt sind als bisher, vor. Mit der niederländischen Titelverteidigerin Anne Terpstra, ihrem Landsmann Milan Vader, sowie den deutschen Hoffnungsträgerinnen Elisabeth Brandau, Ronja Eibl, Ben Zwiehoff, Georg Egger und Co. An der erstmals als C1-Rennen ausgeschriebenen zweiten Bundesliga-Station wurden neue technische Features eingebaut.

Anne Terpstra von Ghost Factory Racing hat was übrig für das Rennen in Gedern. Nicht nur weil sie dort 2017 und 2018 gewonnen hat. Ihr gefällt auch der Kurs mit seinen schön angelegten technischen Passagen. Mit der amtierenden Niederländischen Meisterin kommt eine Weltklasse-Fahrerin. Beim Weltcup-Auftakt in Albstadt hat sie erstmals das fünfköpfige Weltcup-Podium erklommen und im tschechischen Nove Mesto wurde sie auch noch mal Siebte.

Damit verkörpert sie Weltklasse und ist ein echter Maßstab auch für die beiden Deutschen Meisterinnen Elisabeth Brandau (Elite) und Ronja Eibl (U23). Brandau (Radon-EBE Racing) zeigte bei den beiden Weltcuprennen starke Leistung, auch wenn sie in Nove Mesto an sechster Stelle liegend durch Defekt weit zurückfiel. Sie freut sich auf die Auseinandersetzung mit Terpstra, die in Albstadt zwei Plätze vor ihr ins Ziel kam.

Auch für die junge deutsche Himmelstürmerin Ronja Eibl (Corendon-Circus) sind das Messlatten. Die war in Albstadt und in Nove Mesto jeweils Zweite im U23-Weltcup und auch Zweite beim Bundesliga-Auftakt in Heubach, nur geschlagen von der Weltranglistenersten Jolanda Neff. Schon voriges Jahr kam es in Gedern zu einem Duell zwischen Terpstra und Eibl.

Mit Annemarie Worst hat eine weitere Niederländerin gemeldet. Die legt ihren Schwerpunkt auf Cyclo-Cross, war 2017 U23-Weltmeisterin, stand in der Winter-Disziplin mehrfach auf dem Weltcup-Podium und war dieses Jahr Fünfte bei der WM. Allerdings hat sie auch einige Erfahrung auf dem Mountainbike.

Viel mehr davon hat Lisi Osl aus Österreich, die für das Schweizer Team jb Brunex-Felt fährt. Die Weltcup-Gesamtsiegerin von 2009 will nach einer Herzmuskel-Entzündung zurück in den Wettkampf-Betrieb. Auch die Polin Paula Gorycka (Strüby-BiXS) ist ein interessanter Name.

Einen Abstecher von der Straße macht Franziska Koch (Mettmann/Meex Watersley). Bis zum Vorjahr war Koch als Juniorin noch zweigleisig auf der Straße und auf dem MTB unterwegs, 2019 hat sie ihren Schwerpunkt klar auf das Asphalt-Metier gelegt. Dort gelangen ihr schon einige Erfolge, zuletzt gewann sie das Bundesliga-Rennen in Daupthe.

Herren: Vader ist ein Prüfstein
Bei den Herren ist Milan Vader (KMC Ekoi Orbea) ein Prüfstein. Vergangenen Sonntag war er beim Weltcup in Nove Mesto 21. Der Essener Ben Zwiehoff landete nur zwei Ränge hinter ihm, verbuchte sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis und bewies eine starke Form.

Der Deutsche Vize-Meister Georg Egger, sein Lexware-Teamkollege Max Brandl und Bundesliga-Titelverteidiger Simon Stiebjahn werden versuchen einen niederländischen Sieg zu verhindern. Auch Markus Schulte-Lünzum hat das drauf. Er war beim Weltcup in Tschechien der große Pechvogel, als ihm 50 Meter nach dem Start die Kette riss. Seine Aufholjagd wäre ein Top 30-Ergebnis wert gewesen.

So wie das Starterfeld höherwertige Konturen bekommt, so wird auch die Strecke noch in Gedern noch mal aufgewertet.

Nachdem man beim TGV Schotten dem Vulkan Race ein Upgrade von der C2- zur C1-Kategorie verpasst hat, wurde auch die Strecke auf das international geforderte Mindestmaß von vier Kilometern verlängert. Damit das nicht einfach 500 Meter mehr sind, hat der TGV gebastelt. «Im Steinbruch gibt es eine neue Abfahrt und im Start-Ziel-Gelände haben wir einen zehn Meter hohen Berg aufgeschüttet», erklärt Organisations-Chef Eckhard Haas. Das bedeutet eine kurze, aber knackige Steigung und eine zusätzliche technische Abfahrt.