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Veröffentlicht am
18.07.2022 21:23:43

EM: Teutenberg Zweiter im Omnium - Silber und Bronze für U23-Sprinter und Juniorinnen im Keirin

Anton Höhne (li.) und Willy Weinrich (re.) holten hinter Tijman van Loon Silber und Bronze. Foto: BDR
Anton Höhne (li.) und Willy Weinrich (re.) holten hinter Tijman van Loon Silber und Bronze. Foto: BDR

Anadia (rad-net) - Tim Torn Teutenberg hat bei den Bahn-Europameisterschaften der Klassen U23 und U19 in Anadia (Portugal) Silber im Omnium der Männer U23 eingefahren. Außerdem gab es für die deutschen Kurzzeit-Spezialisten Silber- und Bronzemedaillen: Im Sprint der Männer U23 belegten Anton Höhne und Willy Weinrich die Plätze zwei und drei, und im Keirin der Juniorinnen wurden Clara Schneider und Lara-Sophie Jäger Zweite und Dritte.

Nach Platz sechs im Scratch sowie seinen Siegen im Temporennen und Ausscheidungsfahren war Teutenberg als Gesamtzweiter in das alles entscheidende Punktefahren des Omniums gegangen. Er lag mit 110 Zählern vier Punkte hinter dem Briten Oscar Nilsson-Julien. Das letzte Rennen war hart umkämpft. Teutenberg konnte fünf von zehn Wertungen gewinnen und lag zwischenzeitlich sogar an der Spitze des Klassements. Aber auch Nilsson-Julien sammelte weitere Zähler und konnte sich mit dem Gewinn der Schlusswertung wieder an Teutenberg vorbeischieben. Am Ende trennte die beiden Fahrer mit 165 beziehungsweise 163 Zählern nur zwei Punkte. Den dritten Platz belegte Philip Heijnen (Niederlande) mit 156 Punkten.

Im Finale traf Höhne auf den Niederländer Tijman van Loon. Nachdem er im ersten Lauf klar unterlag, versuchte er sich im zweiten Lauf mit einer cleveren Fahrweise gegen Van Loon durchzusetzen, doch der hatte die größeren Kraftreserven und setzte sich knapp vor dem Deutschen durch, der sich allerdings über Silber freuen konnte. Im Bronzelauf gewann Willy Weinrich glatt in zwei Läufen gegen Oscar Caron (Frankreich).

Im Finale des Keirins der Juniorinnen übernahm Schneider, die zuvor schon drei EM-Titel holen konnte, früh die Spitze. Doch das war womöglich etwas zu früh. Auf den letzten Metern konnte noch die Tschechin Anna Jabornikova an ihr vorbeiziehen, sodass Schneider Zweite wurde. Hinter ihr sicherte sich Jäger souverän die Bronzemedaille.

Magdalena Fuchs verpasste im Punktefahren der Juniorinnen nur denkbar knapp eine Medaille. Die 16-Jährige, Deutsche U19-Meisterin in der Disziplin, fuhr ein beherztes und mutiges Rennen, konnte einen Rundengewinn herausholen und kam am Ende auf 25 Punkte. Doch auch die Belgierin Hélène Hesters kam auf 25 Punkte, nachdem sie die doppelt zählende Schlusswertung gewinnen konnte. Da bei Punktgleichheit die Reihenfolge des Zieleinlaufs herangezogen wird, wurde Fuchs damit auf den undankbaren vierten Platz verdrängt, während Hesters Bronze holte. Es gewann Isabel Sharp (Großbritannien) mit 58 Punkten, gefolgt von Aurore Pernollet (Frankreich) mit 35 Punkten.

Auch Junior Bruno Kessler zeigte ein starkes Rennen und belegte am Ende den fünften Rang. Das Rennen war hart umkämpft und von mehreren Rundengewinnen geprägt. Auch Kessler konnte einen Rundengewinn herausholen, sodass er am Ende auf 34 Punkte kam. Die ersten Drei konnten allerdings zweimal das Feld überrunden. Ben Wiggins aus Großbritannien sammelte dabei insgesamt 56 Punkte und verwies Justus Willemsen (Niederlande) mit 50 Punkten und Titouan Fontaine (Frankreich) mit 47 Punkten auf die Plätze zwei und drei.

Im Omnium der Frauen belegte Lena-Charlotte Reißner Rang neun. Europameisterin wurde Shari Bossuyt aus Belgien, die bereits zur Halbzeit in Führung gelegen hatte, mit 129 Punkten. Hinter ihr kamen Daniek Hengeveld (121/Niederlande) und Jade Labastugue (115/Frankreich) auf die Plätze zwei und drei.

Im Keirin der Junioren belegten die beiden deutschen Starter Danny-Luca Werner und Kenneth Meng die Plätze neun und zwölf, während Mattia Predomo (Italien) den EM-Titel holte.

Für die U19 im Kurzzeitbereich endeten heute die Europameisterschaften. Mit vier Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen war der Auftritt des deutschen Sprint-Nachwuchses überaus erfolgreich. Jeder deutsche Starter kehrt mit mindestens einer Medaille nach Hause zurück. Bundestrainer Maximilian Levy zog daher ein sehr positives Fazit: «Die Ergebnisse bei der EM waren super, aber vom Trainingsstand war es trotzdem eine Zwischenstation. Umso besser, dass wir bis zur WM noch zulegen können. Das müssen wir auch, denn dort ist die Konkurrenz größer», sagte Levy nach Abschluss der U19-Wettbewerbe. «Diese Erfolge von Anadia schaffen Moral fürs ganze Team.» Die Bahn-WM der Junioren findet Ende August in Tel Aviv statt.