Arndt hatte auf dem welligen Kurs im WM-Ort von 2010 am letzten Anstieg schon fast den Anschluss verloren und lag nach eigenen Worten rund zehn Sekunden hinter den Führenden. «Ich hatte fast Krämpfe und musste kämpfen», sagte der 25-jährige aus Buchholz. «Ich habe es geschafft, zurückzukommen und hatte noch Kraft.» Seine Teamkollegen mit Tour-Etappensieger Simon Geschke führten Arndt noch einmal heran. Als Lokalmatador Meyer in Geelong in der Nähe von Melbourne schon dem Sieg entgegen zu fahren schien, zog Arndt im letzten Moment vorbei.

Zu Beginn des Rennens ließ es das Feld noch ruhig angehen. Schnell stand eine kleine Ausreißergruppe, die bald über zehn Minuten Vorsprung hatte. Doch dann entschieden sich die Teams Orica-Scott, BMC und Bora-hansgrohe das Tempo im Feld zu kontrollieren und reduzierte seinen Rückstand auf rund fünf Minuten.

65 Kilometer vor dem Ziel kam es zur ersten Selektion im Hauptfeld, als Damiano Caruso (BMC) angriff und das Feld auf rund 20 Mann reduzierte. Doch kurze Zeit später lief das Peloton noch einmal zusammen und der Vorsprung der Ausreißer war auf 1:40 Minuten gesunken. Nun kam es immer wieder zu Konterattacken und kurze Zeit später wurden auch die Ausreißer wieder eingeholt.

Immer wieder setzten sich im weiteren Rennverlauf kleine Gruppen vom Feld mit starken Rennfahrern wie Danny van Poppel und Rohan Dennis. Zehn Kilometer vor dem Ziel sorgte eine Attacke von Esteban Chaves (Orica-Scott), Sergio Henao (Sky) und Nathan Haas (Dimension Data) für eine Selektion im Feld. Richie Porte (BMC), Lucas Hamilton (Korda Mentha Real Estate Australia) und Rafal Valls (Lotto-Soudal) schafften ebenfalls noch den Sprung nach vorne, aber fünf Kilometer vor dem Ziel war der Rest des Feldes wieder dran. Auch Tour-Sieger Chris Froome (Sky) versuchte noch einmal sein Glück in der Flucht, aber die Gruppe blieb zusammen.

Nachdem Jack Bauer (Quick-Step Floors) innerhalb des letzten Kilometer auch noch einmal angegriffen hatte, setzte Cameron Meyer einer Konterattacke und es sah so aus, als ob sie Erfolg haben könnte. Erst auf den letzten zehn Metern konnte sich Nikias Arndt im Sprint noch an dem Australier vorbeischieben.

Die Frauen waren bereits gestern beim Cadel Evans Great Ocean Road Race im Einsatz. Dort siegte die Niederländerin Annemiek van Vleuten (Orica-Scott) im Sprint einer fünfköpfigen Gruppe vor Ruth Winder (UnitedHealthcare) und Mayuko Hagiwara (Wiggle-High5).