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Veröffentlicht am
25.05.2019 15:43:39

Zweiter U23-Weltcupsieg für Mountainbiker Dascalu - Brandl Achter

Max Brandl in der Pump Track von Nove Mesto. Foto: Traian Olinici
Max Brandl in der Pump Track von Nove Mesto. Foto: Traian Olinici

Nove Mesto (rad-net) - Der Rumäne Vlad Dascalu hat beim MTB-Weltcup in Nove Mesto das U23-Rennen gewonnen. Im Sprint bezwang er Albstadt-Sieger Filippo Colombo aus der Schweiz. Auf Platz drei überquerte mit zehn Sekunden Rückstand der Däne Simon Andreassen die Ziellinie. Der Deutsche U23-Meister Max Brandl zeigte sich stark verbessert und wurde mit 1:12 Minuten Rückstand Achter.

Max Brandl erwischte einen guten Start und kam aus der dritten Reihe schon auf der Startgeraden vorne an. Doch Brandl überließ anderen die Führungsarbeit und setzte selbst auf ein konstantes Rennen. Am Berg kassierte er in der achtköpfigen Spitzengruppe immer wieder eine Lücke, die er aber in den technischen Passagen wiederholt schließen konnte – bis zur fünften von insgesamt sieben Runden.

Während vorne sieben Fahrer um den Sieg kämpfen, musste der Freiburger in Kauf nehmen, dass er vom Schweizer Joel Roth und vom Dänen Jonas Lindberg eingeholt wurde. Dann rückte auch noch der norwegische Gesamtweltcupsieger von 2018, Petter Fagerhaug, heran.

Roth und Lindberg lässt Brandl ziehen
«Ich habe versucht Kraft zu sparen, aber ich habe mich verzählt. Als ich die Glocke hörte, war ich überrascht. Da war es ein ziemlicher Gewaltakt noch mal an die vor mir heran zu fahren», bekannte Brandl im Ziel.

Der Gewaltakt drückte sich auch in Zahlen aus. Brandl fuhr die schnellste Zeit und damit auch schneller als vorne Vlad Dascalu, Filippo Colombo und Simon Andreassen, die um den Sieg kämpften.

«In die letzte Abfahrt bin ich rabenschwarz hineingegangen, ich bin runter gefahren wie ein nasser Sack», so Brandl. Immerhin, er blieb auf Kurs und kam hinter Joel Roth auf die lange Zielgerade. Mit einer Willensleistung schloss er die kleine Lücke und schoss am Schweizer vorbei zu Rang acht.

«Abgesehen vom Verzählen, habe ich heute alles richtig gemacht. Ich habe irgendwann gemerkt, dass es vorne zu schnell ist, aber immerhin habe ich gemerkt, dass ich ein paar Runden mitfahren kann. Das ist ein kleine Bestätigung dafür, was ich vor zwei Jahren schon gezeigt habe», meinte ein zufriedener Brandl. «Ich bin noch nicht so weit, aber das ist ein Ergebnis, auf das ich aufbauen kann.»

Vorne übernahm in der vorletzten Runde Filippo Colombo das Kommando. Die Gruppe flog auseinander. Zwar fanden David Nordemann und Christopher Blevins noch mal Anschluss, doch am ersten Berg der Schlussrunde blieben dann doch wieder nur Colombo, Dascalu und Andreassen übrig.

Am Ende des vorletzten Anstiegs ging Dascalu an Colombo vorbei und damit als Erster in den Singletrail. Das sollte die entscheidende Aktion werden. Dascalu konnte in der technischen Passage eine kleine Lücke auftun, nur 1,5 bis zwei Sekunden, doch das brachte der Rumäne in den neuen Pumptrack und aus dem heraus auf die Zielgeraden.

Den Versuch von Colombo auf der Zielgeraden noch mal an Dascalu heran zu kommen, wusste Dascalu abzuwehren. So feierte der Zweite von Albstadt seinen zweiten U23-Weltcupsieg. Schon 2018 war er in Nove Mesto erfolgreich.

«Ich habe das ganze Rennen kontrolliert», meinte ein leicht enttäuschter Filippo Colombo. «Schade, dass es so knapp nicht gereicht hat.» Allerdings, so bekannte der Tessiner, sei Dascalu auch sehr stark gewesen.

Zweitbester Deutscher war mit Alex Bregenzer ein Vereinskamerad von Max Brandl. Der Lohrer hatte zuletzt in Norwegen und Polen Rennen bestritten um seine Startposition zu verbessern. «Ich wusste, hier kann man gut überholen und ich habe mich Runde um Runde verbessert. Am Ende habe ich schon gemerkt, dass das alles Körner gekostet hat, aber ich bin zufrieden, die Form zeigt nach oben», sagte Bregenzer zu Rang 32 (+4:41).

Zwei Runden vor Schluss hatte er David List überholt. Der kämpfte drei Runden um Position 23, doch dann verließen ihn plötzlich die Kräfte. «Mir hat es den Stecker gezogen», schüttelte er im Ziel den Kopf. «Ich habe gestern schon ein bisschen Schnupfen gespürt, aber ich weiß nicht, ob es daran liegt», so List, der schließlich nur 47. (+5:50) wurde.