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Das Team Quick-Step Floors holte sich in 1:07:25 Stunden den WM-Titel im Mannschaftszeitfahren. Foto: Eric Lalmand/BELGA
23.09.2018 16:53
Quick-Step Floors Weltmeister im Mannschaftszeitfahren - Sunweb Zweiter

Innsbruck (rad-net) - Das Team Quick-Step Floors mit Maximilian Schachmann hat sich in Innsbruck (Österreich) den Weltmeistertitel im Mannschaftszeitfahren geholt. Nach 62,8 Kilometern in 1:07:25 Stunden setzte sich die belgische WorldTour-Mannschaft mit 18 beziehungsweise 19 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidiger Sunweb und BMC durch.

«Wir sind mit dem Ziel Gold zu holen hier her gekommen. Das war ein Super-Abschluss für unsere Mannschaft. Auf den letzten Kilometern konnten wir noch etwas drauflegen und das hat gereicht», sagte Schachmann, der sich für das Einzelzeitfahren «viel Motivation» holte. «Aber es wird ein komplett anderes Rennen und ich muss mich jetzt erstmal regenerieren», sagte der 24-Jährige, der in der kommenen Saison für das deutsche Bora-hansgrohe-Team fahren wird.

«Wir sind so glücklich. Wir waren nicht die Topfavoriten, aber wir wussten, dass wir ein starkes Team mit jungen talentierten Fahrern haben. Wir sind selbstbewusst ins Rennen gegangen, aber zu gewinnen ist nochmal was anderes», sagte Yves Lampaert im Siegerinterview. An der ersten Zwischenzeit nach 22,8 Kilometern hatte die Equipe um Schachmann, Lampaert, Niki Terpstra, Bob Jungels, Laurens de Plus und Kasper Asgreen noch auf Rang drei mit zwölf Sekunden Rückstand zu dem da führenden Team Mitchelton-Scott und fünf Sekunden hinter BMC gelegen. Von da an wurde Quick-Step Floors aber immer schneller. «Wir hatten die Zwischenzeiten gehört. An der ersten Zwischenzeit waren wir etwas überrascht, zurückzuliegen, da wir bereits sehr schnell fuhren. Wir wurden aber nicht hektisch und wussten, dass der Berg noch kommt und haben dort Tempo aufgenommen. In der Abfahrt und danach sind wir voll Vollgas gefahren», verriet Lampaert das Erfolgsrezept des Teams.

An der zweiten Zwischenzeit nach 44,7 Kilometern, am Gipfel des Berges, hatte dann das Team Sunweb die Führung übernommen, aber die Profis vom Team Quick-Step Floors lagen nur sieben Zehntelsekunden dahinter. Das Team BMC lag drei Sekunden hinter Quick-Step auf Rang drei, so dass die Abfahrt und die Ebene bis ins Ziel über Sieg und Niederlage entscheiden würden. Niki Terpstra sagte: «Es war ein spezieller Kurs mit hauptsächlich langen schnellen Geraden und dem Anstieg mittendrin. Wir mussten unsere Kräfte zusammenhalten und sind von A nach B in einem Tempo gefahren. Das war nahe an Perfektion. Wir haben uns auch speziell auf die Abfahrt vorbereitet und hatten auch Videos davon. Ich hatte es auch auf meinem Handy und habe es mir gestern gefühlte 100 Mal angeschaut, um jede Kurve zu kennen. Die Abfahrt ist nicht schwer, aber es sah schwer aus, da man die Kurven nicht einsehen kann. Die letzten zehn Kilometer in Innsbruck waren echt schnell. Wir wussten, dass es von dem Berg noch ein weiter Weg ist, konnten aber das Tempo hochhalten.»

Und das war schließlich der entscheidende Faktor. Quick-Step konnte dem Team Sunweb noch über 18 Sekunden abnehmen und BMC verlor noch weitere 16 Sekunden. «Wir haben so viele Rennen dieses Jahr gewonnen, aber der WM-Titel ist das Sahnehäubchen. Wir haben viel dafür trainiert», so Lampaert.

Das Team Movistar mit Jasha Sütterlin erreichte Platz sechs (+1:31 Minuten). Das zweite deutsche WorldTour-Team neben Sunweb im Rennen, Bora-hansgrohe, belegte Rang acht (+2:07). Katusha-Alpecin um Tony Martin und Nils Politt kam nach einem Defekt von Politt nicht über Rang elf (+2:55) hinaus. «Natürlich sind wir enttäuscht. Aber der Defekt von Nils hat uns 30 bis 60 Sekunden gekostet. Dann war auch die Motivation weg», sagte Martin nach dem Rennen. Das deutsche Continental-Team Lotto-Kern Haus fuhr auf den 20. Platz (+7:33).

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