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Veröffentlicht am
23.10.2021 20:38:36

Verfolgerinnen holen kompletten WM-Medaillensatz

Franziska Brauße, Lisa Brennauer und Mieke Kröger (v. li.) präsentieren stolz ihre Medaillen. Foto: Arne Mill
Franziska Brauße, Lisa Brennauer und Mieke Kröger (v. li.) präsentieren stolz ihre Medaillen. Foto: Arne Mill

Roubaix (rad-net) - Die deutschen Verfolgerinnen haben bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Roubaix (Frankreich) ihre dominante Stellung unterstrichen. In der Einerverfolgung belegten Lisa Brennauer, Franziska Brauße und Mieke Kröger die Plätze eins bis drei.

Brennauer setzte sich im Finale mit einer Zeit von 3:18,258 Minuten gegen Brauße, die 3:22,980 Minuten benötigte, durch und feierte damit ihren zweiten WM-Titel bei den diesjährigen Titelkämpfen. Kröger ließ ihrer Kontrahentin im Kleinen Finale, Martina Alzini (Italien), auch nicht den Hauch einer Chance und holte sie nach zweieinhalb Kilometern ein. Obwohl das Rennen dadurch abgeschossen wurde, fuhr die Bielefelderin den Lauf noch zu Ende und erreichte in 3:20,903 Minuten eine neue persönliche Bestzeit.

«Die Medaille ist etwas ganz Besonderes», sagte Brennauer. «Der Fokus lag hier auf dem Vierer. Trotzdem war die Einerverfolgung für uns ein Ziel. Jetzt zu Dritt auf dem Podium zu stehen ist Wahnsinn. Die Einzelmedaille ist eine Bestätigung der anderen Art. Ich freue mich, dass diese lange Saison jetzt zu Ende ist. Es ist so viel passiert, mit dem ich nicht gerechnet habe. Jetzt werde ich erstmal Zeit mit der Familie und Freunden verbringen und einfach die Medaillen genießen.» Und Brauße ergänzte: «Letzten Endes ist es wieder eine große Teammedaille mit drei verschiedenen Farben. Es macht super viel Spaß, so viel Konkurrenz in der eigenen Nation zu haben. Das ist ein bisschen unser Geheimrezept. Das pusht uns als Mannschaft enorm. Ich bin hochzufrieden mit Silber.» Und auch Kröger freute sich über ihre Bronzemedaille: «Ich bin mit meinem letzten Rennen echt sehr zufrieden. Ich bin schon ewig keine Einerverfolgung mehr gefahren, deshalb hat es etwas gebraucht, das Gefühl wieder zu finden. Es hat richtig Spaß gemacht.»

Im Sprint-Turnier der Männer erreichte Stefan Bötticher das Halbfinale. Im Viertelfinale hatte er den ersten Lauf gegen Nicholas Paul (Trinidad und Tobago) noch verloren, ließ sich davon aber nicht unterkriegen und entschied das zweite Rennen für sich, um einen Entscheidungslauf zu erzwingen. In dem setzt sich Bötticher deutlich gegen Paul durch.

Im morgigen Halbfinale wird Bötticher auf Jeffrey Hoogland (Niederlande) treffen. Das zweite Halbfinale bestreiten Vorjahressieger Harrie Lavreysen (Niederlande) und Sebastien Vigier (Frankreich).

Lea Lin Teutenberg und Lena Charlotte Reißner wurden im Zweiermannschaftsfahren der Frauen Zehnte. Der Titel ging an die Niederländerinnen Kirsten Wild/Amy Pieters, die insgesamt 35 Punkte sammelten. Damit verwiesen sie Clara Copponi/Marie le Net (Frankreich) mit 30 Punkten und Katie Archibald/Neah Evans (Großbritannien) mit 24 Punkten auf die Plätze zwei und drei.

Weltmeister im Omnium der Männer wurde der Brite Ethan Hayter. Mit 180 Punkten feierte er einen deutlichen Sieg, während es um die weiteren Medaillen eng zuging. Mit 124 Zählern holte sich Aaron Gate (Australien) die Silbermedaille, Bronze ging an Elia Viviani (Italien) mit 121 Punkten. Der deutsche Starter Tim Torn Teutenberg beendete den vierteiligen Wettbewerb nicht. Er war im ersten Rennen, dem Scratch gestürzt. «Das Schlüsselbein ist durch. Ansonsten geht es mir nicht schlecht», erklärte der 19-Jährige, dessen Helm beim harten Aufprall zu Bruch ging.