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Jan Tschernoster gewann im verganenen Jahr die «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga». Foto: Archiv/rad-net ROSE Team
03.02.2017 15:00
rad-net ROSE-Fahrer Tschernoster gibt sich zwei Jahre für Sprung zu den Profis

Hagen (rad-net) - Zwei Jahre hat rad-net ROSE-Fahrer Jan Tschernoster noch in der U23-Kategorie und will in dieser Zeit seinen Traum verwirklichen: Radprofi werden. «Danach wird es schwer, sich unter den Profis zu etablieren», weiß der 20-Jährige. Solange gibt sich der Bundesliga-Sieger des letzten Jahres, um selbst in einem Team der WorldTour unterzukommen. Im Interview mit den «Ruhr Nachrichten» spricht Tschernoster über seine Zukunftsspläne.

Derzeit fährt der Bergkamener für das rad-net ROSE Team und ist über die Bundeswehr finanziell abgesichert, kann sich also voll auf den Radsport konzentrieren. Im vergangenen Jahr konnte er sich über den Gesamtsieg in der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» freuen. «Das ist ein netter Erfolg, aber es bringt keine Aufmerksamkeit.» Was das angeht, war die Silbermedaille bei der Deutschen U23-Meisterschaft im Einzelzeitfahren wichtiger für ihn. International konnte Tschernoster im vergangenen Jahr noch nicht voll punkten, wurde aber bei der Europameisterschaft immerhin 14. im Kampf gegen die Uhr.

Als Tschernoster mit dem Radsport anfing, hatte er noch gar nicht darüber nachgedacht, eines Tages Profi werden zu wollen. «Manche träumen seit Kindertagen davon. Dann ist die Enttäuschung groß, wenn es nicht klappt», so Tschernoster weiter. Erst als Junior sei der Entschluss gereift. Vater Ralf Tschernoster weiß um das damit verbundene Risiko: «90 Prozent der KT-Fahrer wollen Profis werden. Wir haben ihn immer unterstützt, aber das Profilager war nie Thema. Ein zweites Standbein muss zwingend sein.» So studiert Jan Tschernoster per Fernstudium parallel Maschinenbau. «Momentan ist das eher mein Hobby. Das würde sich umkehren, wenn ich mein Ziel nicht erreiche.»

Trotz aller Vorbehalte will Jan Tschernoster nichts unversucht lassen und möchte sich in diesem Jahr bei internationalen Rennen für die Profi-Teams empfehlen: «Ich will 2017 zur U23-WM in Norwegen im Sommer. Bei internationalen Rundfahrten wie der Tour de Normandie und der Flèche du Sud will ich mich zeigen und vorne landen.» Nachdem er sich in der vergangenen Woche bei der Mallorca Challenge mit einigen WorldTour-Profis messen konnte, geht es international für ihn im März bei zwei Rennen in Kroatien weiter, was ein weiterer Härtetest sein wird.

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