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Veröffentlicht am
10.06.2020 11:30:46

Neuer Ausrichter: Cross-Country-DM in Obergessertshausen

Start bei einem MTB-Rennen. Foto: Archiv/Armin M. Küstenbrück
Start bei einem MTB-Rennen. Foto: Archiv/Armin M. Küstenbrück

Obergessertshausen (rad-net) - Der Hauptausschuss des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat die Deutschen Meisterschaften 2020 in der olympischen Cross-Country-Disziplin nach Obergessertshausen vergeben. An einem Tag, dem 24. Oktober, sollen dort die Meister-Jerseys von der U19 bis zu den Masters-Kategorien vergeben werden.

Der Verein MSC Wiesenbach hätte am 21. und 22. März eigentlich den Auftakt zur Internationalen MTB-Bundesliga bilden sollen. Doch aufgrund der Bestimmungen zur Einschränkung der Corona-Pandemie mussten Short Track in Krumbach und Cross-Country in Obergessertshausen abgesagt werden.

Wie es zur Bewerbung für die DM gekommen ist? Anton Sieber, Abteilungsleiter MTB beim MSC Wiesenbach, erzählt, dass Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer nachgefragt hat, ob man in Obergessertshausen nicht im Herbst ein Rennen machen könnte. Im Angesicht des von der UCI veröffentlichten Weltcup-Kalenders plus WM und EM holte man sich dann noch Rat beim Mitorganisator Georg Egger. Da kam positives Feedback und auch Bundestrainer Peter Schaupp fand es «genial, dass jemand einspringen kann».

Für den MSC Wiesenbach, der sich mit dem Fullgaz Race langfristig als Standort für hochklassige MTB-Rennen etablieren will, sei es ohnehin klar gewesen, dass man «über kurz oder lang» auch mal eine Deutsche Meisterschaft ausrichten will. Jetzt kann alles schneller gehen als gedacht. Sofern es die Pandemie zulässt.

Um die Chance auf eine tatsächliche Umsetzung möglichst zu erhöhen und andererseits das (gesundheitliche) Risiko zu minimieren, werden die Meisterschaftsrennen an einem Tag, am Samstag, den 24. Oktober, durchgeführt. «Zwei Tage Aufwand wäre relativ kritisch gewesen. Im Angesicht der ganzen Ansteckungsproblematik ist es organisatorisch einfacher, die DM auf einen Tag zu beschränken», erklärt Anton Sieber.

Auf den ersten Blick ist es ein Handicap, dass am gleichen Wochenende auch die Marathon-Weltmeisterschaften in der Türkei stattfinden sollen. Aber im Blick auf die möglichen Weltranglistenpunkte ist für die Cross-Country-Fahrer eine Deutsche Meisterschaft natürlich wichtig. Anderseits lässt sich jetzt auch noch nicht absehen, ob die Marathon-WM wie geplant stattfinden kann, genauso wie das ganze Cross-Country-Paket vorher.

Am gleichen Wochenende wie die geplante DM findet auch das Crossrennen in München statt. Es überschneidet sich am Samstag allerdings nur mit den Masters-Kategorien 3 und 4, die anderen Kategorien werden in München erst am Sonntag ins Rennen geschickt. Insofern könnte der Cyclo-Cross-Event aufgrund der geographischen Nähe von Obergessertshausen und München sogar profitieren. Ohne Kompromisse geht es in diesen Zeiten aber ohnehin nicht. Weder für Sportlerinnen und Sportler noch für Veranstalter.

«Wir müssen froh sein, dass sich Veranstalter überhaupt die Mühe machen, was zu planen. Ob es stattfinden kann, wissen wir jetzt ja noch gar nicht sicher», sagt Günther Schabel, Vizepräsident Leistungssport im BDR. «Ich denke, wir haben das gut gelöst. Im Moment geht es nicht ohne Kompromisse. Wir müssen auch die Gesamtheit des Radsports sehen und alle aufeinander zugehen.»

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