Die Etappe auf dem 26,5 Kilometer langen Rundkurs rund um Dörtendorf bot eine große Kulisse für eine sehenswerte und spannende Etappe. Vom Start weg attackierten immer wieder Fahrerinnen, bis nach rund 25 Kilometern am Dörtendorfer Berg die Gruppe des Tages mit fünf Fahrerinnen entstand. Sie bestand aus der bis dahin Gesamtführenden Coryn Rivera (Sunweb) mit ihrer Teamkollegin Pernille Mathiesen, Trixi Worrack (Canyon-Sram), Anna Christian (Trek-Drops) sowie der österreichische Staatsmeisterin Martina Ritter (Wiggle-High5). Bis zu zweieinhalb Minuten holte das Quintett heraus.

Innerhalb der letzten 25 Kilometer zerfiel die Gruppe jedoch, als sich Mathiesen mit einem beherzten Antritt absetzen konnte. Zunächst ließ man sie als Solistin ziehen, aber schließlich wurde sie wieder gestellt und Worrack und Rivera setzten sich zu zweit an die Spitze des Rennens, während ihre ehemaligen Fluchtgefährtinnen vom Peloton wieder eingeholt wurden. Zwischenzeitlich hatten sie 40 Sekunden Vorsprung, doch auf den letzten Kilometern schwanden die Kräfte, insbesondere bei Rivera, und innerhalb der letzten 1000 Meter wurden auch sie zurückgeholt.

Worrack zeigte sich enttäuscht: «Es war wirklich sehr schade, dass Coryn Rivera nicht mehr helfen konnte am Ende. Ich habe heute alles auf eine Karte gesetzt und bin auf den Etappensieg aus gewesen. Ich bin schon sehr enttäuscht, dass es nach all der ganzen Arbeit nicht geklappt hat. Jetzt schaue ich auf das Zeitfahren am Sonntag.»

Im Sprint des Feldes bergauf konnte sich Rozanne Slik knapp vor Ellen van Dijk (Sunweb) und Malgorzata Jasinska (Movistar) behaupten. «Ich hatte die perfekte Ausgangsposition unten in der Senke. Unsere Sprinterin Roxanne Fournier hat den Sprint eröffnet, ich war direkt hinter ihr und als links und rechts die anderen Fahrerinnen gleichauf kamen, habe ich nochmal alles gegeben. Aber es war schon sehr knapp mit Ellen van Dijk», sagte Slik.

Vor der Königsetappe rund um Gotha liegt Lisa Brennauer im Gesamtklassement zwei Sekunden vor Ellen van Dijk. Malgorzata Jasinska liegt 18 Sekunden zurück auf Rang drei. Die Etappe morgen bietet mit Heuberg und kleinem Inselsberg zwei Thüringer-Wald-Pässe und auf der Zielrunde zwei weitere Bergwertungen. Mit 141,7 Kilometern ist sie zudem das längste Teilstück der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt.