Greipels Chancen auf einen Sieg in Murcia sind größer den je: In den letzten Jahren war das Eintagesrennen an der spanischen Ostküste eher eine Angelegenheit für Klassiker-Spezialisten. Alejandro Valverde (Movistar), auch in diesem Jahr am Start, konnte das Rennen viermal gewinnen und wurde 2016 Zweiter hinter Philippe Gilbert (Quick-Step-Floors, damals BMC), dem «Ardennenkönig». Lag der letzte Anstieg im letzten Jahr noch in unmittelbarer Zielnähe, sind in diesem Jahr die letzten rund 40 von insgesamt 182,7 Kilometern flach – für einen Vorstoß eines Pancheurs wohl zu viel. Jedoch besteht bereits zuvor am Alto Collado Bermejo (17,5 Kilometer bei durchschnittlich 5,3 Prozent Steigung), einer Bergwertung der ersten Kategorie, die Chance einer frühen Selektion.

Noch bessere Karten dürfte Greipel allerdings am Sonntag bei der Classica de Almeria haben – einem Rennen, das in der Vergangenheit Sprinter wie Mark Cavendish (Dimension-Data) oder Sam Bennett (Bora-hansgrohe) gewonnen haben. Während Lotto-Soudal an beiden Tagen mit derselben Mannschaft antritt, darunter auch Marcel Sieberg, hat das deutsche Team Bora-hansgrohe zwei Selektionen gemacht.

In Murcia werden Emanuel Buchmann, Silvio Herklotz und Andreas Schillinger vermutlich für Cesare Benedetti fahren. Hingegen wird am Sonntag möglicherweise Pascal Ackermann seine erste Chance bekommen, der unter anderen mit Silvio Herklotz, Michael Schwarzmann, Rüdiger Selig und Christoph Pfingsten an den Start des 190,9 Kilometer langen Rennens gehen wird. Beide Rennen werden Jascha Sütterlin (Movistar) und auch der U23-Zeitfahrweltmeister Marco Mathis (Katusha-Alpecin) absolvieren.

Als einziger deutscher Starter wird Nico Denz (AG2R-La-Mondiale) am Sonntag auf der gegenüberliegenden Mittelmeerseite bei der Trofeo Laigueglia (UCI 1.HC) im Nordwesten Italiens äußerst profilierte 192,5 Kilometer in Angriff nehmen. Der 22-Jährige bewies bereits bei seinem Saisonstart beim französischen Etappenrennen Étoile de Bessèges seine Kletterqualitäten, als er am ersten Tag das Bergtrikot eroberte und in der Folge nicht mehr abgab.