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Elisabeth Brandau (vorne) sicherte sich im Short Track die erste Startreihe für den Weltcup in Nove Mesto. Foto: Traian Olinici
25.05.2018 20:14
Erste Startreihe für Brandau und Fumic beim MTB-Weltcup in Nove Mesto

Nove Mesto (rad-net) - Für die beiden deutschen Damen lief es beim Short Track-Weltcup in Nove Mesto besser als eine Woche zuvor im heimischen Albstadt. In Tschechien belegte Elisabeth Brandau beim zweiten Sieg von Annika Langvad vor Pauline Ferrand Prevot und Jolanda Neff den achten Platz und sicherte sich damit für Sonntag einen Platz in Startreihe eins. Dabei lief es eigentlich alles andere als gut für die Schönaicherin. Der Kirchheimer Manuel Fumic wurde bei den Herren beim Sieg des Neuseeländers Sam Gaze Siebter.

Schon kurz nachdem der Startschuss gefallen war, musste Elisabeth Brandau realisieren, dass ihre Schaltung nicht einwandfrei funktionierte. Die Gänge sprangen beim Schalten und so entschied sich Brandau «möglichst wenig zu schalten».

Doch erstmal hatte sie zu Beginn von Runde zwei von zehn noch ein weiteres Handicap zu verkraften. Brandau stürzte in einer 180-Grad-Kurve, in der es von Asphalt auf Schotter wechselte. Mit sieben Sekunden Rückstand auf die Vorletzte lag sie an letzter Stelle. Mit Kampfgeist und einer – zwangsläufig – großen Übersetzung, fuhr sie sich bis zur fünften Runde wieder an die vordere Gruppe heran und übernahm in der siebten Runde sogar die führende Position.

«Ich wusste, dass ich das Rennen schnell machen muss, weil ich aktuell noch nicht sprinten kann. Ich wollte, dass die Gruppe zersplittert», erklärte Brandau. Das gelang der 32-Jährigen auch, zumindest so weit, dass sie eingangs der letzten Runde einen Platz unter den besten 16, der für Sonntag für die ersten beiden Startreihen berechtigt, so gut wie sicher hatte.

Brandau führte das Feld an, doch in einer Wellenpassage übernahm Jolanda Neff die Führung und sprang die letzten beiden Wellen. Die Weltmeisterin konnte den Angriff von Annika Langvad am folgenden Anstieg allerdings nicht kontern. Nur Pauline Ferrand Prevot blieb am Hinterrad. An der Dänin vorbei kam die Französin allerdings auch nicht. So kam es zum zweiten Short Track-Sieg für Annika Langvad vor Ferrand Prevot und Jolanda Neff.

Elisabeth Brandau gelang es den achten Rang über die Ziellinie zu retten und damit ihr Ziel zu erreichen. «Das war mein Ziel und ich bin froh, dass es doch noch geklappt hat», kommentierte Brandau.

Sabine Spitz versuchte mit Routine das Beste aus der neuen Disziplin herauszuholen. Das gelang auch besser als in Albstadt, wo sie die ersten beiden Startreihen verfehlt hatte. «Es ist einfach super intensiv», wiederholte Spitz, was sie schon vorigen Freitag gesagt hatte. «Du kannst keine Kräfte sparen. Im Gegensatz zu Albstadt konnte man sich im Anstieg etwas positionieren. Ich bin zufrieden mit dem zehnten Platz», sagte die 46-Jährige.

Herren: Fumic sprintet auf sieben
Bei den Herren gelang Manuel Fumic ebenfalls eine Steigerung seines Ergebnisses von Albstadt. Der Kirchheimer zeigte sich aktiv und immer wieder an der Spitze. Das war auch der Cannondale-Teamtaktik geschuldet, die letztlich aber nicht aufging, weil der Franzose Maxime Marotte vier Runden vor Schluss stürzte.

Die 180-Kurve nach der Zieldurchfahrt, mit dem Abbremsen und dem gleichzeitigen Wechsel von Asphalt auf Schotter, war jede Runde ein Nerven-, aber auch ein Vabanque-Spiel. Fünf Runden vor Schluss ging auch Weltmeister Nino Schurter zu Boden. In der Anfahrt zur Kurve hatte wohl ein Konkurrent mit dem Hinterrad sein Vorderrad touchiert und der Schweizer stürzte. Am Ende der zu diesem Zeitpunkt etwa 25 Fahrer großen Spitzengruppe nahm er das Rennen wieder auf und wurde bald wieder in den vorderen Positionen gesichtet.

Auch Manuel Fumic verlor wiederholt Plätze in dieser Kurve. «Da wurde ganz schön reingehalten, auch mit den Händen, aber das ist Short Track, kein Problem», meinte Fumic. Problem war für ihn eher, dass er einige Male investieren musste, um wieder in die vorderen Ränge zu kommen.

Als in der Schlussrunde Mathieu van der Poel am Anstieg das Tempo verschärfte, lag Fumic «am Rattenschwanz» und kassierte an achter Stelle fahrend die entscheidende Lücke. «Ich musste dann kurz Luft holen, um für den Sprint noch mal Kräfte zu sammeln», bekannte Fumic.

Das gelang auch. Sechs Sekunden hinter dem Neuseeländer Sam Gaze, der auf der Zielgeraden der Stärkste war und vor dem Niederländer Mathieu van der Poel und vor dem Schweizer Nino Schurter gewann, sprintete Fumic auf Platz sieben und damit in die erste Startreihe. «Ich habe mich gut gefühlt und bin zufrieden. Die erste Reihe war das Ziel», so der 36-Jährige.

Vor dem sonntäglichen Cross-Country-Rennen übernahm erstmals Mathieu van der Poel das Leaderjersey.

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