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Sanne Cant aus Belgien freut sich über ihren Sieg bei den Radcross-Weltmeisterschaften im dänischen Bogense. Foto: David Stockman/BELGA
02.02.2019 15:54
Cant zum dritten Mal in Folge Weltmeisterin im Cross

Bogense (rad-net) - Sanne Cant ist erneut Weltmeisterin im Cross. Die Belgiern setzte sich in einem äußerst spannenden Rennen knapp vor Lucinda Brand und Weltcup-Gesamtsiegerin Marianne Vos (beide Niederlande) durch und macht damit ihren WM-Hattrick perfekt.

Schnell hatten sich mit Cant, Vos, Denise Betsema und Europameisterin Annemarie Worst vier Fahrerinnen an die Spitze gesetzt. In der zweiten von sieben Runden bekam das Quartett Gesellschaft durch Brand und Jolanda Neff (Schweiz). Als zwei Runden später Neff wegrutschte und den Anschluss verlor, war das Rennen neu eröffnet.

Cant präsentierte sich stark und machte frühzeitig Druck. Dadurch kam es immer wieder zu anderen Konstellationen an der Spitze des Rennens. Mal lagen zwei Fahrerinnen vorne, mal lief das Quintett wieder zusammen, aber immer richtig positioniert war Cant, die als technisch sehr versierte Fahrerin bekannt ist.

In der vorletzten Runde fuhr Cant der Konkurrenz dann auf und davon. Hinter ihr machten sich die vier Niederländerinnen Vos, Brand, Betsema und Worst auf die Verfolgung. Betsema und Worst mussten aber ihren Anstrengungen Tribut zollen und konnten dem Tempo ihrer Landsfrauen nicht mehr folgen, so dass die Vorentscheidung um die Plätze auf dem Podest gefallen war, aber noch nicht um den WM-Titel.

Denn in einem engen Verfolgungsrennen arbeitete sich Brand, die mittlerweile Vos abgeschüttelt hatte, wieder näher an Cant heran und hatte zwischenzeitlich nur noch vier Sekunden Rückstand und das obwohl sie kurz zuvor auch noch in der Wechselzone gestürzt war, nachdem ihr Mechaniker zu früh nach dem Rad gegriffen hatte. Beide fuhren am Anschlag, aber Cant konnte von ihrer besseren Technik profitieren und gewann WM-Titel Nummer drei mit einem Vorsprung von schließlich neun Sekunden auf Brand. Vos kam 15 Sekunden hinter der Siegerin ins Ziel.

«Es war ein taktisches Rennen mit den vier Niederländerinnen. Ich musste schlau sein. Ich hatte dann eine kleine Lücke und musste entscheiden, ob ich weiter fahre. Es war die richtige Entscheidung», freute sich Cant. «Der erste WM-Titel kam unerwartet und den jetzt kann ich kaum glauben. Letztes Jahr war ich schon so glücklich. Aber dieses Jahr erst! Ich habe mich als Belgierin vor vier Niederländerinnen durchsetzen können.»

Brandau auf 18
Die einzige Deutsche im Rennen, Elisabeth Brandau, fuhr auf den 18. Rang. Sie erreichte das Ziel mit einem Rückstand von 2:52 Minuten. Die Schönaicherin war aus der vorletzten Reihe ins Rennen gegangen, ging an drittletzter Position in die zweite Kurve und machte sich von dort an die Aufholjagd. Allerdings hatte sie mit Handicaps zu kämpfen. Sie plagt sich seit Freitag mit einem Nasen-Nebenhöhlen-Infekt herum und ihre Arbeitsgeräte funktionierten auch nicht reibungslos. «Ich musste jede Runde das Bike wechseln. Wir wissen nicht warum, aber die Kraftübertragung stimmt nicht, das Schaltwerk funktioniert nicht optimal. Deshalb habe ich auch die Gruppe um Rang 15 wieder verloren», erklärte Brandau.

«Aber wenigstens ist, international gesehen, der Abschluss der Saison wieder ein bisschen positiver gelaufen. Die Beine waren endlich mal wieder gut. Jetzt mache ich vor der Mountainbike-Saison erst mal Pause», so Brandau.

Am Sonntag enden die Titelkämpfe mit dem Rennen der Männer. Mit dem deutschen Meister Marcel Meisen aus Stolberg sowie Sascha Weber und Manuel Müller starten auch drei deutsche Teilnehmer. Morgens gehen noch die Frauen U23 mit der Deutschen Clea Seidel auf die Strecke.

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