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Andre Greipel und Marcel Kittel haben momentan gut lachen - beide konnten beim ersten Saisonstart direkt Siege verbuchen. Foto: Archiv
03.02.2017 16:28
Deutsche Profis in überragender Frühform

Hagen (rad-net) - John Degenkolb, Marcel Kittel, André Greipel, Nikias Arndt, Tony Martin – die Liste der deutschen Profis, die 2017 bereits einen oder mehrere Saisonerfolge verbuchen konnten, ist beträchtlich. Im Jahr des ersten Tour de France-Starts auf deutschem Boden seit 30 Jahren zeigen sich vor allem die Sprintstars in überragender Frühform.

Den Anfang machte der letztjährige Champs-Élysées-Sieger André Greipel (Lotto-Soudal) beim ersten Rennen der Mallorca Challenge. Bereits beim ersten Start der Saison klappte die Zusammenarbeit mit seinem Anfahrer Marcel Sieberg perfekt – ein Ergebnis jahrelanger Erfahrung. Für sein Team Lotto-Soudal wurde es ein fast perfekter Ausflug auf die Baleareninsel, konnte man Tim Wellens auch beide hügelige Rennen gewinnen. Als nächstes möchte Greipel bei der Volta ao Algarve an seiner Form feilen.

Mit Nikias Arndt (Sunweb) holte dann einer aus der jungen Generation von deutschen Sprintern die ersten WorldTour-Punkte. Der 25-Jährige gewann das Cadel Evans Great Ocean Race in beeindruckender Manier und verdarb den Australiern, vor allem Simon Gerrans (Orica-Scott), die WorldTour-Party. Nach Richie Portes (BMC) Gesamtsieg bei der Tour Down Under hatte der viermalige Gesamtsieger des Etappenrennens im Sprint gegen Arndt das Nachsehen.

Dann legte Marcel Kittel (Quick-Step Floors) in der Wüste von Dubai los. Der Gesamtsieger des letzten Jahres sah sich einem herausragenden Sprinterfeld gegenüber – Mark Cavendish (Dimension-Data), Elia Viviani (Team Sky), Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), Sascha Modolo (UAE-Abu-Dhabi) und auch John Degenkolb, zum ersten Mal im Rennsattel für sein neues Team Trek-Segafredo, wollten Kittel die Krone abnehmen. Doch der 28-Jährige gewann die ersten beiden Sprints souverän und hatte am zweiten Tag sogar aus ungünstiger Position wenig Probleme, seine Konkurrenten in Schach zu halten.

Dies gelang bislang nur John Degenkolb, der beim dritten Massensprint der Dubai Tour auch seinen ersten Sieg verbuchen konnte, als Kittel nach dem Ellbogenschlag-Eklat um Andrei Griwko (Astana) im Finale eingebaut wurde. Degenkolb zeigte sich wieder in alter Stärke, erwischte das richtige Hinterrad und hatte am Ende knapp die Nase vorn – für den Frankfurter eine wichtige Standortbestimmung nach seinem Seuchenjahr 2016. Schade nur, dass die heutige Etappe nach Hatta Dam aufgrund eines Sturms abgesagt werden musste. Degenkolb gewann den schwierigen Bergsprint 2015 vor Alejandro Valverde (Movistar) und war auch in diesem Jahr einer der Favoriten.

Zuletzt war es Zeitfahrweltmeister Tony Martin, dem in seinem ersten Rennen für Katusha-Alpecin ebenfalls einen Fingerzeig in Richtung Grand Départ Düsseldorf 2017 gelang. Nachdem er beim eröffnenden Mannschaftszeitfahren der Valencia-Rundfahrt, unter anderem mit dem U23-Zeitfahrweltmeister Marco Mathis, «nur» achter geworden war, gewann er den zweiten Abschnitt als Solist. Für Martin war es ein wichtiger Erfolg, konnte er zuletzt 2015 ein Straßenrennen gewinnen – damals bei der Tour de France.

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